Heider SV nach schwer erkämpften 1:0-Erfolg bei Frisia im Viertelfinale

von Olaf Wegerich

Ein unglückliches Eigentor von Lasse Böckenholt (mitte, Frisia Risum-Lindholm) entscheidet das Achtelfinale gegen den Heider SV. © 2025 Volker Schlichting


Der Heider SV hat das Viertelfinale im SHFV-LOTTO-Pokal erreicht. Beim Landesligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm konnten sich die Dithmarscher im mit großer Spannung erwarteten Westküstenderby knapp mit 1:0 (0:0) durchsetzen. Das goldene Tor für die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann erzielten die Gastgeber vor 369 Zuschauern durch ein Eigentor von Lasse Böckenholt. Bereits am kommenden Sonntag um 14.00 Uhr müssen die Heider im Viertelfinale beim Ligarivalen SV Eichede antreten, nachdem der Protest der Kaltenkirchener TS am Mittwoch vom Sportgericht des SHFV zurückgewiesen wurde.

Es wurde die erwartete schwere Aufgabe für den Heider SV. Auf dem kleinen, engen Platz in Lindholm lieferten die Gastgeber dem favorisierten Oberligisten einen großen Pokalkampf und hielten bis in die Schlussphase kämpferisch gut dagegen.

Heide tut sich schwer – Frisia hält voll dagegen

Dabei wurde die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann bereits früh angelaufen und im Spielaufbau gestört. So gingen gegen die energischen Gastgeber immer wieder wichtige Zweikämpfe verloren. Dennoch war der erste Durchgang reich an Höhepunkten und Torraumszenen.

Jorge Hansen (Frisia Risum-Lindholm) machte einen guten Job. Hier bereinigt der Keeper gegen Fabian Arndt und Jonah Gieseler. © 2025 Volker Schlichting.jpg
Jorge Hansen (Frisia Risum-Lindholm) machte einen guten Job. Hier bereinigt der Keeper gegen Fabian Arndt und Jonah Gieseler. © 2025 Volker Schlichting.jpg

Erwartungsgemäß lag das Chancenplus bei den Gästen. Zunächst hatte Jannis Hinz nach knapp 120 Sekunden Pech mit einem Volleyschuss, der auf der Torlatte landete.

Frisia-Keeper Jorge Hansen mit zwei starken Paraden

Dann konnte sich zweimal Frisia-Torhüter Jorge Hansen auszeichnen. Zunächst parierte der Keeper der Nordfriesen nach einer Einzelaktion von Vasyl Tanchak (6.) über die rechte Seite dessen Flachschuss. Wenig später konnte Hansen einen Kopfball von Patrick Storb (24.) nach Flanke von Jannis Hinz mit einer Superparade entschärfen.

Hendrik Fleige köpft knapp daneben

Das Glück des Tüchtigen hatte Hansen nach einer Flanke von Fabian Arndt, als Hendrik Fleige den anschließenden Kopfball knapp neben das Lattenkreuz setzte.

Eric Gründemann entschärft Bälle von Drews und Shams

Aber auch die Mannschaft von Trainer Uwe Petersen beschränkte sich nicht ausschließlich auf das Verteidigen. Bei einem Fernschuss von Jannik Drews aus gut zwanzig Metern musste Torhüter Erik Gründemann all sein Können aufbieten, um einen Gegentreffer zu verhindern. Auch gegen Jawad Shams konnte Gründemann noch einmal mit einer Parade glänzen.

Eric Gründemann war ein starker Rückhalt des Heider SV und boxt hier den Ball aus dem Gefahrenbereich. © 2025 Volker Schlichting
Eric Gründemann war ein starker Rückhalt des Heider SV und boxt hier den Ball aus dem Gefahrenbereich. © 2025 Volker Schlichting

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie für die Gäste eine zähe Angelegenheit gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber, die weiter voll dagegenhielten.

