Jugendlicher VfR Neumünster gewinnt Test 2:0 bei Vineta Audorf

von Helwig Pfalzgraf

Schon im Sommer hatten die Vineten aus Audorf auf einem wiederum hervorragenden Rasenplatz die Rasensportler aus Neumünster zu Gast. Damals unterlag der aktuelle Kreisliga-Spitzenreiter dem Oberligisten mit 0:3, wobei man in der zweiten Halbzeit ohne Gegentor blieb.

Ein Shutout gelang der Königsmann-Elf diesmal schon in der ersten Hälfte. Wiederum hervorragend eingestellt, konnte man die Partie in der ersten Halbzeit über weite Strecken ausgeglichen gestalten. Thies Oke Wendrich (24.) hatte frei vor VfR-Keeper Christopher Newe sogar die Führung auf dem Fuß, verzog aber.

Für den VfR Neumünster hat nach dem Abgang von Sportdirektor Rocco Leeser eine neue Zeitrechnung begonnen. Spielervermittler sind nun nicht mehr Stammgäste an der Grümmi-Arena. Stattdessen wird (endlich) wieder auf die Jugend gesetzt. Zentraler Innenverteidiger war diesmal der U19-Akteur Matteo Keidel, der erneut eine starke Partie ablieferte. In diesem Testspiel agierte in der ersten Halbzeit die jüngste Startelf seit Langem. So hatte lediglich Christoph Kahlcke – neben Keeper Newe der einzige „Routinier“ der Rasensport-Startformation – in der Hinrunde einen Stammplatz.

Mit 27 ist Christoph Kahlcke (VfR Neumünster) schon ein Opa in der Startformation gegen Audorf. © 2024 Ismail Yesilyurt
Mit 27 ist Christoph Kahlcke (VfR Neumünster) schon ein Opa in der Startformation gegen Audorf. © 2024 Ismail Yesilyurt

Über Kahlcke und den 20-jährigen Neuzugang Radovan Karaman, bosnischer U19-Nationalspieler, lief dann auch meist der Veilchen-Aufbau. Richtig gefährlich wurde es für die hervorragend stehende Audorfer Defensive allerdings nur selten.

Offensive Akzente konnte der VfR fast nur über die rechte Seite setzen, wenn der nach langer Verletzung wieder Anschluss findende Nick Neca sich ins Angriffsspiel einschaltete und dort im Zusammenspiel mit Yasin Diler Überzahl herstellte. Einige Flanken von der Grundlinie fanden jedoch innen keine Abnehmer.

Nick Neca (re.), hier noch im Dienst des VfB Lübeck II, setzte offensive Akzente für den VfR Neumünster. © 2022 Ismail Yesilyurt
Nick Neca (re.), hier noch im Dienst des VfB Lübeck II, setzte offensive Akzente für den VfR Neumünster. © 2022 Ismail Yesilyurt

Erst als Cornelius Mitte der ersten Hälfte von Dreier- auf Viererkette umstellt, ergeben sich für den VfR Möglichkeiten. Ilir Serifi, heute in der Sturmspitze eng bewacht, scheiterte am aufmerksamen Audorfer Keeper Michael Schmidt (32.). Nachdem Kahlcke durchs Mittelfeld marschierte und den Ball butterweich auf den zweiten Pfosten servierte, übersah Araik Arshakjan die viel besser positionierten Emanoel Bushaj und Diler und wischte die Kugel per Kopf am Tor vorbei. Diler hätte den Ball ins leere Tor köpfen können (40.). So blieb es beim torlosen Remis zur Pause.

Nach der Pause wechselte VfR-Trainer Danny Cornelius fast komplett, nur Keeper Newe und Karaman spielten weiter. Man agierte nun wieder mit Dreierkette. Mit deutlich mehr etablierten Stammkräften auf dem Platz drückte der VfR die Vineten nun stark hinten rein. Doch die Abwehr um Lasse Schwanebeck und Kapitän Marcel Czaja konnte auch mit dem nun aufgebauten Dauerdruck sehr gut umgehen und versuchte es mit schnellem Umschaltspiel. Lars Reimers ging immer wieder mit hohem Tempo in die Räume, wobei er gelegentlich ein oder zwei Neumünsteraner stehen ließ. Audorf holte so die erste Ecke der zweiten Halbzeit, doch Keeper Schmidt musste nun seine ersten Glanzparaden abliefern. Je länger das Spiel dauerte, umso überlegener wurde der VfR.

Auch als Innenverteidiger Tom Becker (68.) verletzt wieder ausschied, änderte sich am Spiel nichts. Routinier Kevin Schulz (73.), heute als hängende Spitze spielend, erzielte nach einer schönen Kombination im Strafraum, die die Vineten nun nicht mehr unterbinden konnten, das 0:1.

Danny Cornelius ließ nun auch Kenny Korup mit dem schnellen Felix Bushaj die Position wechseln. Korup setzte nun auch offensiv starke Akzente. Er erzielte nach wiederum feiner Kombination das 0:2 (83.).

Fazit: An Vineta Audorf dürfte in der Kreisliga Nord kein Weg vorbeiführen. Der VfR ist mit dem Einbau des eigenen Nachwuchses auf dem richtigen Weg.

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