MTSV mit Punktgewinn gegen Heider SV – Tjark Sievers gelingt Traumtor

von Olaf Wegerich

Eingekreist an der Seitenlinie – Jacob Steffensen (Heider SV) gegen Jorit Rathje. Tjark Sievers, Maximilian Lüdtke (v. l. n. r,. Hohenwestedt). © 2024 Olaf Wegerich


Der MTSV Hohenwestedt hat weiterhin gute Chancen, den Klassenerhalt in der Flens-Oberliga aus eigener Kraft zu schaffen. Im Heimspiel gegen den Heider SV erreichte der Aufsteiger am Samstag bei sommerlichen Temperaturen vor guter Kulisse eine gerechte 1:1 (1:0) Punkteteilung. Tjark Sievers (33.) hatte die Gastgeber mit einem Traumtor in Führung gebracht. Jonah Gieseler (73.) gelang zumindest noch der Ausgleich für die Dithmarscher. Erneut wusste der MTSV gegen ein Topteam aus der Oberliga zu überzeugen und verdiente sich den Punktgewinn redlich.

Beschwerde von Dornbreite zurückgewiesen

Noch wichtiger: Unmittelbar nach Spielende erreichte den MTSV per WhatsApp eine Nachricht vom SHFV hinsichtlich der annullierten Partie gegen den FC Dornbreite Lübeck (1:4), aus der hervorgeht, dass vom Ausschuss Satzung und Recht (ASR) beim SHFV die Beschwerde gegen die Wiederholung der Partie Hohenwestedt gegen Dornbreite zurückgewiesen wurde. Die Beschlüsse sind damit unanfechtbar. Zudem wird der SHFV-Herrenspielausschuss ermächtigt, das Spiel neu anzusetzen.

Heimspiel gegen Dornbreite wird am 16. Mai wiederholt

Wie am Sonntagmorgen durch den SHFV-Herrenspielausschuss bekanntgegeben wurde, soll die Neuauflage der Partie gegen den FC Dornbreite Lübeck am Donnerstag, den 16. Mai um 19:00 Uhr auf dem Sportplatz Wilhelmshöh in Hohenwestedt erfolgen. Zwei Tage später bestreitet der MTSV das letzte Saisonspiel beim PSV Neumünster, während Dornbreite zeitgleich das Lübecker Derby beim VfB Lübeck II bestreiten wird.

Schriftliches Urteil am Montag

Am morgigen Montag soll nun beiden Vereinen das schriftliche Urteil offiziell zugestellt werden. „Wir müssen abwarten, worauf das Urteil basiert. Malte Ohrt und Mathias Landt aus dem Vorstand werden sich die Begründung genau durchlesen. Dann müssen wir sehen, ob es sich um ein salomonisches Urteil handelt oder auf welchen Paragraphen sich das Urteil gründet“, sagte MTSV-Trainer Udo Kochanski auf Nachfrage.

Während der MTSV (12. Platz) mit 31 Punkten in die letzten beiden Saisonspiele geht, werden die Lübecker (13. Platz) zuvor auf 26 Punkte heruntergestuft. Dornbreite verlor zudem am Samstag völlig überraschend das Heimspiel gegen Aufsteiger TSV Nordmark Satrup mit 1:2 und ist damit zum Siegen verdammt.

Heide mit Wechsel auf der Torhüterposition

Bei den Gästen fehlte weiterhin Kapitän Marvin Ehlert mit Adduktorenproblemen. Im Tor stand etwas überraschend Calvin Schultz. „Calvin arbeitet im Training wie verrückt. Wir wollten ein Zeichen setzen, dass so etwas belohnt wird“, begründete Heides Fußballobmann Hannes Nissen den Wechsel. Zum Saisonausklang gegen den Eckernförder SV wird Mats Hinrichs aber wieder zum Einsatz kommen.

MTSV fehlen Stammkräfte

Mit Hendrik Schnoor (Gelbsperre) und Kreativspieler Tim Sienknecht, für den die Saison nach einer bakteriellen Infektion im Fuß mit zu langsamer Wundheilung vorzeitig beendet ist, fehlten zwei wichtige Stammkräfte. Dafür stand erstmalig Maximilian Lüdtke in der Startformation. Mathias Landt fehlte wegen dem Junggesellenabschied seines Bruders. Killian Pingel war sogar zu einem Junggesellenabschied in Köln eingeladen.

Guter Start für Hohenwestedt

Gegen die favorisierten Gäste von der Westküste begann der MTSV sehr selbstbewusst, agierte aus einer kompakten Abwehrreihe und störte die Gäste bereits frühzeitig im Spielaufbau und bei der Ballannahme. Auch spielerisch wussten die sehr griffigen und fokussierten Gastgeber zu überzeugen. Immer wieder setzten sie mit ihren schnellen Spitzen bei den Umschaltmomenten Nadelstiche. Da nutzten auch Heide die vermehrten Spielanteile wenig, denn echte Torchancen gab es kaum zu verzeichnen.

Finn-Mathis Holm (MTSV Hohenwestedt) gegen Pascal Ayene und Daouda Soumah (Heider SV). © 2024 Olaf Wegerich
Finn-Mathis Holm (MTSV Hohenwestedt) gegen Pascal Ayene und Daouda Soumah (Heider SV). © 2024 Olaf Wegerich

Der Mannschaft vom Trainerteam Udo Kochanski und Sebastian Barth war dabei durchaus anzumerken, dass ihr der Sieg gegen den Eckernförder SV mächtig Auftrieb gegeben hatte.

