Titelverteidiger Rotenhof empfängt ESV im Kreispokal-Halbfinale

von Olaf Wegerich

© 2025 TuS Rotenhof


Es ist angerichtet. Zum Halbfinale im Kreispokal empfängt am Mittwochabend um 19.00 Uhr auf dem Sportplatz an der Fockbeker Chaussee der TUS Rotenhof den Eckernförder SV. Für viele ist es das vorweggenommene Endspiel, denn bereits am 1. Juni 2024 standen sich beide Mannschaften im Finale gegenüber, das der TUS Rotenhof als frisch gebackener Oberliga-Aufsteiger mit 5:4 nach Verlängerung für sich entscheiden konnte. In der 1. Runde im SHFV-Lotto-Pokal erwischte die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen mit dem Drittligaabsteiger VfB Lübeck dann ein echtes Traumlos, konnte die Partie aus organisatorischen Gründen aber nicht auf der eigenen Anlage austragen. Nun geht der TUS Rotenhof als Titelverteidiger mit Heimvorteil in das völlig offene Halbfinale.

Klassenerhalt hat bei Rotenhof und dem ESV absolute Priorität

Während das letztjährige Finale noch nach Ende der Punktspielrunde ausgetragen wurde, kommt es zum diesjährigen Halbfinale im Kreispokal bereits vier Spieltage vor Ende der regulären Saison. Sowohl der Eckernförder SV als auch der TUS Rotenhof hatten zuletzt sportlich eine schwierige Phase durchlebt und waren in der Flens-Oberliga in den Abstiegsstrudel geraten. Beide Teams eint, dass ihnen am Wochenende in der Liga endlich die Trendwende gelang. Bereits am Freitagabend konnte der TUS Rotenhof nach fünf sieglosen Spielen mit dem 2:1 im Aufsteigerduell bei Eutin 08 endlich wieder einen Dreier einfahren und kommt jetzt ebenso auf 32 Punkte wie der Eckernförder SV, der die SpVg Eidertal Molfsee mit 2:1 bezwingen konnte. Die Negativserie des ESV war mit sieben sieglosen Spielen noch länger.

Optimale Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für einen stimmungsvollen Pokalfight vor hoffentlich großer Kulisse sind jedenfalls gegeben. „Das Wetter soll gut werden. Wir haben den Platz täglich gewässert. Ich hoffe auch auf viele Zuschauer. Dass Todenbüttel gegen Hohenwestedt zeitgleich das zweite Halbfinale spielen, könnte uns aber einige Zuschauer kosten“, befürchtet Trainer „Hermi“ Lausen.

Dennoch erwartet der Coach der Gastgeber ein packendes Pokalhalbfinale, das er als absolutes „Highlight“ bezeichnet. Aber dennoch ist der Klassenerhalt in der Flens-Oberliga natürlich weiterhin das übergeordnete Ziel.

© 2025 TuS Rotenhof
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„Ich gehe von einem sehr körperbetonten Spiel aus. Beide Mannschaften stehen in einer gesunden Rivalität zueinander. Ich sehe die Chancen auf ein Weiterkommen bei fünfzig zu fünfzig. Die Tagesform wird eine große Rolle spielen. Wir haben im letzten Jahr den Pokal gewonnen. Daher steht der Pokal in dieser Saison nicht an Nummer Eins in der Wunschliste“, versucht Lausen bewusst, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen, die in einem Heimspiel aber sicher nichts abschenken wird.

Ausgangslage für Rotenhof hat sich verbessert

„Nach dem Sieg in Eutin sieht es für uns besser aus als vorher. Aber die Situation ist weiterhin sehr dramatisch. Vielleicht haben wir Glück, dass es nur vier Absteiger gibt. Man weiß ja auch nie, wie Heide oder Havelse in den Aufstiegsspielen performen. Das ist schon eine sehr stressige Situation, weil nach jedem Wochenende die Karten neu gemischt werden. Der aktuelle Tabellenplatz sagt nicht viel aus. Jede Mannschaft hat ihre Serien. Das ist eine Achterbahnfahrt“, ist Trainer „Hermi“ Lausen weit davon entfernt, sich und sein Team in Sicherheit zu wähnen.

