Rotenhof mit 1:4-Heimspielpleite gegen Reinfeld – Das Zittern geht weiter

von Olaf Wegerich

Trainer Hermi Lausen (TuS Rotenhof) war unzufrieden mit der Gesamtperformance seiner Kicker. © 2024 Ismail Yesilyurt

Der TuS Rotenhof ist nach der deutlichen 1:4 (0:2)-Heimniederlage gegen den SV Preußen Reinfeld noch nicht endgültig gerettet. Zumindest einen Zähler benötigt der Aufsteiger noch im Endspiel beim VfR Neumünster, um auch in der nächsten Saison in der Flens-Oberliga zu spielen. Die Stormarner haben sich durch den Dreier endgültig den Klassenerhalt gesichert und sind wieder auf den 6. Platz vorgerückt.

In einem mittelprächtigen Oberligaspiel hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte Probleme, ins Spiel zu kommen und sich klare Torchancen zu erarbeiten. Wesentlich durchschlagskräftiger und cleverer agierten die Gäste, die die ersten fünfundvierzig Minuten klar dominierten.

Schewe trifft eiskalt zur Gästeführung

Der Führungstreffer der Gäste entstand unter gütiger Mithilfe der Heimelf. Beim Klärungsversuch köpfte ein Abwehrspieler der Gastgeber den Ball direkt vor die Füße von Eike Schewe (28.), der nicht lange fackelte und mit einem schönen Schuss aus der Drehung zum Führungstreffer für die Gäste traf.

Nils Drauschke (PSV Neumünster), hier gegen Eik Schewe (li., Reinfeld), hatte Pech mit einem Lattentreffer. © 2024 Olaf Wegerich
Eik Schewe (li., Reinfeld), hier gegen Nils Drauschke (PSV Neumünster), steht beim 1:0 für Reinfeld goldrichtig . © 2024 Olaf Wegerich

Distanzschuss von Schmalfeld unhaltbar abgefälscht

Noch vor der Pause können die deutlich zielstrebigeren Gäste den so wichtigen zweiten Treffer nachlegen. Dabei haben die Stormarner allerdings auch Glück, dass ein Distanzschuss von Jannik Schmalfeld (39.) für Quincke im Tor der Gastgeber unhaltbar abgefälscht wird. „Tobi war schon auf dem Weg in die andere Ecke“, haderte Heimcoach „Hermi“ Lausen. Gegen fahrige Gastgeber verpassen die Stormarner noch vor dem Seitenwechsel, weitere Treffer nachzulegen.

Rotenhofer Dreifachwechsel sorgt für neue Impulse

Zur zweiten Hälfte vollzogen die Gastgeber einen Dreifachwechsel. Grothkopp, Flindt und Schrum kamen für Lewin Traulsen, Ohm und Rathmann. Dadurch erfolgte auch ein Systemwechsel von 4-4-2 zu 3-4-3, der sich schnell auszahlen sollte, denn nach dem Seitenwechsel agierten die Gastgeber wesentlich druckvoller und erspielten sich eine Vielzahl an guten Torchancen. „Die haben gleich gewirkt“, freute sich „Hermi“ Lausen, für den es zugleich das letzte Heimspiel nach neuneinhalb erfolgreichen Jahren beim TuS Rotenhof war.

Rotenhof betreibt Chancenwucher

Die Gastgeber erspielten sich dabei innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl an guten Torchancen. Zunächst hatte der emsige Mika Flindt in einer schönen Rendsburger Kombination Christian Schrum (50.) gut in Szene gesetzt. Doch sein Abschluss aus gut vierzehn Metern verfehlte das Reinfelder Tor nur knapp. Das hätte der Anschlusstreffer sein müssen.

Christian "Schrubber" Schrum ist nicht nur wie gewohnt Rotenhofs Kampfmaschine, sondern auch Schütze zum 1:0 gegen Rantrum. © 2024 Ismail Yesilyurt
Christian Schrum (TuS Rotenhof) verpasst den Anschluss für seine Farben. © 2024 Ismail Yesilyurt

Nur zwei Minuten später vergibt Mats Henke die nächste gute Gelegenheit. Die Reinfelder stehen in dieser Phase gehörig unter Druck und kommen kaum noch zu Entlastungsangriffen.
Richtig bitter: Beim nächsten Hochkaräter für die Gastgeber trifft Henry Grothkopp (58.) aus dem Gewühl heraus nur seinen eigenen Mitspieler Florian Kuklinski. Auch die fünfte Chance der Gastgeber, das Spiel noch einmal spannend zu machen, wird leichtfertig vertan. Moritz Gersteuer (60.) läuft auf zwei Reinfelder Abwehrspieler zu, hat aber kein Auge für den deutlich besser postierten Henry Grothkopp. So verpufft auch diese gute Möglichkeit.

Mats Henke trifft per Fallrückzieher zum Anschlusstreffer

Der längst fällige Anschlusstreffer fällt dann nach einem Eckball, als Mats Henke (78.) aus dem Gewühl heraus mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus gut vier Metern auf 1:2 verkürzen kann.

Mats Henke (TuS Rotenhof) ist der Herr der ruhenden Bälle. © 2024 Ismail Yesilyurt
Mats Henke (TuS Rotenhof) verkürzt auf 1:2 gegen Reinfeld. © 2024 Ismail Yesilyurt

Bienwald sieht Ampelkarte

Nur sechs Minuten später kassieren die Gastgeber nach einem Wiederholungsfoul von Dennis Bienwald (84.) eine „harte“ Ampelkarte, wie Trainer „Hermi“ Lausen betont. Überhaupt war der scheidende Coach mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen nicht einverstanden.

Reinfeld trifft in Überzahl doppelt

In der Schlussphase werden die Gastgeber in Unterzahl dann klassisch ausgekontert. Marcel Möller (86.) und Sturmführer Niklas Frers (90.) erhöhen binnen vier Minuten zum 1:4-Endstand für die Mannschaft von Trainer Pascal Lorenz, die damit eine optimale Chancenausbeute für sich verzeichnen konnte.

„Hermi“ Lausen ist bedient

Nicht zufrieden sein konnte Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen mit der Leistung in der ersten Hälfte und der letztlich deutlichen Heimklatsche, die den Aufsteiger weiter zittern lässt. Entsprechend deutlich fiel sein Kommentar aus: „Wir haben noch Glück gehabt. Mit einem Punkt wären wir durch gewesen. Jetzt brauchen wir beim VfR noch einen Punkt. Mit einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied würde es für uns aber auch noch reichen. Das Ergebnis hört sich nach einem klaren Sieg für Reinfeld an. Nach der Ampelkarte haben wir die Ordnung verloren. Wir haben zwei Tore hergeschenkt, weil wir nicht eng genug am Gegenspieler sind.“

„Jella (Co-Trainer Jilani Ben Mahmoud, d. Red.) hat heute vor dem Spiel in der Kabine die Ansprache gehalten und an den Charakter der Spieler appelliert. Das haben aber nicht alle umgesetzt. In so einer Situation musst du dich zerreißen. Die Spieler haben es jetzt selbst in der Hand. Wenn wir Pech haben, spielen wir nächstes Jahr in der Landesliga“, fand Trainer „Hermi“ Lausen nach der Niederlage deutliche Worte. Jetzt wartet auf den Aufsteiger das Abstiegsendspiel beim VfR Neumünster, das eigentlich vermieden werden sollte.

Stimme zum Spiel

Pascal Lorenz (Trainer Preußen Reinfeld)

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