Phönix gewinnt das 149. Lübecker Stadtderby 2:0 gegen den VfB

von Ismail Yesilyurt

Innenverteidiger Jannes Vollert rückte nach einem Eckball auf und war mit dem 2:0-Endtsnad gegen den VfB Lübeck erfolgreich. © 2025 Volker Schlichting


Phönix nutzte die Anfangsunsicherheiten der Grün-Weißen eiskalt: Nach einer scharfen Hereingabe über die rechte Seite stand Benjamin Luis (16.) goldrichtig und schob aus kurzer Distanz zur frühen 1:0-Führung ein. Nur wenige Minuten später zitterte der VfB erneut, als ein Freistoß der Gastgeber an die Latte krachte.

VfB steigert sich – doch Phönix schlägt erneut zu

Erst nach rund einer halben Stunde fanden die Gäste besser ins Spiel. Chancen von Luca Menke, Ali Abu Alfa und Antonio Verinac ließen kurz Hoffnung aufkeimen, doch der Ausgleich blieb aus. Stattdessen folgte kurz vor der Pause der nächste Rückschlag: Nach einer Ecke drückte Phönix-Verteidiger Jannes Vollert (43.) den Ball im Getümmel über die Linie – 0:2 zur Halbzeit.

Grün-Weiße drücken nach der Pause vergeblich

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der VfB deutlich verbessert. Nun bestimmten die Grün-Weißen das Spielgeschehen, erarbeiteten sich mehrere Eckbälle und Freistöße. Ein gefährlicher Freistoß von Rohin Shivani aus 18 Metern verfehlte nur knapp das Ziel, während Phönix-Keeper Benjamin Boiangiu gegen Antonio Verinac (82.) glänzend parierte.

Energischer Antritt von Antonio Verinac vom VfB Lübeck. © 2025 Olaf Wegerich
Antonio Verinac vom VfB Lübeck. © 2025 Olaf Wegerich

Phönix blieb seinerseits bei Kontern gefährlich und traf in der Schlussphase sogar noch einmal – allerdings aus Abseitsposition (87.). Trotz großem Einsatz und deutlich gesteigerter Leistung in der zweiten Hälfte blieb dem VfB der verdiente Anschlusstreffer verwehrt.

Blick richtet sich auf das Pokalspiel

Nach der Derby-Niederlage gilt der Fokus der Grün-Weißen nun dem SHFV-Pokal. Bereits am kommenden Mittwoch empfängt der VfB Lübeck auf der Lohmühle den SC Weiche Flensburg – dort soll Wiedergutmachung folgen und der Einzug in die nächste Runde gelingen.

Nach der 0:2-Niederlage im 149. Lübecker Stadtderby zeigte sich VfB-Trainer Guerino Capretti auf der anschließenden Pressekonferenz selbstkritisch. Der Coach analysierte die Gründe für die Niederlage, sprach über die fehlende Zweikampfhärte seiner Mannschaft – und über den Unterschied, den die abwesenden Fans ausmachen.

Die Mannschaft von Trainer Guerino Capretti vergaß im Derby die kämpferische Komponente. © 2025 Olaf Wegerich
Die Mannschaft von Trainer Guerino Capretti vergaß im Derby die kämpferische Komponente. © 2025 Olaf Wegerich

Stimme zum Spiel

Guerino Capretti (Trainer VfB Lübeck):
„Die Zuschauer haben heute keinen Fußballleckerbissen gesehen – es war kein gutes Spiel, und wir haben in den ersten 30 Minuten leider selbst dazu beigetragen. Wir haben den Gegner viel zu oft eingeladen, uns im Spielaufbau verzettelt und es zu kompliziert gemacht. In einem Derby musst du viele Zweikämpfe führen, das ist uns anfangs nicht gelungen. Nach dem Rückstand war es dann natürlich schwierig. In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser in den Zweikämpfen, aber am Ende haben uns die ersten 30 Minuten die Punkte gekostet. Wir müssen das Spiel jetzt schnell analysieren, denn am Mittwoch wartet im Pokal gegen Weiche Flensburg die nächste Aufgabe – dort wollen wir unbedingt weiterkommen. Uns hat, wie schon in Bremen, die Zweikampfhärte gefehlt. Wir waren zu brav, zu lieb, wollten zu viel über spielerische Lösungen kommen. In so einem Derby musst du aber über die Zweikämpfe kommen.“

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