Jevenstedt landet 2:0-Überraschung gegen Osterrönfeld

von Olaf Wegerich

Getümmel vor dem Jevenstedter Tor nach einem Eckball. © 2023 Olaf Wegerich


Beim traditionsreichen Horst-Schröder-Gedächtnis-Cup, dem alljährlich ausgetragenen Turnier der Landeszeitung, standen sich am Dienstagabend der Landesligist Osterrönfelder TSV sowie der Verbandsligist TuS Jevenstedt gegenüber. Dabei gelang dem Verbandsligisten, der seit dieser Saison von Guido Wieck trainiert wird, mit dem 2:0-Erfolg durch die beiden späten Treffer von Lucas Seefeldt (82. Foulelfmeter) und Tjark-Erik Rohwer (84.) durch einen Doppelschlag innerhalb von 120 Sekunden eine faustdicke Überraschung.

Knapp 200 Zuschauern auf der herrlichen Sportanlage des TuS Rotenhof, die in diesem Jahr Austragungsort der beliebten Veranstaltung ist, waren Zeuge des TuS-Erfolges. Belohnung für den Verbandsligisten: die Teilnahme am Spiel um den 3. Platz. Der OTSV spielt nach zwei Niederlagen lediglich um den 5. Platz gegen den Rendsburger TSV (14.07. um 19:15 Uhr). Im Endspiel stehen der TuS Rotenhof und Vineta Audorf (15.07. um 17:15 Uhr) Das Spiel um Platz 3 bestreiten der TuS Jevenstedt und der Büdelsdorfer TSV (15.07. um 15 Uhr).

Offener Schlagabtausch beim LZ-Turnier

Bei hochsommerlichen Temperaturen spielten beide Mannschaften mit offenem Visier und suchten ihr Heil in der Offensive. Dabei erlebten die zahlreichen Zuschauer eine intensive, durch viele Zweikämpfe geprägte unterhaltsame und kurzweilige Partie, bei der beide Teams sich eine Vielzahl an Torchancen erarbeiten konnten. Allerdings mit deutlichen Chancenplus für den Landesligisten.

Torhüter Felix Kühl besteht Bewährungsprobe

Insbesondere Torhüter Felix Kühl, der in der Sommerpause vom Bahndamm nach Jevenstedt gewechselt war, bekam mehrfach die Gelegenheit, sich gegen seinen alten Teamkameraden auszuzeichnen. So hatten allein dreimal Max Haß sowie Muhammed-Ali Dogan, der eine Riesenchance vergab, die Möglichkeit den OTSV in Front zu schießen. Zudem scheiterten Juri Alexa und Silas Barho mit ihren Kopfbällen. Immer wieder hatte der aufmerksame auf der Linie starke Kühl das bessere Ende für sich.

Für den jungen Kühl könnte sich der Wechsel nach Jevenstedt auszahlen, denn dort kann er von dem erfahrenen und Oberliga erprobten Daniel Jeromin eine Menge lernen und ist zudem sicher die Nummer zwei mit der Perspektive, sich dort als Nachfolger in Position zu bringen. In Osterrönfeld bestand zumindest auf der Torhüterposition das Luxusproblem, dass mit Dembrowski und Jahnke zwei gute Torhüter im Kader stehen.

Torhüter Felix Kühl von Jevenstedt. © 2023 Olaf Wegerich
Torhüter Felix Kühl von Jevenstedt. © 2023 Olaf Wegerich

