Thede Reimers (re., Heider SV) haben ein festes Ziel vor Augen. © 2025 Volker Schlichting
Die Erfolgsserie des SV Preußen Reinfeld hält weiter an: Auch beim 2:2-Unentschieden in Oldenburg blieb das Team von Trainer Pascal Lorenz zum fünften Mal in Folge ohne Niederlage und sammelte dabei elf Punkte. Doch das Remis hatte seinen Preis – gleich zwei Spieler wurden vom Platz gestellt. Mark Heinze sah nach einer vermeintlichen Schwalbe die Ampelkarte, Erik Schewe wurde nach einem Foulspiel mit glatt Rot vom Platz geschickt. Beide werden im Heimspiel gegen den Heider SV fehlen.
Die Reinfelder hatten die Szene rund um Heinze allerdings anders wahrgenommen und forderten stattdessen einen Elfmeter. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen wird Kapitän Patrick Ellenberger (Urlaub), der in der Nachspielzeit mit seinem Ausgleichstor den Punktgewinn und die Serie rettete.
Reinfeld klettert – trotz Rückschlägen
Trotz der Ausfälle läuft es sportlich rund: Nach einer durchwachsenen Hinrunde hat sich Reinfeld auf Platz sechs vorgearbeitet – die beste Saisonplatzierung bislang. Trainer Pascal Lorenz zählt mit seinem Team zu den positiven Überraschungen der Flens-Oberliga. Noch fehlen zwar ein paar Zähler bis zum gesicherten Klassenerhalt, doch das Selbstvertrauen ist groß.
„Die Freude über den Punkt überwiegt. Wir sind mit einer geilen Mentalität zurückgekommen. Mir ist nicht angst und bange – auch wenn uns die Ausfälle wehtun“, so Lorenz vor der Partie gegen Heide. Die Dithmarscher schätzt er stark ein: „Für mich war Heide vor der Saison der Topfavorit. Jetzt, nach dem Sieg gegen Eichede, stehen sie da, wo sie hinwollen.“
Außenseiter mit Ambitionen
Auch Reinfelds sportlicher Leiter Benjamin Matejka sieht das Team gegen Heide in der Außenseiterrolle – hebt aber die positive Stimmung hervor: „Heide gehört zu den Top Drei der Liga. Wenn wir da was mitnehmen, wären das Bonuspunkte. Die Stimmung in der Mannschaft ist derzeit einfach klasse.“

Heide übernimmt Platz zwei – aber die Jagd bleibt offen
Der Heider SV hat unterdessen von der zweiten Saisonniederlage des SV Eichede profitiert und den Kontrahenten in der Tabelle überholt. Nach dem 1:0-Sieg im direkten Duell beträgt der Vorsprung nun einen Punkt – bei noch sechs ausstehenden Spielen. „Das war richtig gut, was wir gespielt haben. Aber selbst wenn wir zwei Spieltage vor Schluss vorne liegen, gibt es noch sechs Punkte zu holen. Wir müssen fokussiert bleiben“, warnt Trainer Markus Wichmann.
Wachsam gegen starke Reinfelder
Wichmann zeigt großen Respekt vor dem kommenden Gegner: „Reinfeld hat ein starkes Umschaltspiel, steht kompakt und agiert mit langen Bällen. Mit Frers und Miljic haben sie richtig gute Kicker. Es wird ein Geduldsspiel.“ Personell sieht es bei Heide gut aus – Pascal Ayene ist wieder fit. Fraglich bleibt der Einsatz von Kapitän Jonah Gieseler, der weiterhin mit Knöchelproblemen kämpft. „Aber der ist hart im Nehmen und wird sich durchbeißen“, hofft Ligaobmann Hannes Nissen.
Mats Schaller rückt auf – Offensive mit Zukunft
Ein Ausrufezeichen setzte der Verein bereits für die kommende Saison: Stürmer Mats Schaller (18) wird aus der eigenen U23 in den Oberliga-Kader aufrücken. Mit bislang 23 Treffern führt er die Torjägerliste der Verbandsliga Nord an – ebenso souverän wie Heide die Oberliga-Tabelle. Ziel bleibt für Schaller, möglichst viele Tore für den angestrebten Aufstieg der Zweiten in die Landesliga beizusteuern. Auch Macius Dahm aus der U23 wurde fest an den Verein gebunden – ein weiteres Talent, dem Trainer Wichmann viel zutraut. „Mats hat schon in den Testspielen der Winterpause überzeugt“, lobt der Coach.
Flutlichtpläne fürs HSV-Stadion
Abseits des Platzes laufen Planungen für ein weiteres Großprojekt: Das HSV-Stadion an der Meldorfer Straße soll für Flutlichtspiele ausgebaut werden. „Wir sind da am Ball“, erklärt Ligaobmann Nissen vorsichtig. Trotz des besten Zuschauerschnitts der Oberliga sieht Trainer Wichmann noch Potenzial: „Wenn wir an einem Freitagabend unter Flutlicht gegen Eichede spielen, kommen über 1.000 Zuschauer – da erreichen wir auch die, die sonst selbst aktiv sind.“
Wie schnell das Projekt umgesetzt werden kann und welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen, bleibt abzuwarten – doch das Signal ist klar: In Heide denkt man langfristig.