Die Mittelfeldstrategen gegeneinander – Ridel Monteiro (Eimsbütteler TSV) wird von Philipp Spohn (Kilia Kiel) angelaufen. © 2025 Ismail Yesilyurt
Nicht schlecht, was der Gast Eimsbütteler TSV und die Heimelf Kilia Kiel auf dem Kunstrasenplatz am Hasseldieksdammer Weg im Vorbereitungsspiel auf die Saison in der höchsten Landesklasse boten. Die Kieler sind amtierender Meister der Flens-Oberliga, der ETSV beendete die letzte Saison in der Gamesright Oberliga Hamburg auf dem fünften Platz.
Improvisieren im Tor: Kilia mit Debütant Kerber
Dabei muss Kilia-Chefcoach Nicola Soranno ordentlich improvisieren. Die gesamte Torwartabteilung mit dem Trio Tom Pachulski, Justus Kaack und Pelle Pieker fehlte. Am Freitagabend erfährt der 18-jährige Nico Kerber von seinem Glück, am Samstag das Gehäuse der Schleswig-Holsteiner hüten zu dürfen. Für den Neuzugang von der U19 des TSV Kronshagen ist es die Premiere im Herrenbereich und zugleich auch im Kilianer Trikot. Von viel Lampenfieber ist beim nicht groß gewachsenen Keeper nicht viel zu sehen. Insgesamt gibt es eine gute Note.

Kilia personell geschwächt
Soranno muss zusätzlich noch andere Abteilungen umbesetzen. So sind Tom Warncke, Serhat Yazgan, Florian Foit, Jannis Voß, Jeppe Waschko, Berat Ayyildiz, Rezan Acer und Milo Sankowski aufgrund von Verletzungen und anderen Gründen nicht einsatzfähig. Das macht sich auch mit Beginn des Spiels bemerkbar. Es sind die Hamburger, die versuchen, in einem intensiven und temporeichen Duell ihren Stempel aufzudrücken. So darf sich Kerber bei zwei bis drei Möglichkeiten der Hansestädter auszeichnen.
Aluminium verhindert Gästeführung
Und hat auch noch das Quäntchen Glück nach knapp einer halben Stunde: Die spielstarken Eimsbütteler spielen Marius Wilms auf der linken Seite frei. Die Nummer 7 der Gäste umkurvt Kerber und trifft aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten. Kein Erfolg im Abschluss hat auch Kilias Lucas Groß. Der Neuzugang vom Heider SV köpft eine Flanke am linken Pfosten vorbei (39.).
Noch mehr Tempo nach der Pause
Nach der Pause nimmt die Partie noch mehr an Fahrt auf. Der ETSV zeigt, warum man in der vergangenen Saison in 34 Spielen 96 Tore erzielt hatte. Bei Ballgewinn wird sofort auf Angriffsmodus geschaltet und mit sehr flüssigen Kombinationen ohne viele Umwege das Ziel gesucht. Einziges Manko: Im letzten Drittel ist der finale Pass bzw. das Zuspiel nicht das Gelbe vom Ei.

Kilia mit Umschaltmomenten und Chancen
Auch die Kilianer sind nach dem Seitenwechsel, in der 51. Minute verzieht Tino Klein knapp, viel besser in der Offensive unterwegs – vor allem, wenn es zum Umschaltspiel kommt. Daraus resultieren die Topchancen für Marvin Müller (68., 87.), Ben Bauer (73.), Julius Alt (81.) und Drilon Trepca (87., Pfosten). Am Ende blieb es trotz zwischenzeitlichem Regenschauer beim torlosen Remis. Doch das 0:0 war eines der sehenswerten Sorte – mit Tempo, Qualität und vielen positiven Ansätzen auf beiden Seiten.
Fazit: gutes Kilia-Spiel und Stresstest für die Defensive mit einem überragenden Ove Witt bestanden.
FC Kilia Kiel: Kerber – Witt, Jakubowski (46. Bauer), Boztepe (46. Senger) – Spohn (46. Schwabe) – Trepca, Alt, Niebergall, Meseberg, Müller – Groß (46. Klein).
Trainer: Nicola Soranno.
Eimsbütteler TSV: Lorenzen (46. Müller) – Appe, Siemsen (46. Selutin), Hertner (46. Kämpfer), Lopes (46. Raul) – Borck, Monteiro (46. Heil), Qestaj (46. Kömürcü) – Wilms (46. Tonyali), Zimmermann (46. Schulz), Krasniqi.
Trainer: Jan-Philipp Rose.
Beste Spieler: Ove Witt, Felix Niebergall, Paul Meseberg – Abdul Rauf, Ogechika Heil.
SR: Lis Pirotton (Holstein Kiel).
Ass.: Steve Marquardt, David Lemke.
Z.: 100.