Deftige Niederlage für Eidertal Molfsee – Rantrum siegt mit 6:2

von Ismail Yesilyurt

Nach dem Führungstreffer von Luca Aouci (2. v. r.) war noch alles im Lot bei der SpVg Eidertal Molfsee. © 2025 Ismail Yesilyurt


Die SpVg Eidertal Molfsee hat wieder einen kleinen Rückfall in die durchwachsene erste Hälfte der Hinrunde gehabt. Gegen den TSV Rantrum, der genauso wie Eidertal die gleichen Ambitionen hegt, gab es für den Oberliga-Aufsteiger mit einem 2:6 schon eine deftige Niederlage.

„Ohne gut zu spielen, sind wir in Führung gegangen. Wir haben den Gegner nicht richtig angenommen – was deren Spiel ist, mit Körperlichkeit. Die Unterschiede waren aber nicht so krass“, beschrieb Eidertals Co-Trainer Leon Trentepohl den Kernpunkt der ersten 45 Minuten.

Rantrum dreht das Spiel mit Wucht und Präsenz

Die Gastgeber erspielten sich ihre Pluspunkte, wenn schnell und gradlinig in die Tiefe gespielt wurde. So konnte Luca Aouci seinen hohen Speed ausnutzen – wie beim 1:0, als Tom Wüllner seinen Mitspieler auf die Reise zu seinem zwölften Saisontreffer schickte. Alleine auf Rantrums Keeper Timon Hansen zulaufend, schob Aouci den Ball flach und platziert unhaltbar ins lange Eck. Mit einem Schuss von Damian Krause aus dem Strafraum, der knapp am linken Pfosten vorbeiging (17.), stellte sich die Truppe von Erik von Lanken zum ersten Mal richtig gefährlich vor.

Luca Aouci (vorne, SpVg Eidertal Molfsee) bereitete Max Flemming (TSV Rantrum) einige Probleme. © 2025 Ismail Yesilyurt
Luca Aouci (vorne, SpVg Eidertal Molfsee) bereitete Max Flemming (TSV Rantrum) einige Probleme. © 2025 Ismail Yesilyurt

Rantrums Wucht und körperliche Präsenz kamen dann nach und nach zum Tragen – und entluden sich nach einer halben Stunde in Form von drei Toren. Erst verwandelte Rasmus Wunderlich einen an ihm verwirkten Foulelfmeter. Kurz darauf köpfte Thies Clausen nach einem Eckball zum 2:1 ein, nachdem Sekunden zuvor eine Chance durch Brian Kliese und der folgende geblockte Nachschuss zur Ecke geführt hatten.

Brian Kliese erhöht auf 3:1

Der uninspirierte Auftritt der Heimelf endete sogar mit dem 3:1 für die Nordfriesen. Der stark aufspielende Brian Kliese bekam im verwaisten Mittelfeldzentrum der Eidertaler vor der Box den Ball und traf von der Strafraumgrenze zum 3:1 für den Tabellensechsten, der nach einer Minikrise wieder den Relegationsplatz zwei im Sichtfeld hat. Wer weiß, ob die Elf von Nedim Hasanbegovic so in die Bredouille gekommen wäre, wenn in der 22. Minute Aouci seinen Durchbruch auf der rechten Seite mit einem Pass zum Mitspieler anstatt zu einem Rantrumer vor dem leeren Tor finalisiert hätte.

Mit seinem zwei Toren schraubte Rasmus Wunderlich (TSV Rantrum) seine Saisonausbeute auf 13 Treffer hoch. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mit seinem zwei Toren schraubte Rasmus Wunderlich (TSV Rantrum) seine Saisonausbeute auf 13 Treffer hoch. © 2025 Ismail Yesilyurt

„Das Spiel war allgemein sehr zerfahren in meinen Augen. Beide Mannschaften sind angelaufen, dadurch kamen beide wenig ins Spielerische – viele lange Bälle, viel auf zweite Bälle gegangen, wo Rantrum den Vorteil immer hatte. Da waren wir nicht präsent“, lautete das Zwischenfazit von Trentepohl.

Anschlusstreffer weckt Hoffnung – Rantrum bleibt ruhig

Nach der Pause gelang den Eidertalern schnell der Anschlusstreffer durch Emre Kayali. „Wir haben uns vorgenommen, das Spiel zu drehen. Wir wussten, wenn wir in Fahrt kommen, können wir das Spiel drehen.“ Sollte das 2:3 doch der nötige Treibstoff gewesen sein? War es auch, aber die Möglichkeiten blieben ungenutzt: Fynn Mortensen, Selim Cetintürk und drei ungeahndete, knifflige Elfmeterszenen reichten nicht aus, sodass das 2:4 den Knock-out für die Kieler Randgemeinde darstellte.

Fynn Mortensen (SpVg Eidertal Molfsee) im Kopfballduell gegen Thies Clausen (re., TSV Rantrum). © 2025 Ismail Yesilyurt
Fynn Mortensen (SpVg Eidertal Molfsee) im Kopfballduell gegen Thies Clausen (re., TSV Rantrum). © 2025 Ismail Yesilyurt

Gute Ansätze, aber zu wenig Ertrag

„Wir haben es gut gemacht. Wir haben sie kontrolliert bis zum 2:4. Hatten viel den Ball, haben flach gespielt, sind immer wieder über außen gut gekommen, auch im Zentrum Wüllner gefunden. Das sah teilweise schon gut aus“, berichtete Leon Trentepohl über die Spielweise, die man eigentlich auch schon in den ersten 45 Minuten zeigen wollte. Doch aus den vielen gefährlichen Situationen extrahierte der Tabellenvierte zu wenig klare Abschlüsse. Zudem verteidigte der TSV Rantrum mit großem Einsatz und viel Leidenschaft seine drei wichtigen Punkte, um das Saisonziel nicht aus den Augen zu verlieren.

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