PSV setzt Niederlagenserie mit 2:3 gegen den MTSV fort – Knaak trifft doppelt

von Olaf Wegerich

Henrik Schnoor (Mitte) feiert den zweiten Treffer für den MTSV. © 2025 Olaf Wegerich


Die sportliche Krise beim PSV Neumünster verfestigt sich immer weiter. Auch im Heimspiel gegen den MTSV Hohenwestedt musste die Mannschaft vom Trainerduo Nils Voß und Dennis Buthmann eine ernüchternde 2:3 (0:2)-Heimniederlage gegen einen sehr kompakt auftretenden MTSV Hohenwestedt einstecken und rutscht nach nunmehr fünf Niederlagen in Folge in der Punktrunde auf den enttäuschenden 8. Platz ab. Für den PSV war es zudem die dritte Heimpleite in Serie. Der MTSV Hohenwestedt bestätigte mit einem sehr souveränen Auftritt die gute Verfassung der letzten Wochen und kann sich nach dem dritten Auswärtssieg auf den 11. Platz vorarbeiten.

Ehlert-Brüder zurück

Im Gegensatz zu den Vorwochen konnte der PSV wieder auf die Rückkehrer Calvin und Marvin Ehlert zurückgreifen. Fyn Claasen feierte in der zweiten Hälfte nach langer Zwangspause sein Saisondebüt.

Marvin Ehlert (PSV) mit eleganter Ballannahme. © 2025 Olaf Wegerich
Marvin Ehlert (PSV) mit eleganter Ballannahme. © 2025 Olaf Wegerich

Paukenschlag nach 120 Sekunden – Knaak lauert und trifft

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Keine zwei Minuten waren gespielt, als PSV-Torhüter Tilman Körtzinger bei der flachen Spieleröffnung völlig unbedrängt den Ball auf MTSV-Angreifer Kjell Knaak spielte, der sofort schaltete und mit einem Schuss durch die Hosenträger von Körtzinger den Führungstreffer für den MTSV erzielte. Der PSV tat sich trotz aller guten Vorsätze sehr schwer, den frühen Schock zu verdauen, und kam nur sehr behäbig ins Spiel.

Henrik Schnoor trifft nach Eckball

Doch es kam noch besser für die couragiert und sehr selbstbewusst auftretenden Gäste. Nach einem Eckball von der linken Seite, der von Tjark Sievers auf den zweiten Pfosten gebracht wurde, kam Henrik Schnoor (15.) aus gut fünf Metern nahezu unbedrängt zum Kopfball. Torhüter Körtzinger konnte den Ball mit einem guten Reflex zunächst noch nach vorne abwehren, doch gegen den Nachschuss des MTSV-Abwehrchefs hatte auch er keine Chance. Die zwei schnellen Gegentore gegen eindeutig handlungsschnellere Gäste führten dazu, dass die ohnehin nicht vor Selbstvertrauen strotzenden Gastgeber immer weiter verkrampften.

Der kleinste ist der Größte - Thies Kochanski glänzt im Kopfballduell. © 2025 Olaf Wegerich
Der kleinste ist der Größte – Thies Kochanski glänzt im Kopfballduell. © 2025 Olaf Wegerich

Mit der Führung im Rücken beschränkte sich der MTSV auf gelegentliche Konter und blieb dabei stets gefährlich. Dabei wirkten die von Trainer Arend Müller und Co-Trainer Florian Kramme gut eingestellten Gäste auch wesentlich zielstrebiger als die oft zu umständlich und im Passspiel zu unsauber agierenden Gastgeber, die bis auf einen Abschluss von Barendt, der knapp das Gehäuse des nur wenig beschäftigten Enno Beckmann verfehlte, kaum einmal für Torgefahr sorgen konnten.

Auch nach der Pause änderte sich bei Dauerregen und schwierigen Bodenverhältnissen nur wenig. Der PSV hatte viel Ballbesitz, schaffte es aber kaum einmal, gefährlich zu werden. Lediglich einmal konnte sich Tim Möller schön über die rechte Seite durchsetzen, scheiterte aber an der vielbeinigen Abwehr der Gäste im Verbund mit Torhüter Beckmann.

