Stadtderby wartet auf VfB Lübeck im Landespokal bei Phönix

von Ismail Yesilyurt

Wer darf im Halbfinale beim Lübecker Vorortverein Eichholzer SV im SHFV-Lotto-Pokal antreten? Das letzte Semifinale bestreiten morgen am Mittwoch der Regionalligist 1. FC Phönix Lübeck und der neu-Drittligist VfB Lübeck. Der VfB Lübeck stellt seinen Spielpartner im Stadion Buniamshof vor.

Unser Gegner am Mittwoch: 1. FC Phönix Lübeck

(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Wenn es am Mittwoch (18 Uhr, Stadion Buniamshof) zum 145. Mal in (mindestens) 90 Minuten eines Lübecker Stadtderbys geht, steht unseren Grün-Weißen ein komplett anderes Team des 1. FC Phönix gegenüber als noch in den drei Derbys (4:0, 1:0, 1:1) in der vergangenen Spielzeit.

Klassenerhalt für Phönix Lübeck in letzter Minute

Nach dem Klassenerhalt in letzter Minute durch das späte 3:2-Siegtor gegen Werder Bremen II gab es einschneidende Veränderungen bei den Adlerträgern. So musste Oliver Zapel als Trainer der Liga-Mannschaft seinen Hut nehmen. Es übernahm Christiano Dinalo Adigo. Der frühere Nationalspieler des Benin stand in der vergangenen Saison beim Oberliga-Vizemeister Rostocker FC an der Seitenlinie. Er verpasste dem 1. FC Phönix auch sportlich ein anderes Gesicht. Die Elf von der Travemünder Allee überzeugte in den ersten Saisonwochen durch eine gute Organisation und durch klare Abläufe im schnellen Umschaltspiel.

Personell ist Phönix dabei auf dem Papier nicht besser aufgestellt als in der Vorsaison. Zahlreiche Spieler, die in der Regionalliga zu den Leistungsträgern gezählt hatten, verließen den Verein. Darunter waren Torhüter Andrea Hoxha, der Ex-VfBer Mateusz Ciapa, der dänische Stürmer Sebastian Pingel, die Defebsivstrategen Björn Lambach und Hendrik Wurr oder Außenverteidiger Marcel Holzmann.

Neu-Coach Christiano Adigo bringt 6 Spieler aus Rostock mit

Namhafte Neue kamen im Doppelpack von der Lohmühle – Vjekoslav Taritas und Jan Lippegaus heuerten bei Phönix an. Julian Meier kam vom West-Regionalligisten Wattenscheid 09. Gleich ein halbes Dutzend Spieler brachte zudem Coach Adigo vom Rostocker FC mit. Erkennbarer Vorteil: Die sechs überwiegend auf zentralen Positionen agierenden Ex-Rostocker, unter ihnen der zuletzt in Vertretung von Haris Hyseni als Kapitän fungierende Johann Berger, kennen die Spielidee ihres Trainers bereits bestens.

Neue sportliche Adigo-Spielidee bestens umgesetzt

Dies ist wohl ein Faktor, warum der 1. FC Phönix mit 13 Punkten aus sechs Spielen bislang einen hervorragenden Start in der Regionalliga hinlegte und in der Spitzengruppe mitmischt. Aktuell rangiert Phönix auf Rang zwei, wobei allerdings die tabellarisch rund um die Adlerträger platzierten Teams noch ein Spiel weniger absolviert haben.

Adlerträger beeindrucken gegen Jeddeloh und Oldenburg

Beeindruckend waren vor allem die Phönix-Erfolge daheim gegen den SSV Jeddeloh, der mit 7:0 demontiert wurde, und gegen den Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg, der auf dem Buniamshof einen 5:1-Erfolg der Gastgeber miterleben musste. Gegen den FC St. Pauli II bog Phönix an einem nicht ganz so glanzvollen Tag einen 0:1-Rückstand in ein 2:1 um. Am Wochenende gab es ein 0:0 beim bis dahin verlustpunktfreien TuS Blau-Weiß Lohne. Diese Partie wurde von rassistischen Beleidigungen einiger Lohner Zuschauer gegen Phönix-Trainer Adigo und einige seiner Spieler überschattet.

Mit bislang je drei Toren sind die Ex-VfBer Taritas und Corvin Bock (als Außenverteidiger) die besten Torschützen. Mit bislang zwei Toren und vier Vorlagen hat sich insbesondere aber auch der aus Rostock geholte Angreifer Leander Fritzsche bereits in den Vordergrund gespielt. Während gegen Jeddeloh Taritas der herausragende Akteur auf dem Platz war, übernahm gegen Oldenburg der konterstarke Außenspieler Luis Riedel diese Rolle. Insgesamt wirkt der Phönix-Kader flexibel und ausgeglichen besetzt, was auch die Tatsache untermauert, dass sich in sechs Punktspielen bereits zwölf Spieler in die Torschützenliste eintrugen. Im Achtelfinale des SHFV-Pokals setzten sich die Adlerträger beim Oberligisten TSB Flensburg mit 5:1 durch.

Im Pokal VfB 6:0 gegen Phönix in Front

Unter den bislang 144 Lübecker Stadtderbys waren übrigens bislang sechs Pokalspiele, die allesamt vom VfB gewonnen wurden. Insgesamt gab es in den Derbys seit 1924 bislang 82 VfB-Siege, 24 Unentschieden und 37 Phönix-Siege. In Pflichtspielen sind 44 VfB-Siege, 19 Remis und 13 Phönix-Erfolge verzeichnet. Auf dem Buniamshof fanden bislang nur ein Freundschaftsspiel im Jahr 1996 und ein Blitzturnier im Jahr 1937 (aufgrund der verkürzten Spielzeit kein gewertetes Derby) zwischen beiden Vereinen statt.

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