Heider SV setzt Negativserie fort – 0:2-Heimpleite gegen Satrup

von Olaf Wegerich

Jonah Gieseler (li., Heider SV) hat abgezogen gegen Edvin Skrijelj (li.) und Finn Lorenzen (TSV Nordmark Satrup). © 2025 Volker Schlichting


Ernüchterung beim Heider SV: Auch im Heimspiel gegen den TSV Nordmark Satrup, der vor der Partie noch den vorletzten Platz in der Flens-Oberliga belegte, blieben die Dithmarscher bei der enttäuschenden 0:2 (0:1)-Niederlage vor 401 Zuschauern im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße ohne Punkte. Nach dem 4. Spieltag noch ungeschlagener und stolzer Tabellenführer, wurden sie nun mit drei Niederlagen in Folge und 2:10 Toren auf Platz 6 durchgereicht. Völlig gegensätzlich verläuft die Entwicklung beim TSV Nordmark Satrup, der mit nun zwei Siegen in Serie den Sprung aus der Abstiegszone auf Rang 12 geschafft hat.

Heide ohne Gründemann und Kieselbach – Satrup ohne Brieskorn

Bei den Gastgebern stand Christopher Thomsen wieder im Tor, da Eric Gründemann in den nächsten vier Wochen aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen wird. Als Ersatztorhüter war Benit Rohloff aus der U23 nominiert. Die Gäste mussten kurzfristig auf Noah Brieskorn verzichten.
Durch den Ausfall von Torjäger Mika Kieselbach kam es zu einigen Umstellungen in der Startformation. Dafür standen mit Fabian Arndt und Azat Selcuk nach Verletzungspausen wieder zwei erfahrene Spieler in der Anfangsformation.

Christopher Buchtmann (Heider SV) tanzt hier Tom Karshüning (TSV Nordmark Satrup) aus. © 2025 Volker Schlichting
Christopher Buchtmann (Heider SV) tanzt hier Tom Karshüning (TSV Nordmark Satrup) aus. © 2025 Volker Schlichting

Heide ohne Tugenden – Satrup voller Energie

Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass die Gäste aus Angeln nach ihrem ersten Saisonsieg vor Selbstvertrauen strotzten. Sie zeigten deutlich mehr Laufbereitschaft und die nötige Robustheit in den Zweikämpfen, um den oft zu lethargisch wirkenden Gastgebern, die kaum Zielstrebigkeit und Entschlossenheit erkennen ließen, früh den Schneid abzukaufen.

Thomsen verhindert frühen Rückstand

Bereits in der Anfangsphase verhinderte Thomsen mit einer starken Parade gegen Ottsen (15.) einen frühen Rückstand. Zwar hatten die Gastgeber durch Selcuk, der mit einem Schuss nur knapp das Tor verfehlte, sowie nach einer scharfen Hereingabe von Tarek von Böhlen, die Arndt, Fleige und Selcuk knapp verpassten, einige Annäherungen, doch wirklich zwingend und druckvoll agierte die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann nur selten.

Schöne Flugeinlage von Christopher Thomsen (Heider SV). © 2025 Volker Schlichting
Schöne Flugeinlage von Christopher Thomsen (Heider SV). © 2025 Volker Schlichting

Christoph Ottsen trifft nach Konter

So nahm das Schicksal seinen Lauf: Die Gastgeber wurden durch einen Konter überrumpelt. Der schnelle Christoph Ottsen (25.) war auf und davon und traf nach einem langen Ball flach in die linke Ecke.

Heide nach Rückstand in Schockstarre

„Danach waren wir wie in Schockstarre“, brachte es Hannes Nissen, Geschäftsführer des Heider SV, auf den Punkt. Ohne groß gefordert zu werden, konnten die Gäste, die im Umschaltspiel stets gefährlich waren, den Vorsprung locker mit in die Pause nehmen.

Ottsen legt nach

„Nach der Pause kommen wir mit Wut im Bauch aus der Kabine“, sagte Nissen. Doch nur vier Minuten nach Wiederanpfiff leisteten sich die Gastgeber einen folgenschweren Ballverlust im Mittelfeld. Wieder war es der schnelle Christoph Ottsen (49.), der nach einem perfekt vorgetragenen Konter den zweiten Treffer für die Gäste markierte.