OTSV geht am Ende die Puste aus

Im zweiten Durchgang musste der OTSV dann dem Mammutprogramm mit 125 Minuten Spielzeit am Samstag beim Tepker Cup in Hademarschen sowie 90 Minuten Spielzeit am Sonntag im heiß umkämpften Derby gegen den TuS Rotenhof mit zunehmender Spielzeit Tribut zollen. Die Kraft und die Konzentration schwanden, was der spielstarke Verbandsligist dann in der Schlussphase auch konsequent nutzte. „Das Spiel ging an die Substanz. Wir haben beim Tepker Cup über 75 Minuten Superfußball geboten und mit Bordesholm und Hohenwestedt auch zwei Oberligisten geschlagen. Auch gegen Rotenhof haben wir über eine Stunde geführt und hatten die bis dahin die besseren Chancen auf unserer Seite“, sagte OTSV-Fußballobmann Kai Nacken-Hoffmann, der mit einem Kader von sechzehn Spielern das umfangreiche Testwochenende angegangen war. Trotz einiger schmerzhafter Abgänge hofft Nacken-Hoffmann auf eine sorgenfreie Saison und traut seinem jungen Team durchaus zu, zwischen dem 5. und 9. Platz in der Landesliga zu landen.

Oliver Schmeling fliegt nach Ampelkarte

Oliver Schmeling, der bereits gelb gesehen hatte, stellte dann in der Schlussphase etwas zu ungeschickt sowohl seinen Fuß und Körper zwischen den Ball und dem herannahenden Gegner. Was der Schiedsrichter sofort rigoros mit einem Elfmeter und der Ampelkarte bestrafte. „Diese Doppelbestrafung hätte nicht sein müssen“, haderte Nacken.-Hoffmann mit der Doppelbestrafung. Trotz des großen Kaders fehlten wegen Urlaub und einiger Festivals mehrere Spieler. Auch Lipka und Rune Hardt, die gegen Rotenhof mit gelb-rot vom Platz geflogen waren, fehlten ebenso.

TuS Jevenstedt: Kühl – Richter, Arslan, Gunter, Mrosek – Wardin, Möller, Schmidt, Grothkopp – Goos, Kriesten.
Trainer: Guido Wieck

Osterrönfelder TSV: Jahnke – Czaja, Barko, Jannik Landtreter – Szalies, Schmeling – Struck, Haß, Dogan – Alexa.
Trainer: Maik Gabriel

Tore: 1:0 Lucas Seefeldt (82. Foulelfmeter), 2:0 Tjark-Erik Rohwer (84.).

Nach dem Spiel stellte sich OTSV-Trainer Maik Gabriel den Fragen von Youkick.

Wie fühlt es sich für dich an wieder beim OTSV als Trainer zu arbeiten?
Es macht von Beginn an wieder Freude. Da noch viele alte Bekannte dabei sind, fühlt es sich an, als sei man nur kurz im Urlaub gewesen. Obwohl ein Jahr Pause auch nicht all zu lang ist.

Wirst du Dinge (Abläufe) ändern?
Ich habe ja meinen Stil, eine Mannschaft zu führen/ trainieren, dieser hat sich nicht signifikant geändert.

Wie bist du mit dem gestrigen Auftritt deiner Mannschaft zufrieden und welche Kritikpunkte gibt es?
Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Schön wäre es gewesen, hätten wir den Auftritt auch mit Toren gekrönt. In der zweiten Halbzeit verließen uns die Kräfte und wir waren nicht mehr in der Lage, druckvoll und dominant zu spielen. Zu viele Fehler im Spielaufbau unterliefen uns in Halbzeit zwei. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung auch nicht verwunderlich. Geärgert habe ich mich über den unnötigen Elfmeter und dem damit verbundenen Platzverweis (gelb-rot).

Gegen den TuS Rotenhof sind ebenfalls zwei Spieler von euch mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen worden. Wie ist diese Häufung zu erklären?
Am Sonntag haben wir uns durch undiszipliniertes Verhalten geschwächt und das Spiel letztlich dadurch verdient verloren. Ich habe mich über diese Szenen sehr geärgert und erwarte von meinen Spielern Besserung. Sollte sich dies in Punktspielen wiederholen, dann wird es eine sehr schwere Saison. Der gestrige Platzverweis war auch “ungeschickt”, aber von anderer Qualität. Insgesamt gilt, nicht nur sich, sondern auch seine Mannschaft im Blick zu haben. Im Mannschaftssport habe ich mich auch für die anderen zusammenzureißen!

Trainer Maik Gabriel vom OTSV. © 2023 Olaf Wegerich
Trainer Maik Gabriel vom OTSV. © 2023 Olaf Wegerich

Wie viele der gestern eingesetzten Spieler waren Neuzugänge und wie bist du mit ihnen zufrieden?
Wir haben mit Leif Thomsen (SV Eichede A-Jugend), Juri Alexa (TSV Kropp A-Jugend) und Silas Barho (TSV Kronshagen) drei Neuzugänge für diese Saison. Alle hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Das gilt sowohl sportlich als auch menschlich! Alle drei bereiten große Freude!

Gibt es Abgänge im Kade die nur schwer zu kompensieren sind?
Jannik Sierks (TuS Rotenhof), Artur Roller (TSV Klausdorf), Felix Kühl (TuS Jevenstedt) und Mattes Hardt (FC Fockbek) haben den Verein verlassen. Jannik und Artur habe ich noch in Osterrönfeld trainiert, beide hätte ich gerne in meiner Mannschaft behalten. Ich wünsche allen vier viel Freude und Erfolg beim jeweils neuen Verein. Jannik und Artur sehen wir ja in Punktspielen wieder.

Welche sportlichen Ziele hast du dir für die Saison gesetzt. Welche Mannschaften erwartest du im Titelrennen vorne?
Wir schauen mal, wie wir in die Saison starten und setzen uns dann konkrete Ziele. Vorrangiges Ziel ist es, sich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Ich erwarte eine starke und ausgeglichene Landesliga Schleswig. Aus dem ersten Impuls heraus würde ich Klausdorf, Molfsee und Rotenhof vorne erwarten.

Auch der neue Trainer des TuS Jevenstedt Guido Wieck stellte sich nach dem Spiel den Fragen von Youkick.

Deine Mannschaft hatte viele gute Offensivaktionen. Ein Klassenunterschied war eigentlich nicht zu sehen. Wie bist du mit dem gestrigen Auftritt deiner Mannschaft zufrieden und welche Kritikpunkte gibt es?
Ich bin unabhängig vom Ergebnis mit dem Auftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir sind in der dritten Woche der Vorbereitung,. Von daher gibt es keine Kritik, eher ist es ein „Weiter“ an den Themen zu arbeiten und sich zu verbessern. Kritik übe ich, wenn überhaupt, auch nur intern und nicht über die Presse.

Wie viele der gestern eingesetzten Spieler waren Neuzugänge und wie bist du mit ihnen zufrieden?
Es haben gestern fünf Neuzugänge auf dem Platz gestanden. Davon drei A-Jugendliche. Sie haben sich nahtlos eingefügt, auf ihren Positionen das umgesetzt, was ich von ihnen verlangt habe und somit bin ich mit ihrem Auftritt sehr zufrieden!

Gibt es Abgänge im Kader, die nur schwer zu kompensieren sind?
Nein.

Guido Wieck vom TuS Jevenstedt. © 2023 Olaf Wegerich
Guido Wieck vom TuS Jevenstedt. © 2023 Olaf Wegerich

Welche sportlichen Ziele hast du dir für die Saison gesetzt. Welche Mannschaften erwartest du im Titelrennen vorne?
Unser gemeinsames Ziel haben wir noch nicht definiert! Ich kann es abschließend nicht einschätzen, da ich einige Mannschaften und damit ihr Leistungsniveau noch nicht kenne. Einen klaren Favoriten habe ich nicht!

Felix Kühl im Tor war gegen den OTSV richtig stark. Wie sind seine Chancen auf weitere Einätze?
Für Felix hat es mich sehr gefreut, dass er in seinem ersten Spiel für uns so eine Leistung gegen seinen Ex-Verein abrufen konnte. Wir haben mit Daniel Jeromin eine klare Nummer 1. Alles andere wird sich ergeben.

Im Kreispokal geht es am Dienstag gegen den Oberliga-Aufsteiger MTSV. Worauf wird es ankommen, um erfolgreich zu sein?
An sich und seine Stärken zu glauben! Wenn es nach 90 Minuten unentschieden steht, dann haben wir vieles richtig gemacht!

Wie sieht es bei euch personell aus?
Bisher sehr gut!

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner