Doppeltorsschütze Muzaffer Demirgenci (Phönix II) gegen Fabian Engbrecht und Tim Sienknecht (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich
Der MTSV Hohenwestedt kann seine gute Leistung aus dem Spiel gegen den Regionalliga-Absteiger SV Todesfelde nicht bestätigen. Im zweiten Heimspiel der Saison kassiert der MTSV vor 220 Zuschauern eine bittere 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den starken Oberliga-Aufsteiger 1. FC Phönix Lübeck II, die vor allem nach der schwachen Leistung im zweiten Durchgang auch nicht unverdient ist.
Noch schwerer als die ohnehin schon ärgerliche Niederlage wiegt die Verletzung von Abwehrchef Hendrik Schnoor (37.), der ohne Gegnereinwirkung nach einem Zweikampf beim Auftreten umgeknickt war und durch Finn-Mathis Holm ersetzt werden musste. Auch sportlich muss sich der MTSV erst einmal an den unteren Tabellenregionen orientieren, denn nach der dritten Saisonniederlage rutscht die Mannschaft vom Trainerduo Michael Rohwedder und Arend Müller auf den 11. Platz. Phönix II macht durch den zweiten Sieg in Serie einen Sprung auf den 9. Platz.
MTSV mit gutem Start
In einem guten, von beiden Seiten sehr intensiv geführten Oberligaspiel gehörte die Anfangsphase klar den Gastgebern. Zunächst konnte ein Schussversuch von Thies Kochanski zur Ecke geblockt werden, und der anschließende Kopfball nach einem Eckball von Tjark Sievers verfehlte nur knapp das Gehäuse der Adler.

Schneider entschärft Schuss von Knaak
Die erste echte Bewährungsprobe hatte Gästetorhüter Mika Schneider zu bestehen, als er einen halbhoch angesetzten Schuss von Kjell Knaak (17.) zur Seite abwehren konnte. Im Gegenzug tankt sich Maximilian Ofusu (18.) über links durch und kann erst im letzten Moment gestoppt werden. Dann hat noch Killian Pingel (20.) nach einem schönen Sololauf eine gute Gelegenheit, aber der Ball verfehlt deutlich das Tor.
Hendrik Schnoor muss nach Verletzung raus
Wenig später der Schreckmoment für die Gastgeber, als Hendrik Schnoor (37.) nach einem Zweikampf noch einige Schritte macht und dann ohne Fremdeinwirkung unglücklich umknickt. Sofort ist klar: Bei Schnoor geht nichts mehr, und er muss ausgewechselt werden. Für Schnoor kommt Holm, der danach seine Sache recht ordentlich macht.
Riesendusel bei Pfostentreffer von Andrikopoulos
Nach der Auswechslung von Schnoor sind die Gastgeber unsortiert, was die Adler zu einem Konter über ihren griechischen Neuzugang Aristeidis Andrikopoulos vom AEK Athen nutzen. Der von halbrechts kommende Spieler trifft mit einem beherzten Flachschuss nur den Innenpfosten. Da hatten die Gastgeber Riesendusel, denn das war die beste Torchance der ersten Hälfte.

Phönix nach der Pause zielstrebiger
Während die erste Hälfte noch relativ ausgeglichen verlaufen ist, bestimmen die deutlich zielstrebigeren Gäste im zweiten Durchgang klar das Geschehen. Während die Mannschaft von Trainer Mekan Barlak weiter das Tempo hochhält und durch ihr schnörkelloses Kombinationsspiel zu überzeugen weiß, scheint es fast so, als schwinden bei den Gastgebern, die nun auch nicht mehr so gut in die Zweikämpfe kommen und im Aufbauspiel oft zu unsauber agieren, langsam die Kräfte und die Konzentration. Immer wieder haben die Gastgeber einige brenzlige Situationen zu überstehen, überstehen diese schwierige Phase aber lange Zeit mit Glück und Geschick.
Andrikopoulos prüft Hinrichs
Einen tückischen Flatterball von Andrikopoulos kann MTSV-Torhüter Mats Hinrichs nur nach vorne prallen lassen, doch mit vereinten Kräften kann vor dem einschussbereiten Ofusu noch geklärt werden. Die beste MTSV-Chance der zweiten Hälfte vergibt Kjell Knaak, der in Bedrängnis den Ball über das Tor setzt.

Nach knapp einer Stunde wechselt Gästetrainer Barlak mit Muzaffer Degirmenci (61.) den spielentscheidenden Akteur ein. Nach einem Foulspiel von Tim Sienknecht an einem Gästespieler entscheidet der ansonsten sehr souveräne Spielleiter Florian Lisiak auf Höhe der Strafraumgrenze auf einen diskutablen Freistoß für die Gäste.
Can Degirmenci mit dem Führungstreffer
Diese Chance lässt sich der eingewechselte Degirmenci (71.) nicht entgehen und zirkelt den Ball mit einem platzierten Schuss aus gut 18 Metern in den Winkel. Für Hinrichs gab es da nur wenig zu halten.
Mats Hinrichs vereitelt Chance von Bamba
Phönix hätte durch einen schönen Schuss von Bamba noch nachlegen können, doch diesmal konnte Hinrichs im MTSV-Tor den Ball zur Seite abwehren. Den Nachschuss setzte Degirmenci etwas überhastet neben das Tor.

Degirmenci macht alles klar
Doch die Gäste lassen nicht locker und drängen auf den zweiten Treffer. Nach einer schönen Kombination im Strafraum der Gastgeber, die die Situation nicht geklärt bekommen, kann Ceesay für Degirmenci (83.) auflegen, der mit einem Flachschuss auf 2:0 für die Gäste erhöht.
In der Nachspielzeit gelingt den Gastgebern durch Luca Ubben (90.+2) noch der Anschlusstreffer zum 1:2.
Fazit
Der Sieg der Gäste war zwar aufgrund der gezeigten Leistung verdient, aber es kamen auch fünf Profis aus dem Regionalligakader zum Einsatz, die hier gegen ambitionierte Freizeitfußballer gespielt haben – was das Ergebnis mehr als relativiert. Phönix ist da allerdings kein Vorwurf zu machen, weil die Statuten es leider hergeben.
Stimme zum Spiel
MTSV Hohenwestedt: Hinrichs – Brandt (81. Engbrecht), Schnoor (37. Holm), Sienknecht, Nötzelmann – Tjark Sievers, Matz (63. Helmcke) – Kochanski, Pingel (74. Clasen), Dolling (46. Ubben) – Knaak.
Trainer: Michael Rohwedder und Arend Müller.
1. FC Phönix Lübeck II: Schneider – Mensah, Simsek, Blazheski, Knott – Seibt, Jablonski (90.+3 Shkuropatov) – Andrikopoulos (89. Said), Rasgele (89. Molina), Bamba (80. Ceesay) – Ofosu (61. Degirmenci).
Trainer: Mekan Barlak.
Schiedsrichter: Florian Lisiak (SV Friedrichsort).
Assistenten: Tom Pasewald und Yücel Can Sarapli.
Zuschauer: 220 auf dem Sportplatz Wilhelmshöh in Hohenwestedt.
Tore: 0:1 Muzaffer Degirmenci (71.), 0:2 Muzaffer Degirmenci (83.), 1:2 Luca Ubben (90.+2).