Oberligaspiel Hohenwestedt – Dornbreite wird annulliert

von Olaf Wegerich

Neutrainer Dennis Hadler (mitte, Dornbreite Lübeck) gelang in Hohenwestedt mit dem 4:1 ein gelungener Einstand. © 2024 Olaf Wegerich


Spielannullierung in der Flens-Oberliga! Betroffen davon ist die Partie MTSV Hohenwestedt gegen den FC Dornbreite Lübeck vom 20. April, das die Lübecker mit 4:1 zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Hintergrund: Dornbreite hatte in der 65. Minute den Spieler Luca Maurice Lübcke eingewechselt, der zuvor beim Landesligisten Sereetzer SV (Kreis Ostholstein) bis zu dessen freiwilligen Rückzug Ende Februar 2024 gespielt hatte. Lübcke gelang dann in seinem ersten Spiel für Dornbreite sogar noch ein Treffer in der Nachspielzeit.

Irrtümliche Spielberechtigung für Luca Lübcke durch SHFV

Der SHFV begründet die Entscheidung wie folgt: Am 19.04.2024 wurde dem Spieler Luca Maurice Lübcke irrtümlich durch die Passstelle des SHFV die Spielberechtigung erteilt. Daraufhin wurde durch den Vorsitzenden des SHFV-Herrenspielausschusses, Dirk Schröder, die Partie annulliert, weil die Lübecker Lübcke eingesetzt hatten. Da Dornbreite am 1. Mai noch im Kreispokalfinale gegen den SC Rapid Lübeck gefordert ist, wurde nun der 14. oder 15.05. um 19:00 Uhr vom SHFV als Ausweichtermin für das Wiederholungsspiel in Aussicht gestellt. Bis zum 26.04. muss dazu die Rückmeldung der Vereine beim SHFV erfolgen.

MTSV-Spartenleiter Mathias Landt legt Widerspruch ein

Der Nachricht folgte natürlich ein geteiltes Echo. Ganz nach dem Motto: des einen Freud, des anderen Leid. „Wir haben die E-Mail am Mittwochmorgen um 6:30 Uhr erhalten. Das hat uns natürlich enorm gepusht“, sagte MTSV Hohenwestedt-Trainer Udo Kochanski noch vor der Partie gegen den TSB Flensburg. Nachdem einige MTSV-Spieler am Wochenende in den sozialen Medien erst auf die nicht eindeutige Rechtslage hinsichtlich der Berechtigung des Einsatzes von Luca Maurice Lübcke aufmerksam geworden waren, wurde am Montag der Verein in Person von Spartenleiter Mathias Landt aktiv und legte beim Verband Widerspruch gegen die Wertung der Partie ein.

Sehen wir dieses Duell zwischen Lars Baufeldt (li., MTSV Hohenwestedt) gegen Leon Will (Dornbreite Lübeck) wieder. © 2024 Olaf Wegerich
Sehen wir dieses Duell zwischen Lars Baufeldt (li., MTSV Hohenwestedt) gegen Leon Will (Dornbreite Lübeck) wieder. © 2024 Olaf Wegerich

Protest von GW Siebenbäumen bringt Stein ins Rollen durch

Zudem soll auch der Landesligist SV GW Siebenbäumen gegen die Wertung der mit 0:1 verloren gegangenen Partie vom 21. April gegen den Eichholzer SV Protest eingelegt haben, denn auch dort sind Spieler, die in der Hinrunde noch beim Ligakontrahenten Sereetzer SV gespielt haben, zum Einsatz gekommen. Dadurch wurde der Stein erst ins Rollen gebracht.

Für Dennis Hadler, den neuen Trainer beim FC Dornbreite Lübeck, der mit dem 4:1 in Hohenwestedt sportlich einen perfekten Einstand feiern durfte, ist die Situation natürlich schwer verdaubare Kost. Dennoch ist man sich am Steinrader Damm keiner Schuld bewusst. „Da sind wir komplett anderer Meinung. Uns war bekannt, dass normalerweise eine sechsmonatige Sperre nach dem Vereinswechsel üblich ist“, ist Trainer Dennis Hadler das Regelwerk sehr wohl bekannt. Da aber in der Nachbarschaft ehemalige Spieler des Sereetzer SV bereits wieder für ihren neuen Verein zum Einsatz kamen, wollte man auch bei Dornbreite Klarheit. „Das ist maximal ärgerlich für uns. Dann hätten wir ihn ja auch schon früher einsetzen können“, wunderte sich Hadler.

FC Dornbreite Lübeck trifft keine Schuld

Um auf der sicheren Seite hinsichtlich eines möglichen Einsatzes von Lübcke in Hohenwestedt zu sein, wendete der Verein sich am Donnerstag, den 18. April, mit einer deutlichen Schilderung um die Sereetzer Vorgeschichte noch einmal per E-Mail direkt an den Verband und erhielt am Folgetag die Antwort. „Uns wurde mitgeteilt, dass alles berücksichtigt wurde. Die Spielberechtigung für Lübcke wurde uns erteilt“, bestätigte Hadler. „Zudem wurde uns gesagt, ein annulliertes Spiel wird so gewertet, als ob es nicht stattgefunden hat. Daher liegt das Verschulden auch nicht bei uns“, ist sich Hadler sicher, der nun erwägt, zusammen mit der sportlichen Führung um Ligamanager Patrick König Einspruch zu erheben. „Da hat man uns einen Bärendienst erwiesen“, lautete dann auch die erste Stellungnahme von König.

Schnelle Entscheidung nötig – Saison endet am 18. Mai

Der Vorsitzende im SHFV-Herrenspielausschuss und zugleich Staffelleiter der Flens-Oberliga, Dirk Schröder, bestätigte auf Nachfrage: „Bisher hat sich noch keiner bei mir gemeldet.“ Zusätzlich hatte Dornbreite auch eine Anfrage an den Kreisfußballverband Lübeck hinsichtlich des Einsatzes von Lübcke am Finaltag am 1. Mai gestellt, um sich doppelt abzusichern. „Das haben wir parallel gemacht. Von dort haben wir auch die Zusage bekommen, dass er spielen darf. Zumal Lübcke beim Sereetzer SV ja für einen Verein aus dem Kreis Ostholstein gespielt hatte“, bestätigte Hadler. Nun liegt es am Verband, schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen, denn beide Mannschaften befinden sich noch tief im Abstiegskampf.

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