Nach dem PSV siegt auch VfR mit 2:1 im Städtischen Stadion in Neumünster

von Helwig Pfalzgraf

Kenny Korup (VfR Neumünster) sucht eine Anspielstation. © 2025 Olaf Wegerich


Nachdem der PSV im Vorspiel Treubund Lüneburg mit 2:0 besiegt hatte, traf der VfR auf Mecklenburg Schwerin, den Tabellenführer der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga, entspricht der Landesliga Schleswig-Holstein).

Nach dem Testspiel der Vorwoche, als Neutrainer Danny Cornelius beim 1:3 gegen die U19 von Holstein Kiel allen damals einsatzbereiten 22 Akteuren jeweils 45 Minuten Spielzeit gegeben hatte, verzichtete Cornelius diesmal auf einen derartigen Komplettwechsel zur Pause.

Diesmal standen Cornelius 19 Spieler zur Verfügung. Es fehlten die Routiniers Kevin Schulz und Christopher Kramer sowie die Youngsters Araik Arshakjan und U19-Akteur Yasin Diler. Nikola Prom fällt nach einer Schulter-OP länger aus. Im Tor erhielt diesmal Deni Luca die Chance auf Spielzeit, nachdem bei Holstein U19-Keeper Noel Franz debütiert hatte.

Wie schon bei Holstein begann Cornelius wieder mit einer Dreierkette, mit Neuzugang Tom Becker im Zentrum. Ihm zur Seite standen Kenny Korup als halbrechter sowie Tino Knobel als halblinker Innenverteidiger. Als einzige Spitze agierte Ola Adesanya.

Nach einer feinen Ballstafette gelang Rasensports Visar Mehmeti aus 18 Metern mit einem Treffer genau in den Winkel die ganz frühe Führung (2.). Schwerin schien nach der 1:6-Niederlage am Vorabend bei Oberligist Anker Wismar noch nicht ganz wach zu sein.

Danny Cornelius (Trainer VfR Neumünster). © 2025 Olaf Wegerich
Danny Cornelius (Trainer VfR Neumünster). © 2025 Olaf Wegerich

Nach dem Rückstand fand der Gast aber schnell ins Spiel und nach einem fatalen VfR-Fehlpass im Aufbau, genau auf den völlig frei vor Newe stehenden Mittelstürmer, erzielte der FCM den Ausgleich (8.).

Wer nach dem forschen Beginn mit den frühen Toren auf ein Chancen- oder Torfestival gehofft hatte, dürfte enttäuscht gewesen sein. Beide Teams agierten in der Folgezeit taktisch diszipliniert und neutralisierten sich weitgehend, bei geringen Feldvorteilen für den Gast. Strafraumszenen blieben weitgehend aus, allerdings war VfR-Keeper Newe dabei mehr beschäftigt als sein Gegenüber.

Bemerkenswertes nach dem Seitenwechsel: Nach der Auswechslung des zentralen Abwehrmanns Tom Becker nimmt nicht wie erwartet Kenny Korup dessen Position ein. Seit genau ununterbrochenen 50 Punktspielen agierte Korup stets zentral, entweder als Innenverteidiger oder gelegentlich – wie beim Vorrunden-4:2-Heimsieg gegen den PSV – auf der „6“. Korup wechselt stattdessen in der Innenverteidigung von halbrechts auf halblinks. Innen als zentraler, aber offensiv geprägter Innenverteidiger spielt jetzt Neuzugang Radovan Karaman, der auch oft auf die „Sechs“ vorschiebt. Da auch Korup sich öfter in den Angriff einschaltet, rückt Christoph Kahlcke oft ins Abwehrzentrum. So entstehen keine Lücken, da auch Nick Neca, wenn erforderlich, zentral zuschiebt. Newe bleibt in dieser Phase fast unbeschäftigt.

Nach einem Korup-Abschluss aus 20 Metern von halblinks kann der Gästekeeper den Ball nur klatschen lassen. Kastriot Alija hat die Riesenchance im Nachschuss, schießt aber den eigentlich bereits geschlagenen Keeper an (56.).

Kastriot Alija (VfR Neumünster gegen zwei Schweriner. © 2025 Olaf Wegerich)
Kastriot Alija (VfR Neumünster gegen zwei Schweriner. © 2025 Olaf Wegerich)

Nach einer vom 90 Minuten durchspielenden linken defensiven Flügelspieler Felix Bushaj ganz lang geschlagenen Ecke von rechts holt sich Korup linksaußen die Kugel und flankt nach innen. Der FCM ist unsortiert, Nick Neca steht ganz frei und vollstreckt in Mittelstürmermanier (64.).

Kurz danach wechselt Cornelius weitere viermal. Mit Keeper Newe, Korup und Adesanya werden gleich mehrere „Eckpfeiler“ ausgewechselt.

So verwundert es nicht, dass der FCM nun mehr und mehr Ballbesitz generiert und sich das Spiel meist in die VfR-Hälfte verlagert. Schwerin versucht es oft über rechts. Doch die nun mehr geforderte VfR-Defensive steht sehr ordentlich. U19-Akteur Matteo Keidel hat in letzter Sekunde den Fuß dazwischen (69.). Keeper Deni Luca ist ebenfalls hellwach und verhindert zweimal mit hervorragenden Paraden den Ausgleich (73., 84.).

Die Veilchen haben nun Raum zum Kontern und schicken immer wieder die schnellen Kastriot Alija und Jordan Marquardt in die Tiefe. Doch zu finalen Abschlüssen kommt es nicht mehr. Auch die Schweriner Abwehr um den einst in der Holstein-Jugend ausgebildeten und beim TSV Schilksee in der Oberliga spielenden Henning Leu steht sicher.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner