TSB Flensburg Mannschaftsfoto 2024/25. © 2024 Jacqueline Röder
Bereits am ersten Spieltag in der Flens-Oberliga kommt es mit der Partie zwischen dem TSB Flensburg und dem PSV Neumünster zu einem Aufeinandertreffen zwischen zwei Spitzenmannschaften, von denen auch in dieser Saison einiges zu erwarten ist.
Der gastgebende TSB beendete die letzte Saison auf dem 4. Platz, der PSV wurde sogar Dritter. Der TSB dominierte in der Hinrunde, blieb lange Zeit ungeschlagen und war an vier Spieltagen sogar Spitzenreiter. Auch die Gäste aus der Schwalestadt spielten eine nahezu perfekte Hinrunde und lagen in der Winterpause nur einen Zähler hinter dem TSB. In der zweiten Saisonhälfte zehrte der TSB dann lange Zeit von seinem prallen Punktepolster, doch die Rückrundenbilanz war mit nur 19 Punkten und sechs verlorenen Spielen ausbaufähig. Der kleine Kader sowie der Ausfall von Führungsspielern, die nicht gleichwertig ersetzt werden konnten, war für den TSB nur schwer zu kompensieren.
PSV fehlte es in der Rückrunde oft an der Leichtigkeit
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mika Jöhnk in der Winterpause tat sich der PSV in der Rückrunde deutlich schwerer. Die Leichtigkeit war der Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein abhandengekommen. Dennoch konnte mit dem 3. Platz eine hervorragende Platzierung in der Endabrechnung erreicht werden. Am 8. Mai siegte der PSV durch einen späten Treffer von Jesper Tiedemann mit 1:0 in Flensburg. Das Hinspiel an der Stettiner Straße endete 1:1.
Bis auf den Langzeitverletzten Mika Jöhnk, der aber bereits wieder am Lauftraining teilnehmen kann, sieht es beim PSV personell relativ entspannt aus.
Claassen muss noch warten – Knieprobleme plagen den Capitano
Nils Drauschke (Fieber) und Neuzugang Yousef Bouzoumta vom TSV Bordesholm, den sie beim PSV bereits alle liebevoll Josef nennen, plagten zuletzt Magen-Darm-Probleme. Eine Rückkehr zum Wochenende scheint aber nicht ausgeschlossen. Noch pausieren dürfte Kapitän Fyn Claassen, den Knieprobleme zuletzt zu schaffen machten und der gerade erst wieder in das Training eingestiegen ist.
Drauschke und Werner bei Futsal-EM der Studierenden
Zuvor waren Nils Drauschke und Meiko Werner noch mit der Auswahlmannschaft der Uni Kiel im Auslandseinsatz. Bei der Futsal-Europameisterschaft der Studierenden im ungarischen Debrecen reichte es aber nur zu einem 14. Platz. Der Titel ging an Spanien, das im Finale die Ukraine besiegen konnte. „Viele Länder sind mit Profispielern angetreten. Die hatten wir nicht, aber wir konnten erstmals zwei Spiele gewinnen, nachdem in den Vorjahren die Uni Kiel immer alle Spiele verloren hatte“, behält Nils Drauschke die Veranstaltung aber trotzdem in guter Erinnerung.
Holprige Vorbereitung
Insgesamt verlief die Vorbereitung beim PSV „recht holprig und nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Trainer Marco Frauenstein. „Das haben wir schon flüssiger erlebt. Wir hatten unzählige Kranke und auch einige Muskelverletzungen. Daher mussten wir auch zwei Testspiele absagen und wissen nicht so recht, wo wir wirklich stehen“, ist der PSV-Coach aber auch froh, dass es endlich wieder losgeht.
Lediglich drei Testspiele konnten ausgetragen werden. Zum Auftakt der Vorbereitung gab es ein 0:0 bei der Kaltenkirchener TS, dem ein 1:4 gegen den Regionalligisten SC Weiche 08 Flensburg folgte. Das letzte Testspiel gegen den Verbandsligaaufsteiger SV Wasbek konnte deutlich mit 8:1 gewonnen werden.
