Gerechtes 2:2 im Kellerduell zwischen Oldenburger SV und Rotenhof

von Olaf Wegerich

Sicherer Elfmeterschütze: Felix Knuth (TuS Rotenhof) als einer der TuS-Stützen. @ Olaf Wegerich


Nach fünf Niederlagen verpasst der TuS Rotenhof mit einem 2:2 (0:1) beim Oldenburger SV den herbeigesehnten Befreiungsschlag am 13. Spieltag der Flens-Oberliga nur ganz knapp. Erst in der Nachspielzeit können die Gastgeber in Unterzahl durch Thorge Salke (92.) noch den späten 2:2-Ausgleich erzielen, nachdem die Rendsburger zuvor durch zwei von Felix Knuth (71., 79.) verwandelte Foulelfmeter den frühen Rückstand durch Daniel Junge (9.) drehen konnten. Durch den späten Ausgleich bleibt die Mannschaft von Trainer Henning Knuth weiter auf dem 14. Platz und wartet seit nunmehr sechs Spielen auf einen „Dreier“. Die Oldenburger klettern nach zuletzt drei Niederlagen und 0:16 Toren durch das Remis auf den 11. Platz.

Obwohl beide Mannschaften zuletzt eine sportliche Durststrecke durchlaufen mussten und nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzten, erlebten die wenigen Zuschauer am Schauenburger Platz in Oldenburg ein kurzweiliges und spannendes, aber auch hart umkämpftes Oberligaspiel.

Bereits in der Anfangsphase prüfte Moritz Gersteuer (7.) den OSV-Torhüter Mike Benecke mit einem Distanzschuss, doch der war so nicht zu bezwingen.

Daniel Junge mit dem frühen OSV-Führungstreffer

Im Gegenzug sind es die Gastgeber, die nach einem tiefen Ball auf Daniel Junge (9.), der mit dem linken Fuß ins kurze Eck zielt, in Führung gehen können. Für Junge, der bereits unter der Woche im Kreispokal bei Eutin 08 den goldenen Treffer zum Halbfinaleinzug erzielte, war es bereits der sechste Saisontreffer.
„Wir haben es im Sechzehner einfach nicht geschafft, in den Zweikampf zu kommen“, haderte Gästetrainer Henning Knuth mit dem frühen Rückstand.

Ein Treffer von Oldenburgs Kapitän Daniel Junge zählte nicht gegen den VfR Neumünster. © 2025 Ismail Yesilyurt
Kapitän Daniel Junge (Oldenburger SV). © 2025 Ismail Yesilyurt

Danach beruhigte sich das Spiel dann erst einmal wieder, zunächst auch ohne große Höhepunkte, ehe sich die Gastgeber durch den Torschützen Daniel Junge (36.) zu einer Beleidigung hinreißen ließen, die Schiedsrichter Sven-Erik Asmussen mit einer roten Karte ahndete.

Struck-Treffer nicht gegeben

Vor der Pause wird es dann noch einmal wild, als Felix Struck (43.) nach einer Doppelchance zum vermeintlichen 1:1-Ausgleich trifft, doch das aufmerksame Schiedsrichtergespann will bei der Aktion eine Hand im Gesicht eines Oldenburger Spielers erkannt haben und verweigert dem Treffer die Anerkennung.

Henke-Kracher an die Torlatte

Fast mit dem Halbzeitpfiff hat der schussgewaltige Mats Henke dann noch einen starken Auftritt und scheitert mit einem seiner gefürchteten Freistöße an der Torlatte.

Rotenhof mit guten Vorsätzen

Für den zweiten Durchgang hatten sich die Gäste, die nach der glatten roten Karte gegen Junge in Überzahl waren, einiges vorgenommen. „Wir wollten ruhig und cool bleiben“, bestätigte Gästecoach Knuth. Doch außer mehr Ballbesitz war der Ertrag überschaubar. „Wir konnten nur bedingt etwas damit anfangen und uns wenig Zwingendes an Torchancen erspielen“, musste auch der junge Coach einräumen, denn die Gastgeber verteidigten mit viel Leidenschaft die knappe Führung.