Hendrik Fleige überspringt Gian Luca Bracht (li.) und Sabastian Zamanakos (TSV Nordmark Satrup) - der Kopfball findet jedoch nicht den Weg ins Satruper Gehäuse. © 2025 Volker Schlichting
Hendrik Fleige überspringt Gian Luca Bracht (li.) und Sabastian Zamanakos (TSV Nordmark Satrup) – der Kopfball findet jedoch nicht den Weg ins Satruper Gehäuse. © 2025 Volker Schlichting

Heide ohne Durchschlagskraft

In der Folge versuchten die Gastgeber zwar noch einmal, das Ruder herumzureißen, doch bis auf zwei Großchancen von Mathis Harms – eine davon wurde auf der Linie geklärt –, einen scharfen Ball von Buchtmann, der keinen Abnehmer fand, sowie einen Kopfball von Tarek von Böhlen, der knapp das Tor verfehlte, kam von den enttäuschenden Gastgebern nur wenig Torgefahr. Ohne in Bedrängnis zu geraten, brachte Satrup den Sieg sicher über die Ziellinie.

Fazit

Insgesamt viel zu wenig für eine vermeintliche Spitzenmannschaft, die zum dritten Mal in Folge ihren eigenen Ansprüchen weit hinterherhinkt. Hinzu kommt die angespannte Personallage. Vielleicht liegt darin aber auch die Chance für die vielen jungen Spieler, ihre Einsatzzeiten konsequent zu nutzen. Am kommenden Wochenende muss der Heider SV beim TuS Rotenhof zudem auf Björn Lambach verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte sah.

Björn Laß (TSV Nordmark Satrup) gegen tarek von Böhlen (li.) und Azat Selcuk (Heider SV). © 2025 Volker Schlichting
Björn Laß (TSV Nordmark Satrup) gegen tarek von Böhlen (li.) und Azat Selcuk (Heider SV). © 2025 Volker Schlichting

Stimmen zum Spiel

Trainer Markus Wichmann (Heider SV): „Wir haben heute verdient verloren. Wir haben alles vermissen lassen, was es braucht, um ein Fußballspiel zu gewinnen. Die waren gieriger, galliger, schneller – da werden wir mit den Jungs sprechen müssen. So geht es nicht. Das war nicht gut, was wir da heute gemacht haben. Kiel und Neumünster – alles klar, gut. Aber da fehlte natürlich eine Menge Selbstvertrauen. Damit habe ich eigentlich nicht gerechnet nach der Trainingswoche, die sehr gut war – auch von Intensität und Laufbereitschaft her. Heute passte nicht viel.“

Co-Trainer Tobias Dau (Heider SV): „Wir haben es im Kollektiv nicht geschafft. Das war heute das erste Spiel, in dem wir nicht auf der Höhe waren. Satrup hat uns klar den Schneid abgekauft und wir haben verdient verloren. Wir sind in einer schwierigen Phase und müssen das in Ruhe analysieren. Aber wir sehen auch, dass andere Mannschaften ähnliche Schwierigkeiten haben. Alle müssen sich hinterfragen. Natürlich wären wir gerne einen Schritt weiter. Das ist nicht unser Anspruch.“

Trainer Lars Meyer (TSV Nordmark Satrup): „Wir haben das Spiel beim Heider SV hochverdient gewonnen. Alle Spieler von Nummer eins bis elf und auch die Einwechselspieler haben sich heute zerrissen. Auf die Standards, Ecken und Einwürfe von Heide waren wir vorbereitet. Da gehört natürlich auch ein Quäntchen Glück dazu, diese Situationen zu überstehen. In der ersten Halbzeit haben wir super gekontert. Uns war klar, dass es in der zweiten Halbzeit noch einmal sehr schwer werden würde, doch mit dem einen Konter nach der Pause haben wir ihnen das Genick gebrochen. Man merkte zwar, dass die Heider wollten, aber es war ein gebrauchter Tag für sie. Ich habe unsere Jungs noch nie so gut gesehen. Endlich ist es uns gelungen, eine Spitzenmannschaft zu schlagen.“

Hannes Nissen (Geschäftsführer Heider SV Liga GmbH)

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