Keeper Titus Rohwer (TuS Jevenstedt) hat die Chance von Finn Logemann (Rot-Schwarz Kiel) vereitelt. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mit einer echten Abwehrschlacht in der zweiten Halbzeit feierte der TuS Jevenstedt einen 3:1-Auswärtssieg bei der SSG Rot-Schwarz Kiel. Das Nachholspiel der Landesliga Schleswig am Mittwochabend endete mit einem überraschenden Erfolg der Gäste. Eigentlich sprach das Formbarometer klar für die Kieler, die mit zehn Punkten aus den ersten fünf Partien einen starken Saisonstart hingelegt hatten.
Kieler ohne Durchschlagskraft
Von den Spielanteilen her entsprach die erste Halbzeit den Tabellenplätzen fünf (Kiel) und 13 (Jevenstedt). Die Gastgeber machten Druck, wirkten aber oft zu hektisch. Wenn Rot-Schwarz über die Außen gefährlich wurde, fehlte entweder das präzise Zuspiel oder der Strafraum war zu dünn besetzt. Auch Torjäger Marc Zeller, bislang Torjäger Nummer eins der Liga, wurde kaum bedient. Lediglich eine Chance aus spitzem Winkel verfehlte knapp den Weg ins Tor – mehr sprang nicht heraus.
„Weil wir sehr kompakt gestanden haben. Wir haben hinten gestanden. So wollten wir auch spielen, dass wir eigentlich mit einem 5-4-1 spielen in der Abwehr. Und wenn wir dann in die Vorwärtsbewegung kommen, in ein 4-4-2 gehen. Das haben die Jungs in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht“, lobte Jilani Ben Mahmoud.

Jevenstedt eiskalt vor der Pause
Nach einer halben Stunde ließ der Druck der Kieler nach, und Jevenstedt nutzte die Phase eiskalt. Zunächst probierte es Luca Seefeldt mit einem Heber aus 40 Metern (34.), dann zwang Edison Sofia Keeper Ruether zu einer Glanztat. Kurz darauf belohnte sich der TuS: Seefeldt bediente Kapitän Lukas Gersteuer, der aus zentraler Position trocken zum 1:0 traf. In der Nachspielzeit verlängerte ein weiter Einwurf an den zweiten Pfosten, wo Louis Ranck zum 2:0 einköpfte – allerdings wurde er dabei am Kopf getroffen und musste später mit einer Nasenverletzung ausgewechselt werden.
Keeper Titus wird zum Titan
Nach dem Seitenwechsel drückte Rot-Schwarz Kiel mit aller Macht. Jevenstedt kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Doch Keeper Titus avancierte mit Glanztaten gegen Logemann (51., 56.), Zeller (71., 85.) und Rosenthal (86.) zum Matchwinner. Erst in der Schlussphase verkürzte Ben Jarik per Kopf auf 1:2, doch mehr ließen die Gäste nicht zu.
Großer Kampfgeist als Schlüssel
„Wir sind glücklich, dass wir diese drei Punkte mitgenommen haben, weil unsere unmittelbaren Konkurrenten da unten auch punkten. Wichtig für uns Trainer, für Bill Chaffee und für mich, ist halt, dass tatsächlich alle, die 90 Minuten gespielt haben, 100 Prozent gegeben haben. Dass der Einsatz gestimmt hat, dass der Wille da war, dieses Spiel positiv zu gestalten. Und nur so wird das auch etwas mit uns“, wird der Teamgeist bei Jilani Ben Mahmoud und besonders beim TuS Jevenstedt großgeschrieben.
Stimmen zum Spiel
SSG Rot-Schwarz Kiel: Rüther – Kannenberg, Elsner (46. Kiewald), Kratzenberg (68. Iheagwaram) – Rosenthal – Backhaus, Hillmer, Franke (46. Hopp), Lohr (73. Jarik) – Logemann (88. Lüdtke), Zeller.
Trainer: Ove Sass.
TuS Jevenstedt: Titus Rohwer – Brusberg, Lühder, Gunther, Ranck (46. Sievers) – Hogrefe (74. Till) – Luca Rohwer, Gersteuer, Meyert – Sofia (82. Steiger), Seefeldt.
Trainer: Jilani Ben Mahmoud.
Schiedsrichter: Marcel Hosenthien (TSV Benz-Nüchel ).
Zuschauer: 110.
Tore: 0:1 Lukas Gersteuer (40.), 0:2 Louis Ranck (45.+1), 1:2 Ben Jarik (87.), 1:3 Lucas Seefeldt (90.+4).