Übersicht Landesliga Schleswig: 6. Spieltag

von Ismail Yesilyurt

Kapitän Nicolas Holtze und der TSB Flensburg haben aktuell einen klaren Kurs: direkter Wiederaufstieg. © Ismail Yesilyurt


Die Gäste, die besonders über ihre linke Seite auftrumpften, lagen nach einer halben Stunde durch den zweiten Saisontreffer von Kristof Koop verdient in Führung. „Zu Anfang ein bisschen Abtasten und nachher hat Kronshagen ziemlich viel Ballbesitz gehabt. Wir haben uns einfach eher neutralisiert“, beschrieb Eric von Lanken seine Wahrnehmung des Großteils der ersten 45 Minuten.

Kristof Koop mit Führung für Kronshagen

„In Rantrum wussten wir, was auf uns zukommt. Die Mannschaft ist sehr robust, spielt mit vielen langen Bällen“, nahm die Elf von Coskun Yamak die Herausforderung mit Bravour an. „In den ersten 30 Minuten haben meine Jungs das super gemacht.“ Schon vor dem 1:0 nach einem schnell ausgeführten Freistoß und Konter, den Kristof Koop mit seinem zweiten Saisontor aus 25 Metern abschloss, hatte der Torschütze Pech mit einem Lattentreffer.

Gegentreffer wirkt positiv auf von Lanken-Team

Der Rückstand weckte die Gastgeber: Einen Freistoß von Arne Harring verwertete Thies Clausen per Kopf zum 1:1. „Dann klappte in dem Sinne mal viel bei uns“, freute sich Rantrums Trainer Erik von Lanken. „Rantrum hatte viele Standardsituationen, vor denen ich gewarnt hatte“, so Kronshagen-Trainer Coskun Yamak. Mit einem Außenspann-Dropkick von Marvin Petersen auf Jannik Reichenberg, der ebenfalls per Dropkick zum 2:1 (39.) traf, hatte die Elf von Erik von Lanken noch vor der Pause das Spiel gedreht.

Nordfriesen sehr seriös nach der Pause

In der zweiten Halbzeit verfingen sich die Kronshagener schließlich im Rantrumer durchgängig frühen Anlaufen. „Und haben sie gar nicht mehr ins Spiel kommen lassen“, nahm das von-Lanken-Team das Schicksal in die eigene Hand bzw. die Füße und gewährte den Randkielern in der Offensive nicht mehr viel. Das schnelle 3:1 nach der Pause nach einem Eckball von Damian Krause und einem Kopfball von Marvin Matthiesen sollte für die Gastgeber natürlich sehr behilflich sein.

Kronshagen findet keine Antwort

„In der Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, mehr zu investieren, noch eine Schippe draufzulegen. Der Plan wurde dann durch das 3:1 über den Haufen geworfen. Dann sind wir angerannt, ohne gefährlich zu werden“, sah Yamak noch die Chance zum 2:3 durch Kristof Koop und Roman Reikat.

Dem TSV Rantrum lagen noch weitere Chancen, unter anderem für Damian Krause und Louis Petersen, vor, doch Kronshagens Keeper Alexander Bock verhinderte Schlimmeres. Gegen den Konter zum 4:1 durch Oke Flatterich war indes nichts auszurichten. Aufgrund der Möglichkeiten stufte Eric von Lanken den Erfolg als „einen auch in der Höhe verdienten Sieg“ ein – trotz der schwierigen Anfangsphase im ersten Drittel der Begegnung ein.

