FSV Schöningen erwartet Rekordkulisse gegen den Heider SV

von Olaf Wegerich

© 2025 FSV Schöningen


Die Fußballfans in Norddeutschland sind schon voller Vorfreude auf den Start der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord. „Zwei von vier“ heißt das Motto, wenn es kommenden Mittwoch endlich losgeht. Neben dem Vizemeister aus Niedersachsen versuchen dabei die Meister aus Hamburg und Bremen sowie der Vizemeister aus Schleswig-Holstein, den Sprung in die viertklassige Regionalliga zu schaffen.

Unterstützung aus der Ferne für Heide

Leider werden wohl nur sehr wenige Fans aus Dithmarschen am Mittwoch die lange Anreise nach Schöningen auf sich nehmen können, um ihren Heider SV zu unterstützen. Dafür bietet sich den Fans des Heider SV die Gelegenheit, im HSV-Casino beim Public Viewing das erste Aufstiegsspiel zu verfolgen.

FSV Schöningen - Heider SV Public Viewing. © 2025 Heider SV
© 2025 Heider SV

Erfolgreiche Entwicklung in Schöningen

Auch in Schöningen, wo Trainer Christian Benbennek zum Saisonbeginn erst als Trainer und später in der Saison auch als sportlicher Leiter das Ruder übernommen hat, steigt die Vorfreude. Dabei ist schon beachtlich, welche Entwicklung der junge Verein, der erst 2011 gegründet wurde, in den letzten Jahren genommen hat. Erst seit drei Jahren spielt der Verein aus dem Landkreis Helmstedt in der Oberliga Niedersachsen. Nach einem guten 5. Platz im Aufstiegsjahr reichte es in der letzten Saison nur für den 13. Platz. Vor der Saison ging es Schöningen vorrangig darum, sich zu stabilisieren.

Stotterstart nach der Winterpause

„Ich habe die Mannschaft neu übernommen. Ziel war es, in dieser Saison erst einmal oben mitzuspielen. Die Regionalliga war aber zum Anfang überhaupt nicht unser erklärtes Ziel“, sagt Trainer Christian Benbennek, der im Besitz der UEFA-Pro-Lizenz ist und zuletzt den BFC Dynamo Berlin trainiert hatte. Davor hatte Benbennek unter anderem Stationen beim TSV Havelse, SV Ried in Österreich, Alemannia Aachen und beim SV Babelsberg.

Bis zur Winterpause lief es für Schöningen richtig gut, und das durch einige ehemalige Profispieler ergänzte Team grüßte von der Tabellenspitze. Dann kam die Winterpause – und das Frühjahr, das den Motor sportlich gesehen leicht ins Stottern brachte. „Der Landkreis Helmstedt ist wohl so ziemlich der einzige in Deutschland, wo es keinen Kunstrasenplatz gibt, auf dem wir hätten trainieren können. So waren wir gezwungen, nach Braunschweig oder Wolfsburg auszuweichen. Da sind wir nicht gut aufgestellt, was die Rahmenbedingungen betrifft. Auch was die Strukturen und Abläufe betrifft, sind wir noch im Wachsen“, sagte Benbennek, für den es daher auch wenig verwunderlich war, dass bei den ungünstigen Voraussetzungen der Start in die Rückrunde zunächst etwas holprig verlief.

Rechtzeitig zum Saisonende war der FSV aber sportlich wieder voll da und sicherte sich durch den abschließenden 4:2-Erfolg beim SV Wilhelmshaven den 2. Platz hinter Meister HSC Hannover. Allerdings profitierte Schöningen auch von einigen Ausrutschern von Atlas Delmenhorst, die als bestes Team der Rückrunde 37 Punkte einfahren konnten, aber auf der Zielgeraden zweimal in Heimspielen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion entscheidend patzten.

Große Chance – große Ambitionen

Doch nun hat der FSV Appetit auf mehr bekommen und will weiter durchstarten. „Jetzt, wo sich uns die Chance zum Aufstieg ergibt, wollen wir sie auch nutzen“, unterstreicht Benbennek die gestiegenen Ambitionen beim Vizemeister, der beim Heimspiel gegen den Heider SV eine neue Rekordkulisse für den FSV Schöningen erwartet.

Mannschaftsfoto FSV Schöningen. © 2024 FSV Schöningen
Mannschaftsfoto FSV Schöningen. © 2024 FSV Schöningen

Eine Möglichkeit, die Dithmarscher persönlich zu beobachten, hatte sich für Benbennek nicht ergeben. Er hat aber, wie er sagte, über befreundete Trainerkollegen Informationen über den Heider SV eingeholt. Angesprochen auf die verhältnismäßig wenig erzielten Tore des FSV, führte das Benbennek auf die Leistungsdichte in Niedersachsen zurück, sagte dann aber auch: „Vielleicht hätten wir in Schleswig-Holstein auch neunzig Tore erzielt.“

Lob für den Modus – Kritik an Strukturen

Zum Aufstiegsrundenmodus sagte Benbennek: „Ich finde die jetzige Regelung mit einem Heim-, einem Auswärts- und einem Spiel auf neutralem Platz eigentlich sehr interessant und charmant. Auch mit dem Elfmeterschießen danach. Aber eigentlich sollte der Meister immer aufsteigen, egal in welcher Liga.“

Angesprochen auf die vielen Zweitvertretungen in der Regionalliga sagte der FSV-Coach: „Darüber habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Ich war ja selber Trainer bei einer Nachwuchsmannschaft in Braunschweig. Für die Bundesligavereine ist das total wichtig, dass die jungen Spieler so hoch wie möglich spielen. Natürlich bringen die Nachwuchsmannschaften kaum Zuschauer mit. Aber eine reine Nachwuchsrunde bringt die Spieler in ihrer Entwicklung nicht weiter. Die zweiten Mannschaften sind ein krasses Minusgeschäft.“

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