Dramatik pur beim 4:3-Erfolg des Heider SV gegen den FC Kilia Kiel

von Olaf Wegerich

Freude pur bei den Heider Fans nach dem 4:3. Tom Warncke und Keeper Tom Pachulski sind geschlagen. © 2025 Volker Schlichting


In einem unfassbar begeisternden Fußballspiel meldete sich der Heider SV eindrucksvoll zurück. Nach 90 Minuten regulärer Spielzeit sowie acht Minuten Nachspielzeit voller Dramatik und Hochspannung konnte die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann im Duell Vizemeister gegen Meister den FC Kilia Kiel dank einer unglaublichen Energieleistung mit 4:3 (2:1) niederringen.

Durch den Heimsieg verbesserte sich der Heider SV auf den 5. Platz. Meister Kilia kassierte im fünften Auswärtsspiel bereits die vierte Niederlage und wartet in der Fremde weiterhin auf den ersten Dreier. Zudem ist der Titelverteidiger seit fünf Spielen ohne Sieg und fiel nach der erneuten Niederlage zunächst auf Rang 11 zurück. Die Gäste mussten diesmal auf ihren kopfballstarken Abwehrspieler Florian Foit verzichten.

Selcuk verwandelt Foulelfmeter zur frühen Führung

Die Gastgeber kamen gut in die Partie und erwischten einen Blitzstart. Thede Reimers setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch und kam im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Ole-Andreas Schultz entschied auf Foulelfmeter für den Heider SV. Azat Selcuk (4.) schnappte sich den Ball und verwandelte den „eher glücklichen Elfmeter“, wie auch Heides Geschäftsführer Hannes Nissen einräumte, souverän zur frühen Führung. Der Treffer gab der Mannschaft zusätzliche Sicherheit.

Pachulski pariert stark gegen Buchtmann

Wenig später konnte der Ex-Heider Tom Pachulski einen Volleyschuss von Christopher Buchtmann mit einer starken Parade aus dem Winkel kratzen.

Christopher Buchtmann (re., Heider SV) gegen Tom Warncke (Kilia Kiel). © 2025 Volker Schlichting
Christopher Buchtmann (re., Heider SV) gegen Tom Warncke (Kilia Kiel). © 2025 Volker Schlichting

Gieseler trifft per Kopf nach Ecke von Selcuk

Die bis zur 30. Minute klar spielbestimmenden Gastgeber legten nach einem Eckball nach. Die präzise Hereingabe von Azat Selcuk verwertete Mannschaftsführer Jonah Gieseler (22.) mit einem schulmäßigen Kopfball in die lange Ecke zum 2:0.

Thomsen hält Foulelfmeter von Alt

Nach einem Foul an Joshua Nwokoma erhielt Kilia einen Elfmeter. Julius Alt zielte platziert in die linke untere Ecke, doch Heides Keeper Christopher Thomsen lenkte den Ball stark um den Pfosten.

Müller bringt Kilia vor der Pause zurück

Kurz vor der Halbzeit verkürzte Marvin Müller (44.) mit einem satten Distanzschuss aus gut 25 Metern auf 1:2. Fast im Gegenzug verpasste Heide nach einer Kopfballverlängerung durch Mathis Harms knapp den dritten Treffer.

Wow. Drei gegen drei auf noch nicht mal einem Quadratmeter in der Kilia-Box bei einem Heider Eckball. © 2025 Volker Schlichting
Wow. Drei gegen drei auf noch nicht mal einem Quadratmeter in der Kilia-Box bei einem Heider Eckball. © 2025 Volker Schlichting

Jakubowski erzielt Ausgleich nach der Pause

Gästetrainer Nico Soranno stellte zur zweiten Halbzeit um und beorderte Yannik Jakubowski aus der Innenverteidigung ins Sturmzentrum – eine Maßnahme, die sofort Wirkung zeigte. Nach einer Ecke staubte Jakubowski (55.) am zweiten Pfosten zum 2:2 ab.

Die Partie blieb in der Folge ausgeglichen, beide Torhüter Thomsen und Pachulski verhinderten weitere Treffer. Heide blieb vor allem bei Standards gefährlich, da Kilia hier wiederholt anfällig wirkte.

Storb und Acer treffen – Wahnsinnsfinale

Nach einer Ecke von Fabian Arndt köpfte Abwehrchef Patrick Storb (85.) zur 3:2-Führung ein. Doch nur vier Minuten später sorgte Rezan Acer (89.) mit einem raffinierten Freistoß aus 30 Metern über die Mauer hinweg zum 3:3 für Ekstase bei den Gästen.

Hendrik Fleige (13, Heider SV) im Kopfballduell gegen Felix Niebergall (Kilia Kiel). © 2025 Volker Schlichting

Gieseler entscheidet das Spiel in der Nachspielzeit

In der 90.+1 Minute schlug Heide zurück: Tarek von Böhlen setzte sich stark auf der rechten Außenbahn durch und flankte präzise auf Gieseler. Dessen Kopfball landete zunächst am Lattenkreuz, den Abpraller hämmerte er volley unter die Latte – 4:3!

Bis auf einen harmlosen Kopfball von Serhat Yazgan gelang Kilia in der Nachspielzeit nichts mehr. Kurz darauf war Schluss – ein spektakuläres Fußballspiel endete mit einem viel umjubelten Heider Sieg. „Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle“, brachte Kapitän Jonah Gieseler das Geschehen nach Abpfiff auf den Punkt.

Stimmen zum Spiel

Trainer Markus Wichmann (Heider SV): „Das war ein sehr gutes Spiel von uns, gerade in der ersten Halbzeit. In der zweiten waren wir vielleicht nicht mehr konzentriert genug. Das hat eine Spitzenmannschaft wie Kilia sofort ausgenutzt. Aber die Jungs haben Moral bewiesen, alles rausgehauen bis zum Schluss – deshalb geht das Ergebnis über die 90 Minuten in Ordnung.“

Wichmann ergänzte: „Mein Spieler Thede Reimers hat nicht zugegeben, dass es kein Elfmeter war. Er ist auch nicht darauf angesprochen worden.“

Hannes Nissen (Geschäftsführer Heider SV Liga GmbH)
Heider SV – Kilia Kiel Pressekonferenz.

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