Eigentor bringt Heider Führung

Das Tor des Tages fiel dann nach einer Energieleistung von Heides Kapitän Jonah Gieseler, der sich über die linke Seite durchsetzte und scharf in die Mitte flankte, wo dann Lasse Böckenholt (58.) den Ball unglücklich mit einem Kopfball in das eigene Tor verlängerte.

Nach dem Rückstand agierten die Gastgeber etwas offensiver, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Das eröffnete der Mannschaft von Trainer Markus Wichmann einige Konterchancen, die aber allesamt ungenutzt blieben.

Frisia im Pech – Kopfball von Eduard Klemmer an den Pfosten

Dennoch blieb es bis zum Ende spannend, da die gut eingestellten Gastgeber weiter an ihre Chance glaubten und ebenfalls großes Pech hatten, als Eduard Klemmer (78.) nach einem Eckball nur den Pfosten traf. Frisia hatte zudem in den letzten fünfzehn Minuten von 3-5-2 auf 3-4-3 umgestellt, wodurch die Hausherren noch einmal deutlich druckvoller in ihren Aktionen wurden. Heide hatte nun einige brenzlige Situationen zu überstehen, überstand diese Phase aber unbeschadet.

Mika Kieselbach trifft nur das Lattenkreuz

In der wilden Schlussphase wurde dann aber auch der Oberligist noch einmal gefährlich. So hatte der eingewechselte Mika Kieselbach (90.+5) Pech mit einem Schuss an das Lattenkreuz, und Jonah Gieseler sowie Björn Lambach scheiterten zuvor mit ihren Abschlüssen am aufmerksamen Torhüter Jorge Hansen.

Mika Kieselbach trifft zum Ende hin das Torgebälk. © 2025 Volker Schlichting
Mika Kieselbach trifft zum Ende hin das Torgebälk. © 2025 Volker Schlichting

Tor von Renz Rapräeger wegen Abseits nicht gegeben

In der Nachspielzeit erzielte Frisia durch Renz Rapräeger (90.+7) noch einen Treffer, dem aber wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert wurde.

Stimmen zum Spiel

„Heide hatte zwar mehr Ballbesitz, aber größtenteils nur in der eigenen Hälfte, ihnen ist offensiv nicht allzu viel eingefallen. Unser Torwart hat ein, zwei gute Aktionen entschärft, genauso wie deren Keeper auf der anderen Seite. Insgesamt war das Chancenverhältnis recht ausgeglichen, auch wenn die Spielanteile klar bei Heide lagen. Gerade bei den Kopfballverlängerungen merkt man natürlich ihre Qualität. Trotzdem müssen wir uns mit unserer Leistung nicht verstecken. Wir haben viel rausgeholt, gut gegengehalten, ich bin wirklich zufrieden. Das macht mir Hoffnung für die kommende Saison, besonders was unsere Defensive angeht. Und dass wir nach vorne Nadelstiche setzen können, haben wir auch gezeigt. Das Gegentor zum 1:0 ist natürlich ärgerlich, und das späte Abseitstor war wohl auch korrekt abgepfiffen. Aber alles in allem: starke Teamleistung, es hat Spaß gemacht, darauf können wir definitiv aufbauen“, nahm Marvin Bruhn, der Kapitän von Frisia, nach dem Spiel ausführlich Stellung.

„Das war ein typisches Pokalspiel. In der ersten Hälfte hat uns Frisia ordentlich zugesetzt. Da hatten wir viele Ballverluste und waren in den Zweikämpfen oft nicht energisch genug. Wir sind eine Runde weiter, das zählt im Pokal“, lautete das Fazit von Heides Trainer Markus Wichmann.

„Das war ein klassisches Pokalspiel. Zum Glück haben wir das Tor gemacht. Frisia hat die Räume eng gemacht. Das war das erwartete schwere Spiel für uns. Wir haben uns sehr schwergetan und haben noch viel Luft nach oben“, sagte Hannes Nissen, der Geschäftsführer des Heider SV.

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