Morten Rüdiger (VfB Lübeck, hier gegen Lukas Muszong (re., Bremer SV)), leitete nach dem 0:1 die beste Chance ein. © 2022 Olaf Wegerich
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Einen guten Test legte unsere Mannschaft im Trainingslager gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig hin. Am Ende siegte zwar der Favorit mit 4:2 (1:1) in dem über 120 Minuten ausgetragenen Spiel, doch der VfB lieferte dem zwei Klassen höher angesiedelten Gegner über weite Strecken einen Kampf auf Augenhöhe.
Zwar hatten die Braunschweiger von Beginn an mehr Ballbesitz. Doch unsere Mannschaft verteidigte aufmerksam und ließ aus dem Spiel heraus kaum eine Torchance zu. Florian Kirschke lenkte einen Distanzschuss von Linus Gechter über die Latte (13.), nach einem Freistoß kam Saulo Decarli an den Ball, scheiterte aber ebenfalls am VfB-Keeper (23.). Die in den weiß-roten Auswärtstrikots spielenden Lübecker hatten nach wenigen Minuten den Respekt abgelegt und setzten immer wieder gute Konter.
Die beste Torszene dieser Phase gab es nach einer Flanke von Morten Rüdiger, die Marius Hauptmann in der Mitte nur knapp verpasste (27.). Dass die Braunschweiger kurz vor Ende des ersten Viertels in Führung gingen, war glücklich. Tommy Grupe köpfte den Ball nach einem Eckstoß sauber heraus, der spanische Referee gab jedoch wegen eines angeblichen Armeinsatzes von Jannik Löhden gegen Lion Lauberbach einen Elfmeter, den Manuel Wintzheimer zum 1:0 verwandelte (29.).
Direkt nach Wiederanpfiff gab es jedoch auch Strafstoß für den VfB: Marius Hauptmann war im Braunschweiger Strafraum ungeschickt zu Fall gebracht worden. Felix Drinkuth nutzte die Chance zum Ausgleich. In der Folge hatte der Zweitligist wieder ein paar Spielanteile mehr, schaffte es jedoch kaum einmal, zu klaren Torchancen zu kommen. Einzig ruhende Bälle brachten das VfB-Tor hier und da mal in Gefahr. Innenverteidiger Decarli kam in solchen Situationen zweimal zum Abschluss, der jedoch einmal knapp vorbei ging (39.) und einmal von Kirschke pariert wurde (45.).
Mit Beginn der zweiten Spielhälfte kamen einige Akteure neu ins Spiel. Der VfB hatte weiterhin seine Offensivszenen, so scheiterte Kimmo Hovi an Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic (69.) und auch hier sorgte der eine oder andere Standard für Gefahr im Strafraum. Klare Torszenen blieben aber bis in die Schlussphase des dritten Viertels Mangelware. Für das zweite Braunschweiger Tor musste ein Freistoß (ein unberechtigter, da Plume klar den Ball weggeköpft hatte) herhalten. Die Hereingabe von Niko Kijewski köpfte Tarsis Bonga unhaltbar für Eric Gründemann zum 2:1 ein (82.).
Doch der Ausgleich fiel erneut schnell. Einen Schuss von Tarik Gözüsirin lenkte Keeper Fejzic zur Seite weg, wo Hovi die Kugel eroberte und auf Vjekoslav Taritas zurücklegte, der mit einem Linksschuss genau ins lange Eck traf – 2:2 (85.). Doch die Freude währte nur kurz. Gleich zwei einfache Ballverluste ermöglichten den Braunschweigern noch vor der letzten Viertelpause eine 4:2-Führung. Zunächst brachte Bonga den Ball flach in die Mitte, wo Lauberbach nur den Fuß hinhalten musste – 3:2 (86.). Dann schlenzte Maurice Multhaup den Ball vom rechten Strafraumeck gekonnt zum 4:2 ins Netz (89.).
Auch im letzten Spielabschnitt hatte unsere nun in einer sehr ungewohnten Formation agierende Elf durchaus noch ihre Szenen, um das Resultat noch zu verbessern. Doch Mattis Daubes abgefälschter Distanzkracher landete an der Latte (108.), ein weiterer Versuch von Daube strich knapp links vorbei (109.). Auf der Gegenseite hatte Bonga mit einem Kopfball und einem Linksschuss (113., 120.) noch zwei Abschlüsse, scheiterte aber jeweils an Gründemann.
Trainer Lukas Pfeiffer zog ein zufriedenes Fazit: „Das war ein sehr guter Test, in dem die Mannschaft phasenweise eine sehr gute Leistung gezeigt hat. Wir konnten nicht nur mithalten, sondern in einigen Phasen auch Akzente setzen. Ärgerlich war, dass wir das Spiel durch zwei einfache Ballverluste nach dem 2:2 herschenken. Das wird auf diesem Niveau bestraft. Unterm Strich ist das Fazit aber sehr positiv, zumal alle Spieler zum Einsatz kamen und niemand verletzt ist.“
Auch die rund 60 mitgereisten VfB-Anhänger spendeten den Akteuren nach Spielende noch verdienten Applaus.
Eintracht Braunschweig: Fejzic (91. Hoffmann) – Marx (61. Bonga), Gechter (31. Kijewski), Decarli (75. Zauner), Donkor (91. Zouaoui) – Kaufmann (75. Ibrahimi), Nikolaou (61. Krauße), Wiebe (110. Suzuki), Endo (61. Multhaup) – Lauberbach (91. Mbom), Wintzheimer (75. Kischka).
VfB Lübeck: Kirschke (61. Gründemann) – Kölle (61. Daube), Grupe (91. Kassimou), Löhden (91. Lippegaus), Rüdiger (47. Thiel) – Egerer (61. Plume) – Hauptmann (61. Taritas), Gözüsirin (91. Adou, 105. von Esebeck), Boland (91. Facklam), Farrona Pulido (61. Sternberg) – Drinkuth (61. Hovi).
Tore: 1:0 Wintzheimer (29., Foulelfmeter), 1:1 Drinkuth (31., Foulelfmeter), 2:1 Bonga (82.), 2:2 Taritas (85.), 3:2 Lauberbach (86.), 4:2 Multhaup (89.).