Offener Brief des SV Todesfelde – FairPlay statt Regelstarre!

von Ismail Yesilyurt

SV Todesfelde. © Olaf Wegerich

Die Mannschaft des SV Todesfelde hat sich in den Social-Media-Kanälen noch einmal zum erzwungenen Nichtantritt in der Oberliga Schleswig-Holstein beim TSV Nordmark Satrup am 13. September geäußert. Aufgrund eines Staus waren die Todesfelder nicht in der Lage, rechtzeitig anzureisen.

Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband (SHFV) hat dann in letzter Instanz entschieden, das Spiel mit 5:0 für Satrup zu werten. Neben einer Geldstrafe erhielt der SVT zudem einen Abzug von drei Punkten. Vor allem diese Sanktion sorgte für Diskussionen – schließlich soll der Punktabzug eigentlich Mannschaften treffen, die gar nicht antreten oder bewusst nicht spielen wollen. Das war beim SV Todesfelde eindeutig nicht der Fall. In einem offenen Brief vom 5. November fordert der Tabellenführer der Flens-Oberliga nun berechtigterweise Fair Play statt Regelstarre.

Der Drei-Punkte-Abzug im SHFV-Regelwerk ist nicht mehr up to date und sollte schnellstmöglich „angepasst“ werden. Es gibt bestimmt genug Wege und Möglichkeiten, diesen Punkt im SHFV-Regelwerk im Sinne des Sports zu formulieren. Das wäre ein Zeichen des Respekts gegenüber den Vereinen, die spielen wollen, bei denen es die Umstände jedoch nicht zulassen.

Auf dem Instagram-Account der Todesfelder gibt es unterschiedliche Meinungen zum Urteil des SHFV. Auch SVT-Cheftrainer Björn Sörensen und Heiko Spiering (Geschäftsführer und sportliche Leiter des SV Todesfelde) hatten sich zum SHFV-Urteil geäußert. Nachfolgend der offene Brief des SV Todesfelde im originalen Wortlaut:

Stellt euch mal vor:
Ihr seid eine Oberliga-Mannschaft, habt jedes Spiel gewonnen, steckt voller Leidenschaft, Teamgeist und Motivation – und wollt einfach nur Fußball spielen. ⚽
Der Bus ist unterwegs, alle heiß auf das nächste Auswärtsspiel – doch dann: Stillstand.
Ein Mega-Stau, kein Vor und Zurück. Wir bleiben in Kontakt mit Gegner und Schiedsrichter, das Navi sagt: „Alles gut, ihr seid pünktlich.“
Doch irgendwann geht gar nichts mehr. Und uns wird klar: Wir schaffen’s nicht rechtzeitig.
Der Schiri sagt: „Egal wann ihr kommt, wir warten.“
Anstoß wäre um 14:00 Uhr, laut Regelwerk müssen wir bis 14:45 Uhr antreten.
Unsere Ankunft? 15:15 Uhr.

Wir sagen: „Okay – wir kommen, wir spielen, auch ohne Aufwärmen!“
Alles, nur damit das Spiel stattfinden kann, damit niemand benachteiligt wird.
Doch der Gegner lehnt ab. Das Spiel wird abgesagt.

📜 Regeltechnisch? Ja, korrekt.
💔 FairPlay? Das darf jeder für sich beantworten.

Ergebnis: 0:5 verloren und zusätzlich -3 Punkte Abzug.

Diese Regel stammt aus einer Zeit, in der man verhindern wollte, dass Mannschaften durch einen Nichtantritt einen Vorteil im Tabellenkampf bekommen. Wer also kampflos verliert, soll nicht besser dastehen als Teams, die sich auf dem Platz stellen – selbst wenn sie dort vielleicht höher verlieren. Aber das sind nicht wir.

Wir sind der SV Todesfelde. Wir kämpfen. Wir stehen zusammen. Wir wollen spielen – immer.

Und jetzt? Diese Entscheidung verzerrt den Wettbewerb – im Aufstieg wie im Abstieg.
Das kann und darf nicht im Sinne des Fußballs sein.

Wir sagen ganz klar:
❌ So geht FairPlay nicht.
✅ Wir fordern: Überdenkt diese Regel!
Für den Sport. Für den Fußball. Für die Fairness.

Die 1. Mannschaft des SV Todesfelde
💛💙 SV Todesfelde – eine Region, ein Team.

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