Viele Halbchancen auf beiden Seiten

Trotz der Feldvorteile der Dithmarscher hatten die Gastgeber viele gute Offensivaktionen in der ersten Hälfte, die immer wieder für Entlastung sorgten. Die Möglichkeiten von Thies Kochanski (14.) nach einer Ecke per Kopfball, Jasper Schwarz (17.) mit einem Schuss knapp übers Tor sowie von Tjark Sievers (36.), der nur knapp neben das Tor zielte, waren ein Beleg dafür, dass die Gastgeber auch offensiv ihre Chancen suchten.

Aber auch die Ditmarscher kamen durch Marvin Wolf (15.), Jonah Gieseler (21.), erneut Marvin Wolf (25.) sowie Jacob Steffensen (32.) zu einigen guten Abschlüssen, ohne dabei die ganz große Torgefahr zu versprühen.

Tjark Sievers trifft mit Traumtor für den MTSV

Vor allem Maximilian Lüdtke, der den MTSV zum Saisonende Richtung Kreisligisten SV GW Todenbüttel verlassen wird, spielte völlig unbekümmert auf und schlug eine herrliche Flanke von der linken Außenbahn, die Kapitän Tjark Sievers (33.) mit einem Traumtor per Direktabnahme zum Führungstreffer nutzte. Zuvor hatte Sievers den Ball nach vorne getrieben, auf Lüdtke gepasst und war dann im Strafraum selbst in Position gelaufen. „Ich hatte eher Jasper (Schwarz) gesehen und war dann ganz überrascht, dass Tjark eingelaufen kam und das Tor gemacht hat“, sprach Lüdtke später von einem „geilen Spiel“, das viel Spaß gemacht hatte.

Heimelf mit Dreifachchance – Calvin Schultz nicht zu bezwingen

Gegen die offensiv zu umständlich agierenden Gäste hätte der MTSV noch vor der Pause zwingend erhöhen können, ja müssen. Eine Dreifachchance von Thies Kochanski und zweimal Torben Hendrischke konnte Heides junger Torhüter Calvin Schultz jedoch mit prächtigen Paraden entschärfen.

Heide nur über Standards gefährlich

Im zweiten Durchgang hatte Heide zwar weiterhin mehr Spielanteile, versuchte es aber immer wieder mit hohen Bällen, um für Gefahr zu sorgen und wurde dabei meist nur über Standards gefährlich. Da die Abwehr der Gastgeber aber gut stand und viele Angriffe gut wegverteidigt wurden, gab es nur wenige brenzlige Situationen zu überstehen. Wirklich schwere Bälle hatte MTSV-Torhüter Enno Beckmann kaum einmal abzuwehren.

Jonah Gieseler trifft nach Konter zum Ausgleich für Heide

Dennoch gelang den Gästen nach einer Kontersituation durch Jonah Gieseler (73.) der nicht unverdiente Ausgleich. Bis dahin stand die Hintermannschaft der Gastgeber sehr sicher und war nahezu unverwundbar.

Gieseler verpasst den Doppelschlag

Nach einer scharfen Hereingabe von Daouda Soumah über die rechte Seite verpasste erneut Gieseler (75.) nur zwei Minuten später äußerst knapp die Gästeführung. Der MTSV ist auch konditionell voll auf der Höhe und hält nicht nur kämpferisch dagegen. Eine gute Einschussmöglichkeit von Jannis Brandt aus Nahdistanz wurde noch zur Ecke abgefälscht.

Somit bleibt es bei der gerechten Punkteteilung. Auf Heide wartet nun am letzten Spieltag das gewünschte Endspiel um den 5. Platz gegen den Eckernförder SV.

Co-Trainer Torben Steffensen hört beim Heider SV auf

Wie der Heider SV bekannt gab, wird Co-Trainer Torben Steffensen auf eigenen Wunsch aus privaten und persönlichen Gründen den Verein zum Saisonende verlassen. „Das hat uns Torben Anfang Mai mitgeteilt. Wir haben seinem Wunsch entsprochen und werden ihm keine Steine in den Weg legen“, kommentierte Fußballobmann Hannes Nissen die Personalie.

Stimmen zum Spiel

„Die Jungs sind fix und fertig. Jetzt müssen wir abwarten, was der Punkt wert ist. Wenn wir vor der Pause bei der Dreifachchance den zweiten Treffer nachlegen, sieht das hier ganz anders aus. Wir waren dem Sieg teilweise näher als Heide. Der Ausgleich fällt nach einem Konter, den wir nicht rechtzeitig unterbunden haben. Das war sicherlich eines unserer besseren Spiele. Wir hatten einige gute Kontersituationen und viele gute Ansätze in unserem Spiel. Auch läuferisch und kämpferisch war das gut. Heide war spielerisch stärker“, wusste MTSV-Trainer Udo Kochanski den sportlichen Wert der Punkteteilung nur schwer richtig einzuschätzen.

Deutliche Worte fand Heides Trainer Markus Wichmann. „Wir hatten in der ersten Hälfte zu viele Fehler im Spielaufbau. Unsere Körpersprache hat mir auch nicht gefallen. In der zweiten Halbzeit wurde es etwas besser“. Was Wichmann auch nicht gefiel, war der fehlende Zug zum Tor. Nicht einmal musste sich Beckmann bei einem Schuss der Dithmarscher lang machen. Dennoch hat Wichmann klare Vorstellungen. „Mit dem Auftritt insgesamt bin ich nicht zufrieden. Wir sind den vielen Fans, die uns auch heute wieder begleitet haben, was schuldig. Der Verein hat eine Strahlkraft. Dem müssen wir uns bewusst sein.”

Auch bei Jonah Gieseler, der immer wieder versuchte, seine Mitspieler in Szene zu setzen, wechselten Licht und Schatten. „Jonah ging angeschlagen ins Spiel. Neben einigen guten Momenten hatte er auch einige unglückliche Aktionen in seinem Spiel“, sagte Wichmann.

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