TSV Bordesholm zieht seine Mannschaft aus der Verbandsliga Ost zurück

von Ismail Yesilyurt

Der TSV Bordesholm (in blau). © 2025 Ismail Yesilyurt


Abmeldung nach nur 13 Spielen

Der TSV Bordesholm hat am Donnerstag seine erste Mannschaft aus der Verbandsliga Ost zurückgezogen. Damit werden alle 13 Spiele der Bordesholmer annulliert, und der TSV ist der erste feststehende Absteiger. Davon profitiert als einziges Team der Wiker SV, gegen den der Tabellenletzte beim 1:1 seinen einzigen Punkt geholt hatte. Damit rücken die Kieler näher an das Spitzenquartett heran.

Kein Zusammenhang mit „Spieleraufstand“

War der „Spieleraufstand“ am Dienstag mit knapper Entscheidung gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Trainerteam der Grund für die Abmeldung aus der Verbandsliga durch die Verantwortlichen des TSV Bordesholm? „Das hat damit gar nichts zu tun“, sagte Abteilungsleiter Thomas Weltrowski im Gespräch mit Youkick. „Das ist mehr dem Umstand geschuldet, dass die Statuten vom SHFV das nicht zugelassen haben, was ich eigentlich von vornherein wollte, nachdem ich alle Ligaspieler verloren hatte“, klärte Weltrowski auf.

Nach zwei Abstiegen in zwei Jahren – von der Oberliga in die Verbandsliga – wollte man für die Verbandsliga Ost nicht melden und einen Neuaufbau mit dem Kader der zweiten Mannschaft als Liga in der Kreisliga starten. Laut Statuten des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) wäre das jedoch nur in der Kreisklasse A möglich gewesen – in der Spielklasse, in der die zweite Mannschaft spielte.

Projekt „Herrenfußball im TSV Bordesholm“

Aus diesem Umstand entstand das Projekt Herrenfußball im TSV Bordesholm. Mit den Spielern der zweiten Mannschaft und wenigen Zugängen wollten die Kleeblätter ihr Glück in der Verbandsliga Ost suchen. Wenn es geklappt hätte, dann wäre die Verbandsliga für die nächsten Jahre eine gute Plattform für den Neuaufbau gewesen.

Lewis Holtby, neuer Kapitän von Holstein Kiel, holte den Elfmeter raus. © 2022 Ismail Yesilyurt
Der TSV Bordesholm in seiner sportlichen Hochzeit in einem Testspiel zuhause gegen den Zweitligisten Holstein Kiel. © 2022 Ismail Yesilyurt

Das Vorhaben ging jedoch deutlich daneben: Ein Punkt aus 13 Spielen, dazu hohe Niederlagen, u. a. ein 0:9 gegen die SG Sarau/Bosau und ein 2:10 gegen Eidertal II, zwangen die Spieler zum Umdenken – Rückkehr zur geliebten A-Klasse. In der „neuen Zweiten“ 2025/26 wird man Teile der Verbandsliga-Mannschaft wiederfinden – zur Saison 2025/26 dann in der Kreisliga, da der TSV Bordesholm erster Absteiger aus der Verbandsliga Ost ist.

Plan B statt Klassenerhalt

Plan B tritt nun beim TSV Bordesholm ein: über den Umweg Verbandsliga (Abstieg) die Kreisliga zu erreichen. Plan A, der Klassenerhalt in der Verbandsliga Ost, wäre natürlich ein Traum aus Sicht des Verantwortlichen gewesen. Doch dazu reichte das Potenzial im Gesamtkader nicht aus.

Dank an die Spieler – und ein neuer Weg

„Aller Dank gilt den A-Klasse-Spielern, dass sie sich auf dieses Projekt eingelassen haben. Aber in der Physis genauso wie in der Körperlichkeit waren das einfach zwei Klassen zu hoch. Da wird athletischer Fußball gespielt. Und, und, und … Die Jungs haben das unterschätzt. Aber kein Vorwurf von mir. Gar nicht. Ich habe uns jetzt abgemeldet“, geht Thomas Weltrowski mit der Entscheidung der Verbandsliga-Akteure d’accord, nicht mehr in der Verbandsliga antreten zu wollen.

Neustart mit Fokus auf Jugend und Nachhaltigkeit

„Das machen wir jetzt alles ohne Geld und bauen das neu auf“, verkündete der Bordesholmer Fußball-Abteilungsleiter. Ende der letzten Saison verließen bis auf Keeper Chris Kröhnert alle Spieler aufgrund monetärer Gründe den TSV Bordesholm. Die Bordesholmer gehen nun einen anderen Weg.

„Das bauen wir nun neu auf – mit einem starken Jugendbereich und einer guten Vernetzung. Wir wollen mittelfristig in die Verbandsliga. Alles andere wird sich zeigen. Das, was wir jetzt machen, tut weh. Aber jetzt mit ambitionierten Trainern drehen wir den Spieß um“, sagte Thomas Weltrowski bei seinem Schlusswort.

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