Mats Ellwanger (TSV Altenholz) in der Zwickmühle von Daniel Grossmann (li.) und Mirco Znaniewicz (TSV Klausdorf). © 2025 Ismail Yesilyurt
Groß ist der Jubel beim TSV Klausdorf nach dem 2:0-Erfolg im Duell der Randgemeinden Nord gegen Ost beim TSV Altenholz. Zum einen, weil man mit einem Mini-Kader eine starke Leistung ablieferte, zum anderen, weil man sich „Brutal wichtige drei Punkte“ sicherte. Mit nun 32 Zählern auf dem Konto haben die Klausdorfer etwas Luft zu den Abstiegsplätzen. Am Saisonende könnte es nämlich dazu kommen, dass sogar der Tabellenzwölfte in die Relegation muss – von diesem Rang ist Klausdorf aktuell vier Punkte entfernt.
Verpasste Chance für Altenholz
Auf der anderen Seite herrschten natürlich Enttäuschung und Niedergeschlagenheit bei den Gelb-Schwarzen. Mit dem dritten Sieg in Folge wäre die Mannschaft von Nils Lenschau bis auf drei Punkte an den regulären Relegationsplatz 13 herangerückt und hätte den Anschluss ans untere Mittelfeld geschafft.

Die Gäste, die zum Anpfiff gerade einmal elf Spieler aus dem Saisonkader zusammenkratzen können und mit Bennet Vetter sogar einen Ergänzungsspieler aus Berlin „einfliegen“ lassen, haben in der ersten Halbzeit zwei große Chancen durch Driton Gashi und Tim Hartlep. Insgesamt ist es ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen Höhepunkten. „Not gegen Elend“, kommentierte ein Altenholzer Fan zur Pause.
Kampfspiel auf Naturrasen
Nach dem Seitenwechsel allerdings bietet sich ein ganz anderes Bild: Mit welcher Hingabe und Einstellung beide Teams zur Sache gehen, ist bemerkenswert. Auf dem Naturrasen, den die Altenholzer erstmals nach mehreren Monaten wieder bespielen dürfen, entwickelt sich ein rassiges Kampfspiel, das Herz und Leidenschaft verkörpert. Jeder Zweikampf wird mit vollem Einsatz geführt, jeder Grashalm mitgenommen – packende Duelle sind an der Tagesordnung.
Mirco Znaniewicz trifft – Bennet Vetter macht den Deckel drauf
Zunächst haben die Gastgeber die besseren Szenen und Chancen. Bereits in der 46. Minute verzieht Jonas Schäfer nach einem feinen Zuspiel von Dillon Otto nur knapp. Fünf Minuten später wird ein Schuss des starken Rechtsverteidigers Lasse Baesler kurz vor der Linie geklärt. Kurz darauf fordern die Klausdorfer Elfmeter (58. Minute), doch Schiedsrichter Patrick Möller lässt weiterspielen. Nur Sekunden später, die Proteste sind noch nicht verhallt, hat Mats Ellwanger nach einem Konter aus spitzem Winkel die große Chance, scheitert aber am gut reagierenden Christian Gutsmann im TSV-Tor, der zum Eckball abwehrt.

In der 68. Minute folgt die kalte Dusche für die Hausherren: Tim Hartlep bringt von rechts eine scharfe Hereingabe quer durch den Fünfmeterraum, Mirco Znaniewicz ist im Zentrum frei und verwandelt aus kurzer Distanz zur Führung für Klausdorf. Bis zu diesem Treffer ist es ein offener Schlagabtausch, danach zieht sich die Trociewicz-Elf clever zurück und verteidigt kompakt. Das nimmt dem Spiel etwas von seiner Dynamik.
Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergibt Altenholz in der 83. Minute, als es in der Klausdorfer Box brennt. Auf der Gegenseite ebenso: Nach einer scharfen Hereingabe von Lukas Hardrath kann Keeper Jorris Schwarz nur abklatschen, Bennet Vetter steht richtig – und macht aus rund zehn Metern mit dem 2:0 den Deckel drauf.
Fairness wird belohnt
„Heute kann ich vor meiner Mannschaft nur den Hut ziehen – wie sie 90 Minuten lang den Arsch aufgerissen und sich die drei Punkte geholt haben“, verbeugte sich Klausdorf-Coach Dennis Trociewicz vor seinem Team.

Fazit: Der Coinflip nach Wiederbeginn fällt zugunsten des TSV Klausdorf aus – vielleicht auch als kleiner Ausgleich dafür, dass man im Sinne des Fairplays auf eine Neuansetzung des in der Vorwoche abgebrochenen Spiels beim SV Dörpum verzichtet hatte. Damals war die Partie beim Stand von 3:0 für Dörpum nach einem heftigen Zusammenprall zweier Spieler nach 80 Minuten nicht mehr angepfiffen worden.
Stimmen zum Spiel
TSV Altenholz: Schwarz – Baesler, Bodendorf, Brian Otto, Erfmann (86. Hansen) – Hunze, Olsiewski (76. Vogler) – Ellwanger, Feißt, Dillon Otto (63. Bansemer) – Schäfer.
Trainer: Nils Lenschau.
TSV Klausdorf: Gutsmann – Znaniewicz, Mahmud, Gorn, Grossmann – Holst, Voss – Hartlep (90. Kunz), Mordhorst (85. Vetter), Link (66. Hardrath) – Gashi (90./+2 Palm).
Trainer: Dennis Trociewicz.
SR: Patrick Möller (Azadi Lübeck) mit einer super Spielleitung eines schwer zu bewertenden und hochqualitativen Kampfspiels, das ständig schwierige Entscheidungen verlangte.
Ass.: Nico Losch, Omid Jamshidi.
Z.: 50.
Tore: 0:1 Mirco Znaniewicz (68.), 0:2 Bennet Vetter (90./+2).