Suchsdorfer SV mit zu wenig Lohn für starken Auftritt gegen ESV II

von Ismail Yesilyurt

Der Suchsdorfer SV hat beim jüngsten Auftritt erneut eine engagierte Leistung gezeigt, musste sich am Ende aber wieder mit einem Punkt begnügen – oder sogar mit einem gefühlten Verlust leben. Trotz großem Einsatz und spielerischer Überlegenheit reichte es nicht zu einem Sieg. „Die Energie und die Leidenschaft ist wirklich ein Thema, was mich sehr beeindruckt an der Mannschaft. Egal, in welcher Formation wir gerade spielen, es bringen alle Zehn auf die Platte“, lobte Trainer Chresten Hilbich nach Abpfiff seine Mannschaft, „das sah wirklich ansehnlich aus. Im Gegensatz zum Platz.“

Blitzstart durch Lukas Fleischer

Bereits in der Anfangsphase deutete vieles auf einen erfolgreichen Tag für den SSV hin. Die Heimelf bestreitet alle Aktionen, sowohl in der Offensive wie auch Defensive, im hohen Tempo. Aggressiv und bissig mit viel Leidenschaft – der SSV macht Dampf. Links über Lukas Fleischer und rechts Paul Battermann, die mit ihrer Schnelligkeit schwer zu stoppen sind. Überragend, was die beiden Kicker performen. Wie Fleischer beim 1:0, als sich der Linksfuß auf seiner Seite mit viel Tempo und Durchsetzungsvermögen in Szene setzt – wie einige Male in dieser Partie – und früh den Führungstreffer erzielt. „Er ist einfach nicht zu stoppen, wenn er den Ball am Fuß hat“, so Hilbich. Die Hoffnung war groß, dass das frühe Tor endlich mal ein großer Vorteil werden würde.

Schnelle Antwort von Jannes Röschmann

Doch wie so oft in dieser Saison blieb die Belohnung aus. Das fast postwendende 1:1 durch Jannes Röschmann ist das Spiegelbild des 1:0. „Fußball ist ein Ergebnissport. Was wir manchmal nicht hinkriegen“, fasste Hilbich zusammen.

Das 1:1 durch Jannes Röschmann (Eckernförder SV Ii) beim Suchsdorfer SV. © 2025 Ismail Yesilyurt
Das 1:1 durch Jannes Röschmann (Eckernförder SV Ii) beim Suchsdorfer SV. © 2025 Ismail Yesilyurt

Chancenwucher und Suchsdorfer SV sind gute Freunde

Bis zur 65. Minute hätte der SSV das Spiel längst entschieden haben können – ja müssen. Mehrere hochkarätige Chancen blieben jedoch ungenutzt. Es hätte gut und gerne 3:1 oder 4:1 stehen können. Symptomatisch für das Spiel und auch große Teile der Saison ist die 11. Minute: Battermann setzt sich rechts im Strafraum stark durch und passt quer zu Benedikt Klose. Keeper Quedens wehrt Kloses Schuss ab, und daraus entwickelt sich ein Tohuwabohu im Torraum – eine mehrteilige Folge der Serie „Chancenwucher“.

Nach 20 Minuten, wie auch in den zweiten 45 Minuten, müssen die Platzherren erst einmal eine Ruhepause einlegen, um zum Ende der Spielabschnitte wieder auf Hochtouren zu kommen. Unterm Strich eine überzeugende Leistung. Besonders Lukas Fleischer und Paul Battermann ragten aus einer geschlossenen Mannschaft hervor. Beim ESV holte sich Jannes Roschmann die Bestnote – neben Keeper Melf Quedens.

Paul Battermann (Suchsdorfer SV) gelingt ein guter Tanz gegen den Eckernförder SV. Links Max Böhmer. © 2025 Ismail Yesilyurt
Paul Battermann (Suchsdorfer SV) gelingt ein guter Tanz gegen den Eckernförder SV. Links Max Böhmer. © 2025 Ismail Yesilyurt

ESV trotzt mit Notelf den Umständen

„Super glücklicher Punkt für uns. Kann man nicht viel beschönigen“, bilanzierte ESV-Trainer Jan-Niklas Pawel nach Abpfiff ehrlich. Bereits im Vorfeld standen die Zeichen alles andere als gut für die Eckernförder. Die Trainingswoche war geprägt von personellen Sorgen, bis kurz vor dem Spiel war unklar, ob überhaupt elf fitte Spieler zur Verfügung stehen würden. Am Ende halfen zwei Akteure aus der Alt-Herren aus, Max Böhmer aus der A-Jugend absolvierte die kompletten 90 Minuten, und Ersatztorwart Luis Komora kam für knapp 20 Minuten sogar als Feldspieler zum Einsatz.

Torwart Quedens rettet den Punkt

Dementsprechend defensiv stellte Pawel sein Team auf. „Suchsdorf ist eine Mannschaft, die Fußball spielen will. Auf diesem schwer zu bespielenden Platz war das nicht einfach“, so der ESV-Coach über das Hindernis, das sich dem SSV zusätzlich in den Weg stellte. Vor allem Torwart Melf Quedens ist zu verdanken, dass der ESV mit einem 1:1 in die Pause und nach Hause ging. Der Keeper vereitelte gleich mehrere Großchancen der Gastgeber und avancierte so zum entscheidenden ESV-Mann auf dem Platz.

Daniel Matzdorf (Eckernförder SV II) ist vor Moritz Borchers (Suchsdorfer SV) am Ball. © 2025 Ismail Yesilyurt
Daniel Matzdorf (Eckernförder SV II) ist vor Moritz Borchers (Suchsdorfer SV) am Ball. © 2025 Ismail Yesilyurt

Eckernförde kämpft auf dem Zahnfleisch

Nach dem Seitenwechsel stabilisierte sich Eckernförde defensiv, verschob besser und kämpfte leidenschaftlich. Zwar schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte, doch der ESV stemmte sich mit viel Einsatz gegen die drohende Niederlage. „Natürlich ein erkämpfter Punkt, das muss man auch sagen. Wir haben viele Zweikämpfe geführt, uns in jeden Ball geworfen. Alles in allem war es aber keine gute Leistung – den Umständen geschuldet“, resümierte Pawel.

SSV braucht Punkte für den Klassenerhalt

In den kommenden Spielen trifft der SSV nun doppelt auf das Tabellenschlusslicht MED SV (Hin- und Rückspiel) sowie auf Concordia Schönkirchen. Dort sollen endlich die Punkte zum endgültigen Klassenerhalt eingefahren werden. Mit derzeit 32 SSV-Punkten sitzen die anderen Mannschaften im Nacken. Der Eckernförder SV II dürfte mit 38 Punkten nichts mehr mit der Abstiegsregion zu tun haben.

Stimmen zum Spiel

Jan-Niklas Pawel (Trainer Eckernförder SV II)
Chresten Hilbich (Trainer Suchsdorfer SV)

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