Jannik Kelbe (Freizeitclub SV Hammer) trifft zum 2:0 gegen Roter Stern Flensburg. © 2025 Helwig Pfalzgraf
Im Uwe-Seeler-Fußballpark in Malente gab es am Wochenende eine sehenswerte Doppelveranstaltung. Unter der Regie des SHFV fanden sowohl das Final Four der Werkstätten-Liga als auch der letzte Spieltag der Inklusionsliga statt. Gespielt wurde jeweils auf Kleinfeld mit sieben Spielern bzw. Spielerinnen.

Werkstätten-Liga: Das Final Four
Wenig bekannt ist, dass die Werkstätten für Menschen mit Handicap seit Jahrzehnten untereinander im Spielbetrieb stehen und ihren Landesmeister ermitteln. Die Spielerinnen und Spieler arbeiten in den jeweiligen Werkstätten. Aktuell wird in zwei Leistungsklassen gespielt – in der A- und der B-Klasse. Zwölf Teams nehmen in Schleswig-Holstein am Spielbetrieb teil.
Aus dem youkick-Berichtsgebiet sind die Preetzer Werkstätten und die Drachensee-Werkstatt aus Kiel dabei. Drachensee wurde 2025 Zweiter der B-Klasse, während die Preetzer Werkstätten als Fünfter der A-Klasse das Final Four knapp verpassten. Nur die ersten vier Teams der A-Klasse qualifizieren sich für das Final Four.
Marli Lübeck und Schleswiger Werkstätten/Athletika Nord als Topfavoriten
Beide Teams dominierten die A-Klasse souverän. Punktverluste gab es nur im direkten Duell; ansonsten wurden alle Spiele meist deutlich gewonnen. Meister der A-Klasse wurden bei Punktgleichheit aufgrund des besseren Torverhältnisses von +88 gegenüber +46 die Lübecker Marliwerkstätten, die deshalb auch als leicht favorisiert galten. Aber…

Schleswig gewinnt dramatisches Finale
Im spannenden Finale setzten sich die Schleswiger Werkstätten mit 3:2 durch. Als Meister der Werkstätten-Liga vertreten sie nun nach der Sommerpause den SHFV bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg. Dritter wurde das Lebenshilfewerk Neumünster. Dieses verlor das Halbfinale gegen die Schleswiger Werkstätten mit 0:2.
Inklusionsliga: Letzter Spieltag in Malente
In der Inklusionsliga wurden insgesamt drei Spieltage in Turnierform ausgetragen. Malente war nun der dritte und letzte Spieltag der diesjährigen Serie. Teilnehmen konnten Teams, in denen Menschen mit Handicap spielen. Es wird unterschieden zwischen „unified“ spielenden Teams, in denen auch handicapfreie Akteure mitwirken können (Spielerinnen und Spieler mit Handicap müssen überwiegen), und „traditionell“ spielenden Teams, bei denen ausschließlich Menschen mit Handicap auf dem Platz stehen.
Insgesamt nahmen an den drei Spieltagen 30 Teams teil. Meister wird, wer an mindestens zwei Spieltagen teilnimmt und den besten Punktequotienten aufweist.
Zum Abschluss in Malente waren fünf „unified“- sowie drei „traditionell“-Teams am Start, die jeweils untereinander eine Hin- und Rückrunde bzw. eine Dreierrunde ausspielten.

Souverän bei „unified“: Freizeitclub SV Hammer
Bei den „unified“-Teams setzte sich der Freizeitclub SV Hammer souverän durch – mit 8 Siegen aus 8 Spielen und ohne Gegentor. Der Freizeitclub der Stiftung Drachensee besteht seit 1975 und feiert somit gerade sein 50-jähriges Bestehen. Das 40-jährige Jubiläum wurde 2015 noch als „Freizeitclub Fußball der Stiftung Drachensee im VfR Minerva“ gefeiert. Nach dem Aus von Minerva spielt man nun unter dem Dach des SV Hammer.
Die Lokalrivalen Kiwis Kiel vom TuS Holtenau belegten den zweiten Platz. Dritter wurde – ebenfalls aus dem youkick-Berichtsgebiet – das Inklusionsteam der FT Preetz. Die Roter Stern Kickers aus Flensburg wurden Vierter, vor der BSG Eutin.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei „traditionell“
Das Lebenshilfewerk Neumünster hatte neben seiner Werkstattsieben auch ein weiteres Team für die Inklusionsliga gemeldet. Dieses vergab den Gruppensieg durch eine Niederlage im allerletzten Spiel gegen die Kicker Flensburg, die ihre ersten drei Punkte im Turnier überschwänglich bejubelten. Neumünster hätte ein Remis zum Gruppensieg gereicht. So musste man sich punktgleich mit dem siegreichen Inklusionsteam des SV Eichede mit Platz zwei begnügen.
Fazit: Eine tolle Veranstaltung!
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