TSB echter Gradmesser
Dem Kräftevergleich mit dem TSB Flensburg sieht Frauenstein mit gemischten Gefühlen entgegen, denn die spielstarke Mannschaft von Trainer Gramoz Kurtaj wird auch in der neuen Saison hoch gehandelt. „Der TSB als Auftaktgegner ist sehr undankbar. Das wird ein echter Gradmesser für uns. Beim letzten Spiel, das wir in Flensburg mit 1:0 gewonnen haben, fehlten mit Fleige und Holtze die Eckpfeiler beim TSB“, gibt Frauenstein zu bedenken und weiß den Erfolg richtig einzuschätzen.
PSV will Anzahl der Gegentore reduzieren
Um auch in der neuen Saison erfolgreich zu sein, gilt es vor allem, die Anzahl der Gegentore zu reduzieren. „Wir werden unsere Spielweise nicht komplett ändern. Wir müssen aber stabiler werden und eine bessere Balance finden. Wir sind nicht gallig genug und verlieren dann die Eins-zu-eins-Duelle, die zu Gegentoren führen“, sieht der PSV-Trainer Handlungsbedarf.
PSV will oben mitspielen
Dass der PSV erneut ehrgeizige Ziele verfolgt und nicht nur die erneute Teilnahme an den Hallenmasters im Fokus steht, untermauert Frauenstein noch einmal ausdrücklich. „Wir wollen bis zum Ende oben mitspielen. Vorher gilt es aber erst einmal, die Spieler auf Temperatur zu bekommen, und wir müssen personell gut durch die Saison kommen“.
PSV steht im Halbfinale im SHFV-Pokal
Richtig gut lief es im SHFV-Pokal. Nach dem Sieg im Elfmeterschießen beim Oberligavizemeister SV Eichede hat der PSV erneut den Einzug ins Halbfinale geschafft, das am 3. Oktober ausgetragen wird.
Teufelskerl Torben Franzenburg Held im Elfmeterschießen
Dabei hatte der PSV in Eichede wahrlich eine harte Nuss zu knacken. Den Eicheder Führungstreffer von VfR-Neuzugang Keenon Erfurth (36.) egalisierte Timo Barendt (67.) per Strafstoß. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sieht Paul Sachse vom PSV die Gelb-Rote Karte. Im Elfmeterschießen verwandeln zunächst Timo Barendt, Marvin Ehlert, Neuzugang Grady Zinkondo und Til Küffner. Bis dahin haben auch alle Eicheder Schützen getroffen. Dann wird es dramatisch: Marc-Oliver Timm läuft an und bekommt beim Anlauf in beiden Beinen einen Krampf und verschießt.
Die anschließende medizinische Behandlung bei Timm dauert jedenfalls einige Minuten. Dann ist der Eicheder Möller an der Reihe, doch Torben Franzenburg im PSV-Tor kann halten. Zum Entsetzen der Gäste muss der Elfmeter aber auf Geheiß des Schiedsrichtergespanns wiederholt werden. Doch Möller zeigt erneut Nerven und scheitert wieder an Teufelskerl Franzenburg. Danach verwandelt Mats Melahn für den PSV, während der Eicheder Wulf seinen Versuch über das Tor setzt.
Damit steht der PSV Neumünster als Halbfinalist fest. Zuvor konnte noch der Landesligist TSV Friedrichsberg-Busdorf mit 3:0 bezwungen werden. Neben den bereits feststehenden Halbfinalisten FC Dornbreite Lübeck und Drittliga-Absteiger VfB Lübeck, der am Dienstag im Lübecker Derby den Titelverteidiger Phönix Lübeck mit 2:1 aus dem Wettbewerb warf, wird der vierte und letzte Halbfinalgegner am 6. August zwischen dem Landesligisten Kaltenkirchener TS und dem Regionalligisten SC Weiche 08 Flensburg ermittelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der PSV am 3. Oktober ein Heimspiel austragen darf, ist jedenfalls sehr groß. Die Auslosung zum Halbfinale erfolgt bereits am morgigen Freitag vor dem Saisoneröffnungsspiel der Flens-Oberliga zwischen dem Eckernförder SV und dem Aufsteiger TuS Rotenhof.
Im Kreispokal tat sich der PSV hingegen beim TSV Lütjenburg etwas schwer. Der Kreisligist konnte mit 3:1 bezwungen werden. Als nächster Gegner wartet am 21. August um 18:30 Uhr der Verbandsligist Probsteier SG 2012. Die Partie wird in Schönberg ausgetragen.