Novum und Kuriosum in der Oberliga: SV Todesfelde tritt in Satrup nicht an

von Ismail Yesilyurt

© 2024 Ismail Yesilyurt


Chaos-Fahrt nach Satrup kostet Todesfelde Punkte?

Ein gebrauchter Samstag für den SV Todesfelde: Am 8. Spieltag der höchsten Landesklasse in Schleswig-Holstein erreichte der Tabellenführer wegen gleich doppelten Pechs nicht rechtzeitig das Auswärtsspiel beim TSV Nordmark Satrup. Zunächst streikte der Reisebus, der Ersatzbus, der eigentlich rechtzeitig in Satrup angekommen wäre, blieb anschließend im Stau auf der A7 stecken.

„Wir sind über die Rendsburger Hochbrücke gefahren. Kurz nach der Hochbrücke, ich habe so was noch nie gesehen, da ging gar nichts. Ich habe dann bei ADAC geguckt, da stand 20 Kilometer Stau. Wir haben uns kaum bewegt. Irgendwann halbe Stunde Stau, zwei Stunden Stau“, erzählte Benjamin Petrick, der in Neumünster-Wasbek zur Mannschaft in den Ersatzbus dazugestoßen war.

An Hüttener Berge – normal 50 Minuten Fahrtzeit bis nach Satrup – angekommen war die Hoffnung groß etwas verspätet am Spielort einzutreffen. „14:35 Uhr da, schnell raus und dann spielen“, hatten Petrick und Co schon einige Vorarbeiten, wie z. B. das Tapen im Bus erledigt. „Dann ging da wieder gar nichts mehr. Wir wären wohl 15 Uhr, kurz nach 15 Uhr da gewesen“, blieb dem SV Todesfelde nach der Spielabsage nichts anderes übrig als wieder von unterwegs umzukehren.

Benjamin Petrick (SV Todesfelde) hätte am Samstag seine Torbilanz gerne ausbauen wollen. © 2025 Ismail Yesilyurt

Schiedsrichter pfeift nicht an

Nach der vorgeschriebenen Wartezeit von 45 Minuten gemäß § 21 der SHFV-Spielordnung – „Nach Ablauf der Frist ist der Spielgegner berechtigt, das Spiel nicht auszutragen, wenn der Schiedsrichter die Zeitüberschreitung bestätigt“ – zog Schiedsrichter Falk Schmidt die Konsequenz – das Spiel wurde nicht angepfiffen. Damit droht dem SVT eine 0:5-Niederlage am grünen Tisch.

Drei Minuspunkte drohen

Besonders bitter: Zusätzlich zur Wertung würde Todesfelde mit drei Minuspunkten bestraft. Die bislang makellose Bilanz von sieben Siegen und 21 Punkten wäre dahin.

Hoffnung durch höhere Gewalt?

Ganz ohne Chancen ist der Regionalliga-Absteiger allerdings nicht. Laut § 21, Punkt 4, kann bei „höherer Gewalt“ eine Neuansetzung erfolgen. Nun liegt es am SHFV, den Fall zu prüfen. „Es war das Schlimmste, finde ich. Vier Stunden fährst du hin, drehst dann wieder um und bist nach eineinhalb Stunden zurück“, schilderte Petrick, der insgesamt fast einen Vierteltag unterwegs war, ehe er wieder zu Hause in Kiel ankam.

Der bisher fünffache Torschütze hofft, dass die Angelegenheit sportlich auf dem Rasen entschieden wird. „Ehrlich gesagt: Was sollen wir machen? Ich rege mich ja schon darüber auf, dass wir immer so früh losfahren, mit reichlich Pufferzeit. Das nervt mich schon. Und wenn selbst das nicht reicht wegen eines Staus – was willst du dann machen? Da kannst du nichts machen.“

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