Heider SV meistert Auswärtshürde Hohenwestedt beim 3:1-Erfolg souverän

von Olaf Wegerich

Das war eine reife Leistung. Auch ohne einige verletzte oder angeschlagene Spieler konnte der Heider SV beim glänzend in die Saison gestarteten MTSV Hohenwestedt vor der Rekordkulisse von 735 Zuschauern auf dem Sportplatz Wilhelmshöh einen ungefährdeten und verdienten 3:1 (3:0)-Auswärtserfolg feiern.

Damit haben die Dithmarscher nach dem 2. Spieltag punkt- und torgleich mit dem Regionalligaabsteiger SV Todesfelde die Tabellenspitze in der Flens-Oberliga übernommen und profitieren zugleich von der etwas überraschenden Auswärtsniederlage von Oberligameister FC Kilia Kiel, der auswärts dem VfR Neumünster mit 1:2 unterlag.

Die Tore der vor allem im ersten Durchgang sehr abgeklärten Gäste erzielten Jannis Hinz (34.), Jonah Gieseler (44.) und Mika Kieselbach (45.+1). Den durchaus verdienten Ehrentreffer für die Gastgeber erzielte Tjark Sievers (90.+5) mit einem verwandelten Foulelfmeter.

Abtasten in der Anfangsphase

Bei bestem Fußballwetter belauerten sich die Mannschaften in der Anfangsphase gegenseitig. Keiner wollte ein Risiko eingehen. Der Auftakt war somit noch von gegenseitigem Respekt geprägt. Doch nach dem ersten Abtasten wurde deutlich, dass die Kombinationen bei den Dithmarschern deutlich flüssiger liefen und auch die Passschärfe stimmte.

Mika Kieselbach (Heider SV) ist im Fokus von gleich drei MTSVern - Felix Ploog (li.), Tim Sienknecht und Henrik Schnoor (re.). © 2025 Volker Schlichting
Mika Kieselbach (Heider SV) ist im Fokus von gleich drei MTSVern – Felix Ploog (li.), Tim Sienknecht und Henrik Schnoor (re.). © 2025 Volker Schlichting

Heider SV zielstrebiger

Die Gastgeber wirkten zudem oft gehemmt und passiv in ihren Aktionen, zudem kamen die Zuspiele auf die Spitzen oft zu unsauber, sodass die Heider Hintermannschaft trotz aller Umstellungen meist leichtes Spiel hatte, die Angriffe zu verteidigen.

Eine erste Torannäherung der Gäste über den rechten Flügel durch Mathis Harms, der für Jonah Gieseler auflegte, konnte noch mit vereinten Kräften vereitelt werden. Heide war in dieser Phase bereits sehr dominant und hatte viele Ballbesitzphasen. Dabei lauerten die ballsicheren Gäste geduldig auf ihre Chance, da sich der MTSV immer wieder kleine Schnitzer im Spielaufbau erlaubt

Hinz mit dem Führungstreffer

Bis zum Führungstreffer der Dithmarscher, der einem Angriff über die linke Außenbahn entsprang, wurden beide Torhüter kaum einmal ernsthaft auf die Probe gestellt. Über Außenverteidiger Vasyl Tanchak kam der Ball zu Jonah Gieseler, der sofort in den Lauf von Jannis Hinz spielte. An der Strafraumgrenze entschloss sich dann Hinz (34.), nachdem er seinen Gegenspieler hatte einsteigen lassen, zu einer scharfen Hereingabe. Diese sprang vom Oberschenkel von Torhüter Mats Hinrichs, der mit einer Flanke spekulierte und bereits in der Vorwärtsbewegung war, unglücklich in das eigene Tor.

Janis Hinz (Heider SV) marschiert auf der linken Seite gegen Henrik Schnoor (MTSV Hohenwestedt) und belohnt sich mit einem Tor. © 2025 Volker Schlichting
Janis Hinz (Heider SV) marschiert auf der linken Seite gegen Henrik Schnoor (MTSV Hohenwestedt) und belohnt sich mit einem Tor. © 2025 Volker Schlichting

Gieseler erhöht nach Ecke von Harms

Der unglückliche Gegentreffer schien die Gastgeber noch weiter zu verunsichern – so auch beim zweiten Gegentor. Nach einem Eckball von Mathis Harms kommt Jonah Gieseler (44.) völlig ungehindert zum Kopfball und kann den zweiten Treffer für den Heider SV erzielen. Ein krasser Abwehrfehler der Gastgeber, bei dem die Zuordnung nicht stimmte.

Harms glänzt erneut als Vorbereiter – Kieselbach mit dem dritten Treffer

Aber der MTSV agiert auch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte weiterhin sehr unkonzentriert, was sich bitter rächt. Diesmal ist Torhüter Christopher Thomsen der Ausgangspunkt, der einen langen Ball schlägt, den der MTSV-Abwehrchef Henrik Schnoor nicht klären kann. Wieder landet das Spielgerät, diesmal auf der linken Seite, bei dem schnellen Mathis Harms, der sofort in den Lauf von Mika Kieselbach (45.+1) spielt, der nach einer starken Ballannahme mit einem Flachschuss den dritten Treffer erzielt.

MTSV nach der Pause mit deutlicher Steigerung

Nach der Pause kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine. Endlich stimmte die Körpersprache, und der Mannschaft war anzumerken, dass sie sich trotz des deutlichen Rückstands noch einmal aufbäumte. Heide hingegen beschränkte sich überwiegend darauf, den Vorsprung zu verwalten und die Gastgeber von ihrem Tor fernzuhalten. Dennoch ergaben sich bei den gelegentlichen, aber nun nicht mehr so sauber vorgetragenen Angriffen gute Chancen, weitere Treffer zu erzielen.

Chefcoach Markus Wichmann (Heider SV) diskutiert ein Spielszene mit SR-Assistent Lukas Klingelhöfer. © 2025 Volker Schlichting
Chefcoach Markus Wichmann (Heider SV) diskutiert ein Spielszene mit SR-Assistent Lukas Klingelhöfer. © 2025 Volker Schlichting

Der MTSV hatte nun deutlich mehr Biss und konnte die zweite Hälfte zumindest ausgeglichen gestalten. Tjark Sievers, Rene Helmcke sowie Kjell Knaak vergaben teilweise sehr unglücklich die wenigen sich bietenden Chancen, das Spiel vielleicht noch einmal spannend zu machen.

Tjark Sievers kann per Foulelfmeter verkürzen

Dennoch wurde die große Moral der Gastgeber im zweiten Durchgang noch mit dem Ehrentreffer durch einen verwandelten Foulelfmeter von Tjark Sievers (90.+5) zum 1:3-Endstand belohnt.

Auf den Heider SV wartet am Samstag um 14.00 Uhr mit dem Oldenburger SV ein Heimspiel. Der MTSV Hohenwestedt ist erst am Sonntag, ebenfalls um 14.00 Uhr, gefordert. Dann wartet auf die Mannschaft von Trainer Michael Rohwedder die schwere Auswärtsaufgabe beim Regionalligaabsteiger SV Todesfelde.

Stimmen zum Spiel

Hannes Nissen (Geschäftsführer Heider SV Liga GmbH)
Michael Rohwedder (Trainer MTSV Hohenwestedt)

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