„Das war ein formidabler Auftritt“

von Olaf Wegerich

Offensivspieler Ömer Sönmez – auch mal beim PSV Neumünster aktiv – und Inter Türkspor Kiel brauchen mehr Angriffspower. © 2025 Ismail Yesilyurt


Großartiger 2:0-Sieg gegen Holstein Kiel II

Groß war die Freude beim PSV Neumünster, dank einer megastarken Leistung den Regionalligaabsteiger Holstein Kiel II völlig verdient mit 2:0 niedergerungen zu haben. Das war Balsam für die Seele nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge, und auch das Hinspielresultat, als der PSV mit 2:6 in Kiel arg unter die Räder kam, galt es zu korrigieren. Das ist mehr als eindrucksvoll gelungen. „Das war ein formidabler Auftritt und gibt mir auch ein Gefühl von Stolz“, sagte Dennis Buthmann aus dem gleichberechtigten Trainerduo der Schwalestädter.

Auswärtshürde Inter Türkspor wartet

Doch jetzt soll unbedingt nachgelegt werden. Am Sonntag um 16.00 Uhr gilt es, auch die Auswärtshürde beim Aufsteiger Inter Türkspor Kiel erfolgreich zu nehmen. „Es nützt uns nichts, wenn das ein einmaliger positiver Ausrutscher bleibt. Wir wollen an den starken Auftritt gegen Holstein II unbedingt anknüpfen. Das Spiel gegen Intertürk wird ein komplett anderes Spiel, bei dem ganz andere Attribute in den Vordergrund rücken werden. Wir wollen diese mannschaftliche Geschlossenheit aus dem Holstein-Spiel unbedingt konservieren und einen weiteren Dreier einfahren. Inter ist besonders bei Heimspielen eine unangenehm zu bespielende Truppe, die sehr kompakt verteidigt und dann versucht, über Umschaltmomente zügig hinter die letzte Linie zu kommen“, erwartet Buthmann auch beim Tabellenvorletzten harte Gegenwehr.

PSV personell so gut aufgestellt wie nie

Personell sind die Ordnungshüter wahrscheinlich so gut aufgestellt wie sonst noch nie in dieser Saison. Es steht – abgesehen von den Langzeitverletzten – lediglich Tim Jansa nicht zur Verfügung.

Das Trainerteam des PSV Neumünster mit Dennis Buthmann und Nils Voss (stehend). © 2024 Olaf Wegerich
Das Trainerteam des PSV Neumünster mit Dennis Buthmann und Nils Voss (stehend) hat eine sehr gute Auswahl in Kiel. © Olaf Wegerich

Schwere Verletzung bei Neuzugang Neil Helbing

Neil Helbing, der Neuzugang vom Preetzer TSV, der sich zum Saisonbeginn eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, wurde am Donnerstag ein zweites Mal erfolgreich operiert. Nach der zuvor erfolgten Operation am Meniskus erfolgte nun ein Eingriff an den Kreuzbändern. „Das hat schon brutale Auswirkungen auf das Privatleben“, fühlte Buthmann mit seinem Spieler, den er frühestens zur neuen Saison zurückerwartet.

Nachholspiel gegen Oldenburger SV terminiert

Das Nachholspiel beim Oldenburger SV wurde für den 22. Februar 2026 terminiert. Beide Vereine konnten sich schnell darauf einigen, da der Oldenburger SV für den 5. Dezember seine Weihnachtsfeier terminiert hat und insofern der 6. Dezember als Nachholtermin nicht infrage kam.

PSV mit ambitionierten Zielen

Überhaupt hat der PSV noch ambitionierte Ziele. „Wir wollen positiv in die Rückrunde im nächsten Jahr starten. Am besten mit vier Siegen“, setzt sich nicht nur Buthmann ehrgeizige Ziele.

Jubel an der Eckfahne beim PSV Neumünster nach dem 1:1. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der PSV Neumünster möchte wieder in die Beletage der Oberliga. © 2025 Ismail Yesilyurt

Qualitätsschub durch Rückkehr von Nils Drauschke

Mit Unterschiedsspieler Nils Drauschke, der dem PSV nach der Rückkehr von seiner Südamerikareise im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen wird, bekommt der Kader einen zusätzlichen Qualitätsschub.

Fyn Claassen kommt immer besser in Fahrt

Auch Fyn Claasen kommt nach seiner langen Zwangspause immer besser in Fahrt und wird für den PSV mit all seiner Erfahrung und abgeklärten Spielweise noch von enormer Bedeutung sein.

Probleme der abstiegsbedrohten Kieler offensichtlich

Nicht in Fahrt ist natürlich Inter Türkspor Kiel! Der Aufsteiger hatte sich die Aufgabe in der höheren Liga sicherlich anders vorgestellt als es aktuell der Fall ist. Nur neun Punkte nach der Hinrunde sind doch schon recht wenig für einen anvisierten Klassenerhalt. Der erste reguläre Nichtabstiegsplatz ist für den Tabellenvorletzten fünf Punkte entfernt.

Philipp Spohn (KIlia Kiel) beim Versuch, Till Börner (Inter Türkspor Kiel) den Ball abzujagen. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mit Till Börner (Inter Türkspor Kiel), hier gegen Philip Spohn (hinten, Kilia Kiel), hat Inter einen spielintelligenten Mittelfeldspieler verpflichtet. © 2025 Ismail Yesilyurt

Zu wenig Box-Gefahr durch Inter

Die größte Baustelle für die derzeitige besorgniserregende Situation erkennt man neben der Punktanzahl beim Blick auf die Torausbeute. Zehn Tore in 16 Spielen sagen eigentlich alles aus. Selbst Schlusslicht Reinfeld auf Platz 16 hat fast die doppelte Anzahl an Treffern auf der Habenseite. Nach dem 1:0-Sieg bei der Heimpremiere auf dem neuen Kunstrasenplatz gegen Nordmark Satrup vor wenigen Wochen wuchs die Hoffnung, in den vielen, restlichen 14 Heimspielen schnell aus dem Keller zu kommen.

In Sechs-Punkte-Spielen Inter Türkspor blockiert

Doch gerade in den entscheidenden Sechs-Punkte-Spielen zuhause gegen die Konkurrenten mit 0:2 gegen den TuS Rotenhof und zuletzt dem 0:1 gegen Eutin 08 kamen die Kieler nicht an ihre Leistungsgrenze heran. Das ist aber Grundvoraussetzung, um überhaupt das Wort Klassenerhalt in den Mund zu nehmen. Zudem müssen Offensivlösungen gefunden werden. Auf dem Platz und vielleicht bzw. unbedingt auch in der Winterpause, um das Abenteuer Oberliga weiter genießen zu dürfen. Einsatzbereitschaft, Wille und Leidenschaft sind oberligatauglich, aber nicht die Durchschlagskraft.

Melih Cerrah fast wie ein starker Neuzugang

Hoffnungsschimmer: Mit Melih Cerrah kehrte nach langer Verletzungspause ein Leistungsträger für die Offensive zurück. Der 24-Jährige hatte sich in der Landesliga-Meistersaison am 5. April im Spiel beim TSV Kronshagen verletzt. Beim Spiel am letzten Sonntag gegen Eutin 08 gab es für Cerrah die ersten Einsatzminuten in dieser Spielzeit bei seinem insgesamt 21 Einsatz in der Oberliga. Der Rechtsfuß brachte einige Farbtupfer von der Bank mit.

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