Daumen hoch von und für Gunter Zerbe. Im Einsatz mit der Holstein-Traditionsmannschaft. Quelle: Patrick Nawe
Auf und neben dem Fußballplatz ist die Rivalität groß. Freundschaften kommen zwar vor, und Respekt wird gezollt. Doch wirklich beliebte Sportsfreunde sind eher die Ausnahme. Ganz anders verhält sich das bei Gunter Zerbe. Der Physiotherapeut ist weit über die Grenzen von Kiel hinaus ein Sympathieträger und überall gern gesehen.
Seit 25 Jahren knetet er nicht nur die Waden, sondern streichelt auch schon mal die Seelen der verletzten Spieler. Und ist Not am Mann sprintet „G“, wie ihn seine Freunde nennen, auch bei Verletzung eines gegnerischen Spielers auf den Platz. Am Freitag, 18 Uhr, Cometplatz an der Passader Straße, stellt Gunter Zerbe den Eiskoffer anlässlich seines 60. Geburtstages für immer in die Ecke und hat ein Abschiedsspiel auf die Beine gestellt.
Vor 40 Jahren begann der Fußballverrückte als Betreuer und machte 1997 auf dem zweiten Bildungsweg seinen Abschluss zum Physiotherapeuten. „Da habe ich tatsächlich mein Hobby zum Beruf gemacht. Es war genau der richtige Schritt“, erinnert sich der Jubilar, der beim FC Kilia Kiel gemeinsam mit Trainer Gerd Schildt und später Frank Drews seine erste „Knet-Station“ hatte. Danach ging es in das Nachwuchsleistungszentrum von Holstein Kiel, wo auch mal Hand an die Profis gelegt werden musste.
Über den SC Comet Kiel mit Wolfhardt Ziesecke und Patrick Nöhren als Coach, führte der Weg zum PSV Union Neumünster mit Trainer Sven Boy, ehe er beim SVE Comet Kiel landete. „Das sind noch nicht alle Stationen, aber es würde wohl zu weit führen, alle aufzuzählen. Egal, wo ich war: Mir hat es immer Spaß gemacht. Ich glaube, ich habe alle Höhen und Tiefen erlebt. Aufstiege sind super. Aber im Fußball gehören auch Enttäuschungen dazu, sonst wären die Erfolge nicht so schön“, weiß Gunter Zerbe aus eigener Erfahrung.
Zusammen mit seinen Freunden und Bekannten will Gunter seinen Eintritt in den Fußballruhestand zünftig feiern. 55 seiner Wegbegleiter werden zunächst gegen die Liga-Mannschaft des SVE Comet Kiel auf dem Platz performen, ehe es in die „dritte“ Halbzeit geht, Erinnerungen ausgetauscht und Anekdoten zum Besten gegeben werden „Ich habe 800 Würste geordert und 500 Liter Bier bestellt, um alle kostenlos zu verpflegen. Eintritt ist frei. Jeder ist willkommen“, würde sich Gunter Zerbe über viele Fans freuen, die mit ihm gemeinsam seinen Abschied feiern wollen.