MTSV-Torhüter Enno Beckmann. © 2025 Olaf Wegerich
MTSV-Torhüter Enno Beckmann. © 2025 Olaf Wegerich

Pingel legt auf – Knaak trifft

Gegen die bis dahin glück- und ideenlosen Gastgeber konnte der stark auftrumpfende MTSV nach schöner Vorarbeit durch den eingewechselten Killian Pingel durch Oberliga-Toptorjäger Kjell Knaak (65.), der aus halbrechter Position flach abschloss, sogar noch den dritten Treffer nachlegen. Für Knaak, der damit zusammen mit Morten Liebert die Torjägerliste in der Flens-Oberliga anführt, war es bereits der 12. Saisontreffer.

Calvin Ehlert trifft zum Anschlusstreffer

Es spricht zumindest für die Moral der enttäuschenden Gastgeber, dass sie sich auch nach dem deutlichen Rückstand nicht hängen ließen und ihnen durch Calvin Ehlert (73.) mit der ersten richtig guten Torchance in der zweiten Hälfte der 1:3-Anschlusstreffer gelang.

Claasen feiert Debüt nach langer Zwangspause

In der Schlussphase kam bei den Gastgebern Fyn Claasen (65.) nach einer langen gesundheitlichen Auszeit zu einem Kurzeinsatz. Seinen letzten Einsatz hatte Claasen im März beim TuS Rotenhof.
Bis zur Herausnahme von Thies Kochanski (67.), der zusammen mit Tjark Sievers geschickt die Fäden zog, dabei sehr robust auftrat und die Bälle gut verteilte, konnten sich die Gäste auch im Mittelfeld gut behaupten und gegen den ansonsten so spielstarken PSV die Partie offen gestalten.

Jesper Tiedemann (PSV) gegen Thies Kochanski (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich
Jesper Tiedemann (PSV) gegen Thies Kochanski (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich

Schnoor und Engbrecht räumen alles ab

Die Gastgeber witterten nach dem späten Anschlusstreffer zwar noch einmal Morgenluft, schafften es aber kaum, ernsthaft für Torgefahr zu sorgen, da die bärenstarke Hohenwestedter Innenverteidigung um die nahezu fehlerfreien Henrik Schnoor und Fabian Engbrecht, die sich wieder einmal Bestnoten verdienten, nichts anbrennen ließ.

2:3 durch Barendt kommt zu spät

Erst in der Nachspielzeit gelang den Gastgebern durch Timo Barendt (90.+2) aus dem Gewühl heraus mit einem Flachschuss der Treffer zum 2:3-Endstand.
Trotz des am Ende knappen Ergebnisses war der Sieg für die sehr souverän spielenden Gäste, die auf den dienstlich verhinderten Luca Ubben verzichten mussten, zu keinem Zeitpunkt der Partie ernsthaft gefährdet.

Trainer Nils Voß (PSV Neumünster): „Wir sind eigentlich mit einem guten Gefühl in das Spiel gegangen und schenken dann die beiden ersten Gegentore her. Das ist natürlich eine Katastrophe. Trotzdem finde ich, dass wir eine vernünftige erste Halbzeit gespielt haben. Bezeichnend ist das erste Gegentor, das wir in einem so wichtigen Spiel beim Stand von 0:0 bekommen. Aber kein Vorwurf an Tilman. Wir erwarten das auch von ihm mit der flachen Spieleröffnung. Das ist halt das Risiko, das wir dabei eingehen. Vor sechs Wochen hätten wir so ein Gegentor nicht bekommen.

Timo Barendt (PSV) gegen Fabian Engbrecht (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich
Timo Barendt (PSV) gegen Fabian Engbrecht (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich

Von der Grundleistung war unser Spiel in Ordnung, aber wir erzwingen nichts und spielen zu kompliziert. Trotzdem ist das kein Spiel, das wir unbedingt verlieren müssen. Im Moment sind wir einfach zu verkopft. Der MTSV ist mit dem Tempo, das sie vorne haben, natürlich sehr unangenehm zu bespielen. Kjell Knaak hat eine Riesenentwicklung gemacht. Aber wir müssen in der Lage sein, den MTSV zu schlagen. Das Positive an der Niederlage ist, dass das Gequatsche von den Hallenmasters sich jetzt erledigt hat. Wir müssen schleunigst wieder Punkte holen.“

Stimmen zum Spiel

Arend Müller (Trainer MTSV Hohenwestedt)
Dennis Jera (sportlicher Leiter MTSV Hohenwestedt)
Thies Kochanski (MTSV Hohenwestedt)

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