Die Führung durch Paul Meseberg (Kilia Kiel), hier gegen drei Satruper, war eine der wichtigsten Bausteine für den Erfolg. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der FC Kilia Kiel hat die erste Niederlage nach 39 Spielen in der Oberliga – am vergangenen Mittwoch unterlag der Landesmeister mit 1:2 beim VfR Neumünster – einfach ohne Heckmeck beiseitegeschoben. Sicher, seriös und stabil gewann die Mannschaft von Michel Witt, Urlaubsvertretung von Nicola Soranno als Cheftrainer, am 3. Spieltag in der Flens-Oberliga mit 3:0 gegen den TSV Nordmark Satrup.
Defensivdisziplin des Gegners fordert Geduld
„Wir wussten, dass mit Satrup ein unangenehmer Gegner zu uns kommt, der sehr tief verteidigt, die Räume eng macht und dann immer wieder versucht, durch Umschaltmomente deren schnelle Leute ins Spiel zu bekommen“, kommentierte Witt. Genauso bekamen es die Zuschauer auch serviert. Die Taktik der Heimelf war entsprechend ausgerichtet bzw. die Vorgehensweise vorgegeben.
Traumflanke Yannik Jakubowski – Traumtor Paul Meseberg
„Steter Tropfen höhlt den Stein“ – diese Redewendung ist geläufig und konnte auch auf den Fußball, respektive auf das Duell zwischen Kilia und Satrup, übertragen werden. Wobei die Kieler natürlich nicht Ewigkeiten brauchten, um Satrup zu „höhlen“. 90 Minuten reichten dazu aus. Eigentlich 50, denn mit dem 2:0 war fast die vollständige schwere Aufgabe gegen das gut eingestellte und auftretende Team aus Mittelangeln erledigt.

Die Gastgeber übernahmen, wie erwähnt, das Kommando, aber die Satruper machten in der Defensive eine gute Arbeit, sodass es in der ersten Halbzeit kaum klare Möglichkeiten für Kilia gab. Der 37-jährige Kilia-Coach verlangte Geduld und Verlagerung. „Geduld, die Lücken werden sich ergeben“, rief Michel Witt nach knapp zehn Minuten ins Spiel hinein. „Julius weiter vor“, nahm der 37-Jährige noch Feinheiten bei der Raumaufteilung vor, ehe die wichtige Führung fiel. Eine perfekte Diagonalflanke von Rechtsverteidiger Yannik Jakubowski über die Abwehrkette verwertete Paul Meseberg volley aus zehn Metern unhaltbar links oben zum 1:0.
Christoph Ottsen sorgt für Entlastung bei Nordmark
Bei den Kontern erzeugte Nordmark, das im letzten Spiel die zweite Niederlage mit 1:4 gegen den TuS Rotenhof kassierte, durch den schnellen und agilen Christoph Ottsen Gefahr vor dem Kieler Gehäuse. Zweimal setzte sich Ottsen in der gegnerischen Hälfte durch, lief quer zur Strafraumlinie und kam zweimal zentral zum Schuss. Der erste (5.) war für Keeper Tom Pachulski einer zum „mit der Mütze fangen“. Der zweite (35.) erfolgte stramm, aber zu mittig, und somit war er kein Problemmacher für Pachulski.
Jannis Voß entscheidet die Partie
Nach einer halben Stunde hatte Jakubowski die Großchance nach einem Ball von links zum 2:0 aus kurzer Entfernung. Das gelang schließlich Jannis Voß, der im zentralen Mittelfeld viel Lust auf Fußballspielen und Toreschießen versprühte: Eine schöne Rückgabe von Berat Ayyildiz verwandelte Voß von der Strafraumgrenze per Direktabnahme zum 2:0.

Satrup kämpft, Kilia bleibt überlegen
Die Satruper blieben nach dem schnellen Rückschlag in der zweiten Halbzeit weiterhin stabil. „Wir haben danach weiter versucht, ordentlich gegen den Ball zu arbeiten. Das haben wir auch gut gemacht. Wir hatten hier und da die Chance, vielleicht den Ehrentreffer zu erzielen. Das hätten die Jungs sich aus meiner Sicht auch verdient gehabt“, sprach TSV-Trainer Thomas Knuth von einem verdienten Sieg für Kilia Kiel.

„Wir waren dann sehr gut im Spiel, haben immer wieder die Räume gut besetzt, viele tiefe Wege sind wir gegangen“, lobte Michel Witt nach dem ungefährdeten Sieg.
Stimmen zum Spiel
FC Kilia Kiel: Pachulski – Jakubowski, Foit, Ayyildiz (64. Müller) – Spohn (69. Acer) – Senger (87. Bauer), Voß, Alt, Meseberg – Groß (77. Özdemir), Yazgan (90.+1 Lytvynenko).
Trainer: Michel Witt.
TSV Nordmark Satrup: Wolz – Christian Reimer (59. Bennet Reimer), Sebastian Waterhues, Bracht, Falke, Lorenzen – Petersen, Zamanakos, Wiedenhoff (59. Meiburg) – Ottsen, Skrijelj (58. Naeve).
Trainer: Doppelspitze mit Lars Meyer und Thomas Knuth.
SR: Mirka Derlin (TSV Dahme).
Ass.: Joona Maxe, Jannis Haack.
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Paul Meseberg (15.), 2:0 Jannis Voß (50.), 3:0 Jannis Voß (60.).