Einsatz von Felix Knuth noch völlig offen

Ob Felix Knuth, der in Eutin sein Blitzcomeback nach Muskelfaserriss feierte, wieder in der Startformation stehen wird, ist noch völlig offen. Sowohl ein Kurzeinsatz als auch eine Pause zur weiteren Regeneration erscheinen denkbar. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, betont Lausen, der dann noch einmal nachlegt: „Felix hat in den letzten Spielen gegen Heide und Eutin einige derbe Fouls über sich ergehen lassen müssen. Das ist unfair, gehört aber vielleicht auch zum Tagesgeschäft. Er ist bei uns eine herausragende Persönlichkeit, und wir müssen überlegen, wie wir ihn am besten schützen können.“ Nach Rücksprache mit den Schiedsrichtern wurde Lausen zudem bestätigt, dass harte Zweikämpfe im Oberkörperbereich eher zu tolerieren sind als Attacken auf den Fuß oder Knöchel der Spieler.

Kuklinski weiter angeschlagen – Engemann und Lewin Traulsen nicht dabei

Auch Angreifer Florian Kuklinski ist nach seinem Kurzeinsatz in Eutin weiter angeschlagen. Fehlen werden definitiv Justin Engemann und Levin Traulsen (Kurzurlaub), der ein unglaubliches Comeback hingelegt hat, wie Lausen vor allem nach dessen gesundheitlicher Vorgeschichte anerkennend hervorhebt.

Sierks wieder da – Sörensen steht im Kasten

Auf der Torhüterposition wird es wieder einen Wechsel geben. Diesmal wird Justin Sörensen zwischen den Pfosten stehen. „Danach werden wir wieder wechseln, damit beide auf die gleiche Anzahl von Spielen kommen“, betont Coach Lausen noch einmal, zwei richtig gute Torhüter im Kader zu haben, die sich beide gleichermaßen präsentieren sollen.
Mit Jannik Sierks, nach abgelaufener Rotsperre, gibt es einen Rückkehrer im Kader.

Erleichterung beim ESV spürbar

Lange ist es her. Am 17. November 2024 beim 3:0 gegen Eutin 08 hatte der ESV zuletzt einen Sieg eingefahren. Daher war der Erfolg gegen die SpVg Eidertal Molfsee so etwas wie Balsam für die geplagte Seele. „Das war für die Stimmung und das Selbstbewusstsein natürlich förderlich. Gegen Eidertal hatten wir endlich auch mal wieder das nötige Spielglück“, freute sich ESV-Trainer Maik Haberlag über den so wichtigen Befreiungsschlag, um dann noch einmal nachzulegen: „Der Sieg war für den Kopf schon sehr wichtig. Der Ausgang des morgigen Spiels zieht für die Oberliga nichts Negatives nach sich. Wir können aber einen Riesenimpuls in diesem Prestigeduell daraus mitnehmen.“

ESV personell wieder besser aufgestellt

Auch personell sieht es beim ESV endlich wieder besser aus, denn Trainer Maik Haberlag kann für das Halbfinale auf einen Kader von neunzehn Spielern zurückgreifen. Endlich wieder mit an Bord ist auch Torjäger Christian Peters, der bis zu einer Verletzungspause mit bereits fünfzehn Saisontoren am Bystedtredder bombastisch einschlug. Gegen Aufsteiger Eidertal kam Peters in den Schlussminuten zum Einsatz und durfte endlich wieder Oberliga-Atmosphäre schnuppern. „Er hat für zehn Minuten gespielt, muss aber noch geduldig sein, was die Startelf betrifft“, will Haberlag aber nichts überstürzen.

Finaltermin steht

Wie jetzt vom Kreisfußballverband Rendsburg-Eckernförde bekannt gegeben wurde, wird das Finale im Kreispokal am 24. Mai vom Sieger der Halbfinalpartie zwischen dem SV GW Todenbüttel und dem Oberligisten MTSV Hohenwestedt ausgerichtet.

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