Christopher Newe packt sicher zu. Wie viel Arbeit gibt es für den Keeper des VfR Neumünster im Endspiel? © 2024 Olaf Wegerich
Ob der VfR Neumünster auch in der kommenden Saison weiter in der Flens-Oberliga spielt, entscheidet sich sportlich am Samstag ab 14.00 Uhr im letzten Heimspiel der Saison gegen den TUS Rotenhof. Die Ausgangslage für den Traditionsverein ist aber alles andere als vorteilhaft. Etwas besser gestaltet sich die Situation für den Aufsteiger, der bereits drei Punkte mehr auf dem Konto hat, aber auch noch nicht sicher durch ist.
Cornelius: „Wir sind zum Siegen verdammt“
VfR-Coach Danny Cornelius findet klare Worte zur Ausgangslage: „Wir sind zum Siegen verdammt und müssen dann auch hoffen, dass die eine oder andere Mannschaft auch dann wieder für uns spielt, nicht zu hoch gewinnt und nicht zu hoch verliert. Selber müssen wir aber auch unsere Hausaufgaben machen.“
Angespannte Personalsituation beim VfR
Die Personalsituation hat sich für die Lila-Weißen nach der Verletzung von Torjäger „Ola“ Adesanya im Spiel beim Lokalrivalen PSV weiter verschärft. „Personell sind wir arg gebeutelt“, sagt Cornelius, der um seine Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden ist.

Mit Berk Akcicek, Sterling Watring und Ola Adesanya gibt es drei Spieler, die definitiv ausfallen werden. Kastriot Alija, Ilir Serifi und Tom Becker sind angeschlagen. „Dementsprechend werden sie uns wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen. Nichtsdestotrotz haben wir immer noch Spieler, die gewillt sind, das Spiel zu Hause in unserem Stadion gewinnen zu wollen“, so Cornelius.
Kein Spaziergang gegen Rotenhof
Zum TUS Rotenhof äußert sich Cornelius kämpferisch: „Auch wenn die Ergebnisse zuletzt vielleicht nicht so waren, wie Rotenhof sich das selbst vorgestellt hat, haben sie trotzdem mit Kuklinski, Henke und Knuth gute Fußballer, bei denen man schon sagt: Die können auch Fußball spielen. Nicht umsonst haben sie die Punkte gesammelt, die sie jetzt gerade haben. Wir sind gewappnet. Ganz im Gegenteil. Das wird kein Spaziergang. Wir müssen uns in das Spiel reinkämpfen und hoffen, dass wir die nötigen drei Punkte holen, die wir noch brauchen.“
Abschiedsspiel für „Hermi“ Lausen
Für Trainer „Hermi“ Lausen wird es nach unglaublichen neuneinhalb Jahren beim TUS Rotenhof – gekrönt durch den Aufstieg in die Oberliga – das letzte Spiel an der Seitenlinie sein. Danach soll es für ihn in den fußballerischen Ruhestand gehen.

Auch Co-Trainer Jillani Ben Mahmoud, der zur neuen Saison beim Landesligisten TUS Jevenstedt anheuert und eine lange gemeinsame Zeit mit Lausen verbindet, wird sein letztes Punktspiel für Rotenhof bestreiten.
Lausen: „Rückrunde hat uns ins Straucheln gebracht“
Für Youkick analysiert Lausen die Situation: „Tabellarisch vielleicht ein kleiner Vorteil für uns. Berücksichtigt man dann die Entwicklung beider Mannschaften, vielleicht ein Vorteil für den Gegner. Was wir in der Hinrunde bis Ende November geleistet haben, hat uns auf einen sicheren Tabellenplatz gebracht. In der Rückrunde kamen wir dann ins Straucheln.
Der VfR Neumünster hat genau den gegenteiligen Trend vorzuweisen. Eine sehr schlechte Hinserie. Mit dem Trainerwechsel wurden dann wieder Energien freigesetzt, die sie wieder ins Rennen gebracht haben. Sie verfügen über viele gute Einzelspieler. Erfahrene Menschen und junge Menschen. Ein guter Mix aus Erfahrung und Unbekümmertheit.“
Beide Teams mit großen Personalsorgen
Was beide Mannschaften eint, sind die vielen Ausfälle. Auch der Aufsteiger muss erneut improvisieren. „Die personelle Situation könnte kaum schlechter sein“, beklagt Lausen die vielen Sperren und Verletzungen wichtiger Spieler, die in der Breite schwer zu kompensieren sind.

Mit Dennis Bienwald (Rotsperre) und Moritz Gersteuer (Gelbsperre) fehlen zwei Leistungsträger. Leon Rathmann hat eine hartnäckige Blase am Fuß und fällt vorerst aus – ob ein Kurzeinsatz möglich ist, bleibt offen. Felix Ploog und Kenneth Traulsen laborieren an einem Muskelfaserriss. Ploog will diese Woche vorsichtig ins Training einsteigen. Auch Justin Engemann plagen weiter muskuläre Probleme.
Lausen: „Ein dickes Brett, das wir bohren müssen“
Entsprechend niedrig ist die Erwartungshaltung bei Lausen: „Das wird ein dickes Brett, das wir zu bohren haben. Wir hoffen, dass wir in der Höhle des Löwen zumindest den einen Punkt mitnehmen, den wir brauchen. Es sieht im Moment nicht gut aus bei uns. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen – das zu erreichen, was die Mannschaft auch verdient hätte aus meiner Sicht: nämlich den Klassenerhalt.“
Direkter Vergleich spricht für den VfR
Bisher gab es zwei Duelle zwischen beiden Mannschaften – beide konnte der VfR Neumünster für sich entscheiden. In der Hinrunde gewann Rasensport deutlich mit 3:0 in Rotenhof. Auch in der Aufstiegsrelegation zum Ende der Saison 2022/2023 setzte sich der VfR durch und schaffte mit einem 4:2-Erfolg den Sprung in die Oberliga.