Bordesholm kassiert 1:1-Ausgleich gegen Eichede in der Nachspielzeit

von Olaf Wegerich

Arda Özkan (li., Bordesholm) im Ringen gegen Tom Niklas Wittig (Eichede). © 2022 Olaf Wegerich


TSV Bordesholm – SV Eichede 1:1 (1:0)

Am 13. Spieltag der Flens-Oberliga musste sich der TSV Bordesholm gegen das Spitzenteam SV Eichede nach einer starken Leistung mit einem 1:1 zufrieden geben. Wie schon vor einer Woche, als in Lindholm nach einer Zwei-Tore-Führung in den Schlussminuten der sicher geglaubte Sieg verloren ging, war es diesmal die fünfte Minute der Nachspielzeit, als die Eicheder den zwar nicht unverdienten aber mehr als glücklichen 1:1-Ausgleich erzielten.

Die personell arg gebeutelten Gastgeber begannen stark, kamen sofort gut in die Zweikämpfe und machten dem Favoriten, der bereits im Frühjahr mit einer 1:2 Niederlage auf die Heimreise geschickt wurde, das Leben schwer. Die vor Selbstbewusstsein trotzenden Gastgeber nutzten vor leider nur 100 Zuschauern am Möhlenkamp bereits ihre erste Tormöglichkeit gegen die beste Abwehrreihe der Liga (bis dahin erst fünf Gegentore) zur beruhigenden Führung, als der im Strafraum völlig blank stehende Aaron Meyerfeldt humorlos den Ball im Gehäuse der Stormarner versenkte.

Die technisch versierten Gäste versuchten immer wieder, über ihre starken Außenspieler gefährlich in den Bordesholmer Strafraum zu kommen. Doch die Abwehrformation der Gastgeber stand sicher und Torhüter Chris Kröhnert hatte nur wenig Gelegenheit sein Können zu beweisen. Doch die Mannschaft von Trainer Florian Rammer zeigte auch immer wieder schöne Spielzüge und konnte die keineswegs sattelfest wirkende Abwehr des Vizemeisters wiederholt vor arge Probleme stellen.

Einer dieser zielstrebig vorgetragenen Entlastungsangriffe führte dann zu einem zweiten Treffer für die couragiert auftretenden Gastgeber, doch Schiedsrichter Moritz Bern verweigerte zum Entsetzen der Bordesholmer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung. Nach dem Wechsel gelang es dann den Stormarnern, noch mehr Druck aufzubauen und die Gastgeber in der eigenen Hälfte einzuschnüren, ohne dabei wirklich klare Torchancen heraus zu spielen. Das Bordeshomer Abwehrbollwerk hielt stand und verteidigte mit Glück und Geschick die Führung.

Eichede hatte aus dem Spiel heraus nur eine zwingende Chance, als Evgenij Bieche mit einem beherzten Schuss in Boho-Torhüter Chris Kröhnert seinen Meister fand. Erst in der Nachspielzeit brach dann das Unheil über die Gastgeber herein, als Eichede mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne warf und tatsächlich noch belohnt wurde.

Alexander Gerst (li., Bordesholm) versucht, Peer Maurice Ehlers (Eichede) zu entwischen. © 2022 Olaf Wegerich.
Alexander Gerst (li., Bordesholm) versucht, Peer Maurice Ehlers (Eichede) zu entwischen. © 2022 Olaf Wegerich.

In der fünften Minute der Nachspielzeit, eigentlich hatte Schiedsrichter Moritz Bern nur vier Minuten angezeigt, erhielt Eichede noch einen Einwurf auf Höhe der Strafraumgrenze, den Luca Reimers ausführte und der zunächst abgewehrt werden konnte, aber wieder bei Reimers landete, der eine präzise Flanke schlug. Die landete bei Maximilian Zoch, die dieser gekonnt auf Höhe des ersten Pfostens mit den Kopf unhaltbar für Kröhnert im Bordesholmer Tor zum glücklichen Ausgleich versenkte. Eichede konnte im zweiten Durchgang fünf frische Kräfte ins Spiel bringen. Während die dezimierten Gastgeber nur noch drei Wechseloptionen hatten.

