Justin Petersen (Inter Türkspor Kiel) gegen Sebastian Waterhues (re., Nordmark Satrup) und Gianluca Bracht. © 2025 Ismail Yesilyurt
1:0 gegen den TSV Nordmark Satrup – Kieler feiern doppelt
Das Warten hatte ein Ende: Nach wochenlanger Auswärtsodyssee durfte Inter Türkspor Kiel endlich wieder auf heimischem Boden ran. Aufgrund der Sanierung des Kunstrasens am Hans-Mohr-Sportplatz hatte der Oberliga-Aufsteiger bis zum 13. Spieltag ausschließlich in der Fremde antreten müssen. Umso größer war die Freude über die Heimpremiere – und über den 1:0-Sieg gegen den formstarken TSV Nordmark Satrup, der gleich doppelt Grund zum Jubeln bot.
Einerseits gelang der Einstand vor heimischem Publikum, andererseits beendete die Mannschaft von Trainer Karim Youssef, als Neutrainer in seinem vierten Spiel, ihre lange Durststrecke eindrucksvoll: Neun Spiele lang war Inter Türkspor punktlos geblieben, hatte vor dem Spiel nur sechs Punkte auf dem Konto. Der TSV Nordmark Satrup war dagegen zuletzt sehr fleißig am Punktesammeln. Nach fünf Niederlagen am Stück zu Saisonbeginn gab aus den letzten sechs ungeschlagenen Spielen 16 Punkte – Platz 8 der Flens-Oberliga.
„Das ist unser Zuhause“
„Das ist unser Zuhause“, schallte es lautstark aus der Inter-Kabine beim verbalen Warm-up: Von Beginn an war den Gastgebern anzumerken, dass sie dieses erste Heimspiel unbedingt gewinnen wollten. Schon in der 7. Minute sorgte Justin Petersen nach einer Ecke von Moritz Haye für Gefahr, verfehlte den Pfosten jedoch knapp. Wenig später setzte Ömer Sönmez seinen Schuss aus spitzem Winkel neben das Tor (14.). Mit viel Tempo, gutem Zweikampfverhalten und Chancen markierte Serkan Yildirimer und Co gleich ihr Revier.

Inter drückte weiter – und belohnte sich nach einer halben Stunde: Nach einem Eckball von Haye stieg Verteidiger André Volkers am höchsten und traf mit einer sehenswerten Bogenlampe gegen den Innenpfosten zum umjubelten 1:0 (33.). Satrup reagierte darauf etwas aktiver, doch Inter-Keeper Marvin Renner war gegen den Schuss von Finn Lorenzen (42.) zur Stelle.
Abseitstor verhindert frühe Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel resultierten die Chancen der Gastgeber auch aus schnellem Umschaltspiel. Nach knapp einer Stunde spielte Ömer Sönmez, völlig frei vor Bolz, nach starker Vorarbeit von Serkan Yildirimer den Ball noch auf Santino Laubinger ab. Gewollt oder nicht, den muss Sönmez aus vier Metern selbst verwandeln.

Keeper Jonas Wolz fischte Abschluss von Laubinger aus zwei Metern knapp hinter der Torlinie raus. Assistent Jesper Rieckmann hatte da schon längst die Fahne gehoben: Abseits. Kurz darauf vergab Laubinger die große Chance zur Vorentscheidung, als er nach einem Steckpass etwas zu weit nach außen abdriftete und dadurch Wolz per Fußabwehr klären konnte (62.).
Satrup erhöht den Druck – Inter zittert sich zum Sieg
In den letzten 15 bis 20 Minuten übernahm Satrup das Kommando. Routinier, Denker und Lenker Björn Lass, der nun vermehrt aus dem Mittelfeld heraus agierte, leitete die Offensivaktionen seines Teams. In der 75. Minute setzte er einen Kopfball knapp über die Latte, ehe er kurz vor dem Abpfiff selbst Pech hatte, als ein Eckball auf die Querlatte klatschte (89.).

Mit großem Einsatz, Leidenschaft und etwas Glück brachte Inter Türkspor den knappen Vorsprung über die Zeit, nachdem Justin Petersen nach einer Doppelaktion mit Foul und Ballwegschießen die Ampelkarte bekommen hatte. Nach 95 intensiven Minuten pfiff Schiedsrichter Tim Jeschkeit die Partie ab – und der Jubel auf dem Hans-Mohr-Sportplatz kannte keine Grenzen. Mit dem Glück des Tüchtigen beendete Inter Türkspor Kiel die Begegnung – ebenfalls aber auch verdient mit drei mehr als wichtigen Punkten aufgrund einer sehr starken ersten Halbzeit mit viel Einsatz, Leidenschaft und Disziplin.
Anschluss ans rettende Ufer
Mit nun neun Punkten bleibt Inter Türkspor zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz, hat jedoch den Anschluss an das rettende Ufer wiederhergestellt. Die nächste Gelegenheit, den Aufwärtstrend zu bestätigen, bietet sich bereits am kommenden Samstag. Dann empfangen die Kieler – nach einem Heimrechttausch – den Tabellennachbarn und -14. TuS Rotenhof auf dem heimischen Kunstrasen am Kieler Ostufer. Und sollte die Youssef-Elf nach dem Abpfiff weiterhin zuhause ungeschlagen und makellos bleiben, wäre das ein riesengroßer Schritt in Richtung Saisonziel Klassenerhalt.
Stimmen zum Spiel
Inter Türkspor Kiel: Renner – Polonski, Imasün, Volkers, Haye – Börner – Sharba (90. Baki), Serkan Yildirimer, Petersen, Sönmez (67. Yilmaz) – Sercan Yildirimer (41. Laubinger (77. Halili)).
Trainer: Karim Youssef.
TSV Nordmark Satrup: Wolz – Reimer (46. Wiedenhoff), Petersen, Sebastian Waterhues (80. Sellmer), Lorenzen – Zamanakos (67. Brian Nielsen), Bracht – Clemens Nielsen (46. Skrijelj), Lass, Naeve (80. Meiburg) – Ottsen.
Trainer: Thomas Knuth, Lars Meyer.
SR: Tim Jeschkeit (Barkelsbyer SV).
Ass.: Gerrit Steinmetz, Jesper Rieckmann.
Z.: 187.
Gelb-Rote Karte: Justin Petersen (87., Inter).
Tor: 1:0 André Volkers (33.).
