Den Schuss von Mathis Harms (hinten in weiss, Heider SV) haben schon alle zum 2:2 gesehen. © 2025 Volker Schlichting.
Ist das bitter. Der Heider SV verliert das erste Spiel in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord beim FSV Schöningen unglücklich mit 1:2 (1:1). Vor 1064 Zuschauern im Elm-Stadion von Schöningen waren die Gäste aus Dithmarschen vor allem im ersten Durchgang das bessere Team, versäumten es aber, sich für ihre gute Leistung zu belohnen. Marvin Wolf (45.) hatte den Führungstreffer von Osman Mansaray (28.) kurz vor der Pause ausgeglichen. Der schmeichelhafte Siegtreffer gelang dem FSV durch Christian Beck (57.).

Gegen den personell gut aufgestellten Vizemeister aus Niedersachsen gingen die Dithmarscher, die bereits am Vortag angereist waren und in einem Hotel in Wolfsburg die Nacht verbracht hatten, gut vorbereitet in die Partie. Nach anfänglichem Abtasten bekam die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann in einem Spiel, in dem beide Mannschaften das große Risiko scheuten, immer mehr Zugriff auf die Partie.
Noel Kurzbach vergibt Heider Führungstreffer
In einer chancenarmen ersten Hälfte hatten die Dithmarscher sogar die Riesenchance, den Führungstreffer zu erzielen. Doch nach einer schönen Hereingabe von Marvin Wolf konnte FSV-Torhüter Sabri Vaizov den schulmäßigen Kopfball von Noel Kurzbach (25.) mit einer Monsterparade sensationell abwehren. Das hätte die Führung für den Heider SV sein müssen.

Krasser Abstimmungsfehler bringt Rückstand
Was dann wenig später auf der Gegenseite passiert, ist aber nur schwer zu erklären. Erneut ist FSV-Torhüter Vaizov der Ausgangspunkt, der einen langen Ball schlägt. Doch beim Klärungsversuch sind sich die Heider Abwehrspieler samt Torhüter uneinig, sodass der Ball durchrutscht und Osman Mansaray (28.) sich mit dem Führungstreffer für die bis dahin nicht sonderlich gefährlichen Gastgeber bedankt.

Nach dem kapitalen Bock, der dem FSV die Führung überhaupt erst ermöglichte, wurden die Dithmarscher noch zwingender in ihren Aktionen und wollten noch vor der Pause den so wichtigen Ausgleichstreffer erzielen.
Gieseler geblockt
Eine erste gute Möglichkeit dazu hatte Jonah Gieseler, der zwei Gegenspieler austänzelte, aber dann beim Torschuss noch entscheidend gehindert werden konnte.
Wolf trifft zum Ausgleich
Doch auf ihre Qualitäten bei Standards konnten sich die Dithmarscher verlassen. Einen Freistoß von Spezialist Azat Selcuk köpfte Mika Kieselbach an den Innenpfosten, den Abstauber drückte Marvin Wolf (45.) zum 1:1-Ausgleichstreffer über die Linie.

In der zweiten Hälfte verflachte die Partie zunächst immer mehr. Beide Mannschaften waren auf Sicherheit bedacht und lauerten auf Fehler, um dann daraus Kapital zu schlagen. Torraumszenen blieben in dieser Phase Mangelware.
Christian Beck trifft per Abstauber
Dann bekommen die Gastgeber einen Eckball zugesprochen und am zweiten Pfosten steht Christian Beck (57.) völlig blank, der den Ball nahezu ungehindert zum 2:1-Führungstreffer für den FSV über die Torlinie drücken kann.
Damit hatte die Mannschaft von Christian Bebennek ihr Ziel erreicht. In der Folge standen die cleveren und routinierten Gastgeber noch kompakter. Der FSV verstand es zudem auch immer wieder, durch Verletzungspausen geschickt Zeit von der Uhr zu nehmen und den Spielfluss der Dithmarscher zu unterbinden.
Mathis Harms mit der letzten Chance
In der Schlussphase brachte der Heider Trainer Markus Wichmann mit Ayene, Harms und Reimers für Kurzbach, Selcuk und Reimers noch einmal frische Kräfte, um den Druck zu erhöhen. Doch bis auf einen Abschluss von Mathis Harms, der aus gut sechzehn Metern das Tor knapp verfehlte, konnten sich die Dithmarscher keine nennenswerten Chancen mehr herausspielen. So blieb es bei der bitteren, weil völlig unnötigen Niederlage.
Das abschließende Elfmeterschießen, das bei Punktgleichheit zum Tragen kommen könnte, konnte der Heider SV für sich entscheiden – auch, weil Eric Gründemann zwei Elfmeter abwehren konnte.
Stimme zum Spiel
„Wir waren keinen Deut schlechter als Schöningen, die allenfalls ein Stück weit abgewichster waren als wir. Wir haben eine riesige erste Halbzeit gespielt. Spätestens im Bus ist die Niederlage abgehakt und wir beschäftigen uns mit Altona. Mit zwei Siegen können wir es noch in die Regionalliga schaffen“, sagte Hannes Nissen, der Geschäftsführer der Heider SV Liga GmbH. Nicht zufrieden war Nissen mit dem Unparteiischen: „Das war keine gute Leistung. Er hat viele schlechte Entscheidungen getroffen.“
FSV Schöningen: Vaizov – Reiche, Harant, Milushev – Sauer, Palacios (90.+3 Cirrone), Touray (88. Winter), Ademeit (77. Lutz), Skoda – Beck (75. Evers), Mansaray (68. Bremer).
Trainer: Christian Bebennek.
Heider SV: Gründemann – Neelsen, Storb, Busch – Hinz, Lambach (67. Reimers) – Selcuk (67. Harms), Wolf (82. Soumah), Gieseler – Kurzbach (67. Ayene), Kieselbach (77. Groß).
Trainer: Markus Wichmann.
Schiedsrichter: Christoph Kluge (SGBO).
Assistenten: Lennart Wolff und Dennis Beuße.
4. Offizieller: Filip Gagelmann.
Zuschauer: 1064 im Elmstadion in Schöningen, darunter gut 70 Fans des Heider SV.
Tore: 1:0 Osman Mansaray (28.), 1:1 Marvin Wolf (45.), 2:1 Christian Beck (57.).