Heider SV II vs. Klausdorf: Spielabbruch nach Explosion in Grillhütte

von Ismail Yesilyurt

Die Explosion aus Sicht der Klausdorfer. © 2025 TSV Klausdorf


Die Begegnung in der Landesliga Schleswig zwischen dem Heider SV II und dem TSV Klausdorf war am Freitagabend eine sehenswerte Partie. Beide Mannschaften legten ein hohes Tempo vor. Leon Mordhorst hatte den Tabellendritten Klausdorf in der 35. Minute mit 1:0 in Führung geschossen. Den Ausgleich von Anas Boukara kurz vor dem Seitenwechsel konterte Felix Biedermann – wie auch Leon Mordhorst einer der jungen Wilden im positiven Sinne beim TSV – in der Nachspielzeit zur erneuten Führung für das Team von Dennis Trociewicz.

Plötzliche Explosion am Kunstrasenplatz

Die Gäste, die mit einem Bus angereist waren, hatten bis zur 65. Minute noch drei Lattentreffer, ehe es knallte. In der Grillhütte am Kunstrasenplatz, die vor ungefähr einem Jahr fertiggestellt und vor knapp fünf Monaten von Unbekannten verwüstet worden war, explodierte eine Gasflasche. Das Holzhaus stand sofort in Flammen – Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei rückten an. Gott sei Dank gab es keine Personenschäden unter den 112 Zuschauern. Die Klausdorfer Fans, die mit dem Bus mitgereist waren, standen auf der anderen Seite, und auch von den einheimischen Fans war keine Person in der Nähe der Verpflegungsstelle. Der Mitarbeiter aus der Grillhütte wurde nach einer kurzen Behandlung im RTW entlassen.

Polizei und Feuerwehr brechen Spiel ab

Nachdem die Feuerwehr den Brandherd gelöscht hatte, wollte Schiedsrichter Jonas Petersen nach Rücksprache die Partie nach etwa einer halben Stunde fortführen. Doch die Feuerwehr und auch die Polizei – mit Hinweis auf eine Spurensuche – legten ihr Veto ein, sodass Petersen das Spiel beim Stand von 2:1 für den TSV Klausdorf abbrechen musste.

„Das war zwei Meter am Platz – auf einmal hat es geknallt“

„Das war zwei Meter am Platz – auf einmal hat es geknallt. Wir können froh sein, dass da keine Fans standen. Das war ja die Würstchenbude. Irgendwie fehlen mir auch die Worte für das Ganze“, saß der Schreck bei Trociewicz nach einer Portion Schlaf am Samstagmorgen noch tief. „Wir selber haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Aber auch Heide. Ich fand, das war ein unfassbar hohes Tempo. Und auch technisch richtig gutes Niveau. Ich habe 65 Minuten lang guten Fußball gesehen.“

Feuer Grillhütte Heider SV. © 2025 Heider SV
Feuer Grillhütte Heider SV. © 2025 Heider SV

Heider Spieler als Retter

„Da stand noch der Mitarbeiter beim Grill, und den haben die Spieler dann noch rausgeholt“, erzählte Heides Trainer Sven Hinz. Auch einen geistig behinderten Fan, der in der Nähe erschrocken stand, konnten die Heider aus der Gefahrenzone bringen. „Und dann kam die Feuerwehr. Die kam schwer ran, weil da noch ein anderer Sportplatz von einem anderen Verein ist. Die Polizei kam und hat das abgeriegelt. Und dann war das Spiel unterbrochen. Wir sollten uns etwas später erst noch warmhalten. Dann haben Polizei und Feuerwehr gesagt: Hier spielt heute keiner mehr. Das ist Abbruch, weil das muss gelöscht und erst untersucht werden“, so Hinz weiter. „Bis dahin war es ein spannendes Spiel. Wir konnten meiner Meinung nach gut mithalten. Es ging flott hin und her. Alles andere müssen wir nun abwarten.“

Sportgericht des SHFV entscheidet über Abbruch

Die gelöschte und abgebrannte Grillhütte muss nun neu errichtet werden. Welche sportlichen Folgen der Abbruch mit sich bringt, bewertet das Sportgericht. Für die Urteilsfindung werden die Stellungnahmen des Schiedsrichters, der seinen Spielabbruch erklären muss, und der Vereine herangezogen. Eine Wertung kann zugunsten des TSV Klausdorf ausfallen, das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt mit dem bisherigen Stand von 2:1 für Klausdorf fortgesetzt oder komplett neu angesetzt werden. Was für die Gäste in den Fällen zwei und drei mit weiteren monetärem und zeitlichem Mehraufwand verbunden wäre.

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