Für den Rot gesperrten Stammkeeper Ronny Losereit war eigentlich der Einsatz von Joe Lewis Gabriel geplant, doch der verletzte sich am Donnerstag während des Trainings, als er mit dem Fuß umknickte und dem Trainer in einem Gespräch sofort signalisierte, dass ein Einsatz wohl keinen Sinn macht. „Das zeugt von Einstellung“, fand Trainer Florian Rammer anerkennende Worte für seinen zweiten Mann im Tor, der damit seine Chance, sich zu bewähren, zurückstellte und sich voll und ganz im Dienste der Mannschaft stellte.

Aber auch Spielführer Alexander Meyerfeldt, den unter der Woche starke Magen- und Darmprobleme zu schaffen machten und Torjäger Malte Lucht, den Adduktorenprobleme plagten, bissen auf die Zähne und hielten die neunzig Minuten durch. „Das verdient Respekt“, lobte Rammer seine Führungsspieler.

Zudem hatten die Bordesholmer noch mit dem Malus zu kämpfen, dass bereits vier Stammkräfte jeweils viermal verwarnt wurden und bei der nächsten Karte eine Sperre droht.

Zudem musste noch Simon Stegner absagen, der als Chirurg eine 24 Stunden-Schicht ohne Schlaf hinter sich hatte und so unmöglich spielen konnte. Bordesholm hat nun eine Woche Pause ehe es am 22. Oktober mit einem Heimspiel gegen den VfB Lübeck II weiter geht.

Stimmen zum Spiel

Paul Kujawski (Trainer SV Eichede): Die ersten fünfzehn Minuten waren die Bordesholmer das griffigere Team. Wir haben ihnen da viel zu viel Räume gelassen und Glück gehabt, dass der Schiedsrichter beim zweiten Tor gegen uns auf Abseits entschieden hat.

Danach verlief die Partie ausgeglichener,und wir hatten einige gute Abschlüsse. Einmal durch Evgenij Bieche, als er knapp neben den Pfosten gezielt hat und einmal hat der Torhüter gut gehalten. In der Halbzeit habe ich dann einige taktische Dinge angesprochen. Die zweite Hälfte haben wir das dann sehr gut gemacht obwohl wir sicherlich kein Feuerwerk abgebrannt haben.

Der Ausgleich war für Bordesholm natürlich bitter. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir hatten noch einmal alles rein geworfen. Noch diesen Punkt geholt zu haben, fühlt sich fast besser an wie ein Sieg .

Florian Rammer (Trainer TSV Bordesholm): In der ersten Hälfte haben wir eine sehr gute Leistung abgeliefert. Das war ansehnlicher Fußball. Gegen eine Mannschaft, die in elf Spielen achtmal zu Null gespielt hat, haben wir in der ersten Hälfte zwei Tore geschossen. Wir haben uns das noch einmal auf www.fusssball.de angesehen, das war kein Abseits.

Die Mannschaft ging auf dem Zahnfleisch. Es haben nur Sequenzen gefehlt. Warum länger nachgespielt wurde als angezeigt war, erschließt sich mir nicht. Dadurch haben wir noch den Ausgleich kassiert. Das Unentschieden fühlt sich extrem bitter an. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir waren bisher in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft.

TSV Bordesholm: Kröhnert – Ostermann, Alexander Meyerfeldt, Bräunling (52. Bandholt), Özkan (76. Özkan) – Aaron Meyerfeldt, Gerst (68. Scherbath), Groth, Spohn, Musci – Lucht.
Trainer: Florian Rammer

SV Eichede: Marschner, Vollrath, Ostermann, Arndt, Wittig (85. Gelzer), Bieche (81. Hasselbusch), Grage (72. Fischer), Zoch, Wahl (60. Reimers), Meyer, Ehlers (61. Adam).
Trainer: Paul Kujawski.

Schiedsrichter: Moritz Bern (TSV Eintracht Eggebek).
Assistenten: Florian Henseke und Marc Werner.

Zuschauer: 100 am Bordesholmer Möhlenkamp.

Tore: 1:0 Alexander Meyerfeldt (9.), 1:1 Maximilian Zoch (90./+5).

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