Tabellenführer TSB Flensburg wartet auf Kronshagen

Am kommenden Samstag wartet zuhause auf den TSV Kronshagen das nächste Topteam nach Rantrum. Wie es vielleicht erfolgreicher gegen den Tabellenführer TSB Flensburg und in den weiteren Spielen laufen kann, erläuterte Coskun Yamak: „Einfach aggressiver verteidigen, ekliger verteidigen und auch mal zur Sache gehen.“

Stimme zum Spiel

Coskun Yamak (Trainer TSV Kronshagen)

Der Knoten ist geplatzt! Nach fünf Niederlagen in Serie hat der TSV Friedrichsberg-Busdorf in der Landesliga Schleswig die ersten Punkte eingefahren – und das im Derby gegen Vizemeister TSV Kropp. Dank eines späten Doppelschlags von Jan Böhnert und Erik Wegner bei einem Gegentreffer von Thies Bütow zum 0:1 siegte die Elf von Michael Schröder mit 2:1.

„Grundsätzlich in der ersten Halbzeit war es ein Abtasten von beiden Seiten. Für meine Mannschaft gesprochen hat man schon gemerkt, dass die letzten Wochen Wirkung gezeigt haben“, erklärte Friedrichbergs Coach Michael Schröder, dass die fünf Niederlagen seit Saisonbeginn nicht ohne Spuren vorbeigegangen sind. Auch beim TSV Kropp hatten zuletzt drei Niederlagen in Folge Fragen im Kopf hinterlassen.

Schönes 1:0 für Kropp

Michael Schröder sah von seiner Mannschaft eine gute Präsenz, aber zu wenig Ballbesitzpassagen im ersten Spielabschnitt. „Zudem fehlte eine gewisse Ruhe und Leichtigkeit im Spiel. Das ist einfach zu begründen mit den letzten Wochen.“ Das 1:0 spielte der Gast sehr gut heraus, aber der Treffer war praktisch die einzige nennenswerte Chance der Partie bis dato.

Michael Schröder stellt auf höheres Pressing um

Nach dem Seitenwechsel stellte Schröder ein bisschen um. Das Friedrichsberger Pressing rückte etwas vor in die Kropper Hälfte – mit Mann gegen Mann auf der ersten Linie. Kropp versuchte in dieser Phase, mit langen Bällen dem 2:0 näher zu kommen. Zum Glück war Friedrichbergs Stammkeeper Ilyes Dahmani rechtzeitig aus dem Urlaub zurückgekommen, um das mit einer guten Leistung zu verhindern.

„Es ist schon eine Niederlage, die weh tut. Es ist Wahnsinn, dass du so ein Spiel verlierst, weil wir es einfach versäumt haben, dann das 2:0 zu machen“, resümierte Kropp-Trainer Dennis Usadel nach der Begegnung.

Später Doppelschlag entscheidet das Derby

Die letzten zehn Minuten wagten die Schleswiger dann mehr. Der physisch starke Tjark von Lanken rückte aus der nun dezimierten Vierer-Abwehrkette als zweite Spitze neben Jan Böhnert auf. Das zahlte sich aus. Von Lanken leitete im Kampf gegen die Kropper Innenverteidigung auf Torjäger Jan Böhnert weiter, der mit einem Heber aus ca. 25 Metern über Torwart Leve Krackert mit seinem ersten Saisontreffer das sehenswerte 1:1 erzielte.

Erik Wegner als Freistoßexperte zum 2:1

Und es wurde noch besser für die Platzherren: Einen Freistoß aus zentralen 18 Metern verwandelte Erik Wegner wunderschön über die Mauer hinweg zum Siegtreffer. Kurz darauf traf Rekonvaleszent Daniel Schubert in seinem ersten Kurzeinsatz nach einem Konter noch den Pfosten, anstatt zum 3:1.

Kein Schönheitspreis, aber immense Wichtigkeit

„Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Dafür wird es keinen Schönheitspreis geben. Aber in unserer jetzigen Situation hat er immense Wichtigkeit. Und ich freue mich für die Jungs, dass sie hart arbeiten und belohnt werden“, konstatierte Michael Schröder.

„Es ist jetzt eine Phase, die hat vielleicht jede Mannschaft mal. Wir haben sie jetzt am Anfang. So, da müssen wir uns aber rauskämpfen“, weiß Usadel, dass der Wind im Fußball schnell seine Richtung drehen kann.

Stimme zum Spiel

Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)

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