Nordmark Satrup brilliert beim souveränen 3:0-Heimerfolg gegen TuS Rotenhof

von Olaf Wegerich

Der Erfolg seiner Mannschaft gegen TuS Rotenhof lässt Bernd Hansen (Trainer Nordmark Satrup) ruhig schlafen. © 2024 Ismail Yesilyurt


Sieben Spieltage vor Saisonende hat der TSV Nordmark Satrup einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt in der Flens-Oberliga getan. Gegen den stark ersatzgeschwächten TuS Rotenhof konnte sich die Mannschaft von Trainer Bernd Hansen nach einer souveränen Vorstellung mit 3:0 (1:0) gegen die insgesamt zu harmlosen Gäste verdient durchsetzen. Während der TSV Nordmark Satrup seine gute Form der letzten Wochen bestätigte und mit bereits 33 Zählern sowie einem bombastischen Torverhältnis nur noch wenige Punkte für den Klassenerhalt benötigt, um das Saisonziel bereits frühzeitig in trockene Tücher zu bringen, steckt der Aufsteiger nach nur einem Punkt aus vier Spielen nach der Winterpause wieder mitten im Abstiegskampf. Für die Gastgeber, die ihren zwölften Heimsieg einfuhren, trafen Mats Petersen (10.), Joris Naeve (47.) und Björn Lass (87.).

TuS Rotenhof mit vielen Ausfällen

Für den Aufsteiger kam es in den letzten Wochen knüppeldick. Zunächst verletzte sich Torjäger Florian Kuklinski am Knie und verpasste die letzten Spiele. Am vergangenen Wochenende erwischte es dann mit Felix Knuth den Kopf der Mannschaft, der sich in Hohenwestedt einen Muskelfaserriss zuzog und nun mindestens drei, vielleicht sogar vier Wochen fehlen wird. Alle Hoffnungen, dass es vielleicht doch nicht so schlimm sein würde, bewahrheiteten sich leider nicht. Ebenfalls bitter: die glatt rote Karte gegen den stets souveränen Außenverteidiger Jannik Sierks im letzten Auswärtsspiel, wobei in diesem Fall der SHFV die Dauer der Sperre noch nicht festgelegt hat. Hinzu kamen viele kleinere Blessuren und beruflich bedingte Ausfälle, die das Trainerteam immer wieder dazu zwangen, bei der Aufstellung zu improvisieren.

Ganz anders die Gemengelage bei den Gastgebern, die personell wieder aus dem Vollen schöpfen konnten und voller Selbstbewusstsein in die Partie gingen.

Der TuS Rotenhof benötigt ein Erfolgerlebnis, um wieder Auftrieb zu bekommen. © 2024 Olaf Wegerich
Der TuS Rotenhof muss in Satrup personell leiden. © 2024 Olaf Wegerich

Schnell wurde klar, dass es für die personell dezimierten Gäste nur darum gehen konnte, kompakt zu stehen und möglichst lange die Null zu halten. Die Gastgeber begannen jedoch hoch konzentriert und drängten mit Macht auf einen frühen Führungstreffer. Die Hoffnungen der Gäste, zumindest einen Punkt zu entführen, bekamen jedoch schnell einen Dämpfer.

Gegentor nach Eckball – Mats Petersen unwiderstehlich

Einen Distanzschuss von Timo Andresen (8.) konnte Justin Sörensen im Rotenhöfer Tor zunächst noch mit einer starken Parade entschärfen, doch nur zwei Minuten später war es dann soweit. Der Führungstreffer für die Gastgeber kam auf etwas kuriose Art und Weise zustande. Nach einem zunächst abgewehrten Eckball der Gäste passte Christoph Ottsen in den Lauf von Mats Petersen, der mit viel Tempo einen Sprint über gut siebzig Meter hinlegte. Kurz vor dem Tor in halblinker Position wollte er für den mitgelaufenen Ottsen querlegen, doch ein Rotenhöfer Abwehrspieler grätschte den Ball bei seinem Abwehrversuch so unglücklich vor die Füße von Mats Petersen, dass dieser wenig Mühe hatte, aus Nahdistanz das 1:0 zu erzielen.

Danach bekamen die Gäste wieder etwas mehr Kontrolle über das Spiel, ohne dabei selbst gefährlich zu werden.

