Klausdorf 12:0 – Marc Schwabe steuert ein halbes zum vollen Dutzend bei

von Ismail Yesilyurt

Dieser Kopfball von Marc Schwabe (li., TSV Klausdorf) passt zum 2:0. © 2023 Ismail Yesilyurt


Ob er das in seinem Fußballerleben noch einmal schafft? Dem erst 21-jährigen Marc Schwabe gelingen im ersten Punktspiel in der Landesliga Schleswig gegen den Oberliga-Absteiger Husumer SV für seinen TSV Klausdorf gleich 6 Tore. Dabei ein lupenreiner Hattrick in Abschnitt eins beim 12:0 (3:0). Die Frage, wer Man oft the Match ist, ist damit klar beantwortet.

Klausdorfer verschwenden großzügig Chancen

Dabei hätte der 192 Zentimeter große Offensivspieler, der mit einer glänzenden Technik ausgestattet ist, auch eine zweistellige Trefferanzahl erreichen können. Vor dem Schlüssel zum Erfolg mit dem 1:0 per Foulelfmeter, gab es schon 3 Möglichkeiten für Klausdorfs Nummer 10. Später, u. a. einen Pfostentreffer in Hälfte zwei, weitere. Auch für Florian Kuklinski, Klausdorfs zentralem Stürmer, und Dribbelkünstler Driton Gashi, der als Vorbereiter glänzte. Mit dem 0:3 waren die Gäste, die vor der Saison mit 16 Abgängen eine große Kaderreduzierung hinnehmen mussten, zur Halbzeit noch gut bedient.

Husumer Kader fast komplett neu besetzt

Mit den 13 Zugängen, größtenteils aus der eigenen U 19 und Zweiten, hat die Mannschaft aus der Heimatstadt vom großen Dichter Theodor Storm mächtig an Potenzial eingebüßt. Zudem verzeiht der kleine Kader kaum Ausfälle. Wie in Klausdorf mit einigen Urlauber aus der Stammformation. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Krabbenstädter dem enormen Druck der Kieler Randstädter nicht lange standhalten werden können. Für Wolfgang Empen, kurzfristig von den B-Junioren gewechselt, wird der anvisierte Klassenerhalt sicherlich zu einer Herkulesaufgabe.

Naiv oder mit dem Mute der Verzweiflung?

Die Taktik des Einigels, aufgrund der nicht positiven Voraussetzungen, verneinte der 62-jährige HSV-Trainer später bei seiner Spielanalyse. Die Husumer versuchten mitzuspielen und hatten in der ersten Halbzeit gute spielerische Ansätze, denen nur der finale Pass fehlte. In der zweiten Halbzeit gab es sogar die Möglichkeiten auf den Ehrentreffer (46., 55. Pfostentreffer). Ansonsten blieb TSV-Keeper Cedric Cordes, der vom Preetzer SV kam, bis auf einen verzweifelten Weitschuss, nahezu beschäftigungslos. Naiv oder mit dem Mute der Verzweiflung: Die Gäste mussten so oder so einen hohen Preis bezahlen.

Florian Kuklinski ist als Zielspieler in der Box ein wichtiger Fakor für den TSV Klausdorf. Links Raghib Kati, rechts Ole Raddatz (Husumer SV). © 2023 Ismail Yesilyurt
Florian Kuklinski ist als Zielspieler in der Box ein wichtiger Fakor für den TSV Klausdorf. Links Raghib Kati, rechts Ole Raddatz (Husumer SV). © 2023 Ismail Yesilyurt

TSV Klausdorf immer heiß auf das nächste Tor

Das Team auf dem Spielfeld verteilt auf 60 Meter in der Länge und 40 Meter Breite wie auf dem Kunstrasenplatz in Klausdorf, so wird der Husumer SV die Landesliga nicht überleben. Das hat der TSV Klausdorf mit Leichtigkeit vor knapp 130 Zuschauern bewiesen. Der Top-Klub hielt das Tempo bis zum Schlusspfiff, der fast eine Minute zu früh erfolgte, hoch. Das TSV-Team um den überragenden Marc Schwabe ließ zu keiner Zeit locker und zeigte sich sehr torhungrig und überbot den Rekord vom 12:1-Sieg letzte Saison gegen den SV Tungendorf.

Das Unheil für die Truppe von Wolfgang Empen nahm nach einem Foul von Moritz Cornils an Jonas Hilmer seinen Lauf. Schwabe verwandelte den Elfmeter sicher und vollendete nach einem Eckball sowie einer Flanke von Gashi zweimal per Kopfball seinen Hattrick noch vor dem Gang in die Kabine. Der Spruch von Stadionsprecher Klaus Schnoor „Aller guten Dinge sind drei“ behielt dann nicht lange Gültigkeit.

Equipe von Dennis Trociewicz kennt keine Gnade

Aus der kamen die Husumer etwas selbstbewusster heraus, doch nach dem vierten Treffer von Marc Schwabe in Folge rutschte das Herz, die Motivation und Kondition in die Hose. Coach Dennis Trociewicz hat in der Pause die richtigen Worte gefunden. Sein Team ist nun torgeiler als zuvor und kennt keine Gnade. Neben Schwabe als besten Spieler setzte Gashi viele Akzente, später auch Niklas Kessler aufgerückt von der RV-Position ins Mittelfeld. Mart Michelsen überzeugte beim Husumer SV und hatte gutes Landesliganiveau. Zudem gibt es für Flemming Westensee und Raghib Kati eine befriedigende Note. Für das HSV-Defensivverhalten kommt nichts anderes als die Sechs in Frage.

Stimmen zum Spiel

Wolfgang Empen (Trainer Husumer SV)
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)
Marc Schwabe (TSV Klausdorf)

TSV Klausdorf: Cordes – Kessler, Schnoor, Petersen, Karius (78. Wöhlk) – Senger (64. Mordhorst), Hakaj (81. Gorn), Hilmer – Gashi (64. Vetter), Kuklinski (78. Roller), Schwabe.
Trainer: Dennis Trociewicz.

Husumer SV: Nolzen – Martensen, Cornils, Raddatz (84. Mosgov), Beko (27. Mohr) – Kischewsky (56. Alla), Raghib Kati, Michelsen, Sinzel – Westensee, Jensen.
Trainer: Wolfgang Empen.

Schiedsrichter: Simon Schmeling (Heider SV).
Assistenten: Thore Oster, Aaron Boettcher.

Zuschauer: 96.

Tore: 1:0 Schwabe (26., Foulelfmeter), 2:0 Schwabe (38.), 3:0 Schwabe (40.), 4:0 Schwabe (53.), 5:0 Gashi (58.), 6:0 Kuklinski (71.), 7:0 Kuklinski (73.), 8:0 Hilmer (81.), 9:0 Schwabe (83.), 10:0 Vetter (84.), 11:0 Schwabe (88.), 12:0 Vetter (89.).

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