Trainer Henning Knuth. © 2025 Olaf Wegerich
Trainer Henning Knuth. © 2025 Olaf Wegerich

Zwei Foulelfmeter bringen die Wende

Doch dann unterliefen den vielleicht manchmal zu ungestüm agierenden Gastgebern im eigenen Strafraum binnen acht Minuten zwei Foulspiele, die konsequent mit einem Foulelfmeter geahndet wurden. In beiden Fällen wurde Leon Rathmann, der diesmal mit einer deutlich offensiver ausgerichteten Rolle betraut war, zu Fall gebracht. Nachdem die Gäste aus dem Spiel heraus nur wenig Durchschlagskraft entwickeln konnten, übernahm Capitano Felix Knuth (71., 79.) Verantwortung und verwandelte beide Strafstöße sicher. Damit hatte der TuS in Überzahl binnen acht Minuten das Spiel komplett gedreht.

OSV wirft alles nach vorne

Noch waren über zehn Minuten plus Nachspielzeit zu gehen, doch der OSV mobilisierte auch in Unterzahl noch einmal die letzten Kräfte und drängte mit Macht auf den Ausgleich.

Sörensen und Henke retten knappen Vorsprung

Dabei hatten die Gäste zunächst Riesendusel, dass Justin Sörensen (81.) zunächst mit einer starken Parade und kurz danach Mats Henke auf der Torlinie den knappen Vorsprung bis in die Schlussminuten retten konnten.

Justin Sörensen (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt
Justin Sörensen (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt

Später Schock – Thorge Salke trifft zum Ausgleich

In der Nachspielzeit nahm das Unheil dann seinen Lauf. Zunächst konnten die Gäste einen Standard noch klären, doch der zweite Ball landete bei Joker Thorge Salke (92.), der auf Höhe des Sechzehners einfach abzog, den Ball dabei optimal traf und zum aus Oldenburger Sicht viel umjubelten und letztlich aufgrund der gezeigten Leistungen auch verdienten 2:2-Ausgleich traf.

Das sagte Trainer Henning Knuth vom TuS Rotenhof zum Spiel:
„Ich bin erst einmal froh, dass wir unsere Negativserie durchbrechen konnten. So ein spätes Gegentor zum Ausgleich ist natürlich hart und sehr ärgerlich. Ich hätte natürlich gerne die drei Punkte mitgenommen. Jetzt müssen wir gemeinsam versuchen, das Pendel wieder in unsere Richtung zu drehen. Ich glaube, es bleibt bis zum Ende der Saison unten eng zusammen, da sich die Mannschaften alle auf einem ähnlichen Niveau bewegen. Heute haben wir es mehr mit einfachem Fußball versucht. Das hilft uns mehr, um uns nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Der Punkt kann noch viel wert sein und ist nicht so negativ, wie er sich vielleicht im Moment anfühlt.“

Aktuellen Personallage beim TuS

Justin Braun stand wegen Leistenproblemen nicht zur Verfügung, Mika Flindt weilte im Urlaub. Erfreulich: Cedric Nielsen kann nach seiner schweren Verletzung zumindest kurze Strecken wieder ohne Krücken gehen. „Das ist wichtig für den Kopf“, freute sich Trainer Henning Knuth mit seinem Kreativspieler, der bis zu seiner Verletzung so gut eingeschlagen hatte.

Dank an die Fans

„Ich möchte unseren treuen Fans einen Dank aussprechen, dass sie uns auch in Oldenburg so zahlreich unterstützt haben. Das ist sehr cool, und der Support von außen hilft uns sehr“, so Knuth.

Blick auf das kommende Wochenende

Mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Aufsteiger Inter Türkspor behält Knuth auch die wenig erbauliche Wetterprognose im Auge. „Da unser neuer Kunstrasen noch nicht fertig ist, werden wir auch einen Heimrechttausch in Erwägung ziehen und rechtzeitig an Inter herantreten, falls die Platzverhältnisse eine Austragung des Spiels bei uns nicht zulassen“, sagte Knuth.

Stimme zum Spiel

Florian Stahl (Trainer Oldenburger SV)

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