Satruper Tempofußball nicht zu unterbinden – Naeve mit dem zweiten Treffer

Kurz nach der Pause konnten die souveränen Gastgeber schnell nachlegen. Dem Tempofußball der Mannschaft von Trainer Bernd Hansen hatte der Aufsteiger nur wenig entgegenzusetzen. Vor allem schafften es die Gäste in den entscheidenden Situationen zu selten, in die Zweikämpfe zu kommen. So auch beim zweiten Tor: Nach einer Balleroberung am eigenen Strafraum durch Lasse Petersen ging es blitzschnell über mehrere Stationen schnörkellos in die Spitze. Björn Lass verlängerte zunächst genial mit der Hacke in den Lauf von Christoph Ottsen, der dann nahezu unbedrängt aus halblinker Position flach abzog, sodass der einlaufende Joris Naeve (47.) wenig Mühe hatte, den Ball zum 2:0 über die Linie zu drücken.

Trotz der personell prekären Situation versuchte der Aufsteiger weiter dagegenzuhalten. „Es ist zu sehen, wenn bei uns Schlüsselspieler fehlen“, musste aber auch der Rotenhöfer Co-Trainer Jella Ben Mohamed eingestehen.

Dennoch war Trainer Bernd Hansen von den Gastgebern ehrlich genug, die Kräfteverhältnisse richtig einzuschätzen. „Sie haben sich nicht aufgegeben, aber bei Rotenhof haben wichtige Spieler gefehlt, was ihnen natürlich Sorgen bereitet“, zollte Nordmark-Trainer Bernd Hansen der Leistung der Gäste dennoch Respekt. Allerdings war das kein Vergleich zum rassigen Hinspiel, in dem der Aufsteiger beim 3:2-Erfolg das bessere Ende für sich hatte und danach sportlich so richtig durchstartete.

Auch in der zweiten Hälfte bestimmten die sehr konzentriert aufspielenden Gastgeber weiter klar das Spielgeschehen, verpassten es aber oft leichtfertig, weitere Treffer nachzulegen. Dennoch reichte es noch zu einem dritten Tor, das das Spielgeschehen aber nur unzureichend wiedergab.

Björn Lass trifft zum 3:0-Endstand

Nach einem abgewehrten Eckball der Gäste ging es erneut mit viel Tempo nach vorne. Finn Lorenzen schlug mit viel Übersicht auf Höhe der Mittellinie einen langen, flachen Pass auf den einlaufenden Björn Lass (87.), der Justin Sörensen mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ und zum 3:0 einschob. Wie schon beim ersten Gegentreffer waren die Gäste nach einem eigenen Eckball hinten zu unsortiert, kamen nicht in die Zweikämpfe und kassierten ein Gegentor.

Felix Knuth (TuS Rotenhof). Archivfoto © 2024 Ismail Yesilyurt
Mit Felix Knuth fehlte dem TuS Rotenhof einer der großen Lenker und Denker. © 2024 Ismail Yesilyurt

Dennoch hat sich die Rumpftruppe vom TuS Rotenhof gegen einen gestandenen Oberligisten über weite Strecken gut verkauft. Allerdings gab es bis auf einen Abschluss von Mats Henke keine gefährliche Torannäherung zu verzeichnen.

Der TSV Nordmark Satrup hat sich mit seinem zehnten Saisonsieg der größten sportlichen Sorgen entledigt, steht im zweiten Jahr seiner Oberligazugehörigkeit auf einem starken 5. Platz und durfte danach zu Recht im Flensburger Restaurant „Hinkelstein“ feiern. Das Feld für Lars Meyer, der im Sommer die Nachfolge von Bernd Hansen antreten wird, scheint bestellt.

Stimmen zum Spiel

„Jetzt sind wir wieder mitten im Abstiegskampf. Wenn die das konsequent hier ausspielen, verlieren wir das Spiel mit 0:5. Wir haben nicht eine vernünftige Chance gehabt. Aber die Stimmung in der Mannschaft ist in Ordnung. Wir werden den Kopf aus der Schlinge ziehen“, ist der Rotenhöfer Co-Trainer Jella Ben Mohamed dennoch weiterhin positiv gestimmt und weiß die schwierige Situation richtig einzuschätzen.

Wenig zu bemängeln hatte, wie erwartet, Trainer Bernd Hansen vom siegreichen TSV Nordmark Satrup. „Das war eine tolle Leistung meiner Mannschaft über neunzig Minuten. Auch defensiv haben wir top gestanden. Wenn man ehrlich ist, hätten die hier acht oder zehn Stück haben müssen. Wir haben solch einen Chancenwucher betrieben. Aber wir haben drei schöne Tore erzielt, so kann man zu Bett gehen.“

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