3:3 – packender Zweikampf zwischen Eidertal und Rotenhof

von Ismail Yesilyurt

Tom Wüllner (SpVg Eidertal Molfsee) zieht im Mittelfeld die Fäden seines Teams und bereitet zwei Tore mustergültig vor. © Ismail Yesilyurt


Einen sehenswerten Fight liefern sich im Aufsteigerduell die SpVg Eidertal Molfsee und der TuS Rotenhof in der Flens-Oberliga. Nach intensiven, bissigen und giftigen Zweikämpfen in den aktiven Phasen der Partie sind die Gastgeber einem Sieg sehr nahe. Schließlich führt die einzige Unachtsamkeit der Eidertaler in der zweiten Halbzeit kurz vor dem Abpfiff zum 3:3-Endstand.

„Jedes Pissding pfeift der heute im Strafraum ab“, schimpft Tom Braesch nach dem Spiel sitzend auf der Ersatzbank, „und das nicht.“ Nach einem Standard der Rotenhöfer kommt der Ball in den Torraum, wo der zur Ball-Abwehr bereitete Braesch nach einem Gerangel mit Dennis Bienwald zu Fall kommt. Ein Foulpfiff zugunsten von Braesch folgt nicht. Dahinter am langen Pfosten im Fünf-Meter-Raum steht der eingewechselte Henry Grothkopp völlig frei und trifft aus kurzer Distanz ins lange Eck zum Endstand. Eine Punkteteilung, die in etwa die Leistungen widerspiegelt und somit auch gerecht ist. Auch wenn der Zeitpunkt des letzten Treffers bei den Platzherren schmerzt.

Dabei gehen beide Seiten mit unterschiedlichen Vorzeichen in das Match. Die Eidertaler müssen das 0:5 aus der Vorwoche beim PSV Neumünster verarbeiten und machen das positiv. Der TuS Rotenhof geht selbstbewusst nach dem 5:2 nach 0:2-Rückstand gegen TSB Flensburg ins Rennen. Das startet rasant: Einen Eckball des TuS Rotenhof nutzt die Mannschaft von Patrick Herrmann zu einem Blitzkonter über Sprinter Luca Aouci. Der rechte Läufer bedient den in der Mitte mitgelaufenen Björn Kastner, der gleich zwei Mal in einer Szene an Keeper Björn Sörensen scheitert (3.).

Die Gäste schlagen sofort wenige Sekunden später zurück und nutzen einen Fehlpass zum 1:0. Mittelstürmer Florian Kuklinski gelingt für seinen neuen Verein im dritten Spiel sein 3. Treffer mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck.

Die Lausen-Elf hat nach dieser Führung ohne nennenswerte Möglichkeiten mehr vom Spiel und ist nach einer Viertelstunde mit der 2. Chance eiskalt im Abschluss. Kapitän Felix Knuth, Impulsgeber seines TuS, spielt links einen Doppelpass und spielt dann einen flachen Pass quer durch den Strafraum an den langen Pfosten. Wo Leon Lembke und Kuklinski im Zweikampf zum Ball grätschen. Mit dem besseren Ende für „Kuki“.

Innenverteidiger Christian Alberts (Eidertal) gegen Torjäger Florian Kuklinski (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt
Innenverteidiger Christian Alberts (Eidertal) gegen Torjäger Florian Kuklinski (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt

Ein Nackenschlag für das Team von Holstein-Ex-Profi Patrick Herrmann!? Bei weitem nicht. Das 0:2 motiviert und animiert die Eidertaler, die schnell zum Anschluss kommen. Tom Wüllner, der als herausragender Spieler das Offensiv-Spiel lenkt und auch defensiv sehr gut koordiniert, hebt eine gefühlvolle, butterweiche Flanke an den zweiten Pfosten, wo der aufgerückte Linksverteidiger Lembke per Kopf ins kurze Eck zum 1:2 trifft. Auch der Assist zum Ausgleich geht auf das Konto von Wüllner, der von rechts flach in die Mitte passt, wo Sebastian Klimmeck nur noch einschieben muss.

Die Auseinandersetzung wird mit viel Tempo zwischen den Strafräumen betrieben, ohne dass viele Torraumsszenen, abgesehen von den 4 Treffern, produziert werden. Bei einem weiteren Schuss von Kuklinski kann Torwart Finn-Niklas Kornath per Reflex (42.) zur Ecke abwehren.

Der Einstieg in die 2. Hälfte ist für die Auswahl von Patrick Herrmann perfekt. Luca Aouci schaltet auf der rechten Seite seinen Turbo ein, passt flach ins Zentrum. Dort steht Klimmek wieder einmal goldrichtig vor dem leeren Tor.

Das Zuspiel von Luca Aouci (li.) hätte Sebastian Klimmek (mitte, Eidertal) auch mit verbundenen Augen zum 3:2 verwandelt. © 2024 Ismail Yesilyurt
Das Zuspiel von Luca Aouci (li.) hätte Sebastian Klimmek (mitte, Eidertal) auch mit verbundenen Augen zum 3:2 verwandelt. © 2024 Ismail Yesilyurt

In Folgezeit drücken die Gäste nun mehr in die Eidertaler Hälfte. Jedoch ohne Durchschlagskraft, da die Heimelf nun konzentriert und kompakt gut verteidigt. Dem TuS Rotenhof fehlt die Leichtigkeit, Spielfreude und das Ideenreichtum, das das Team in der auch jüngsten Vergangenheit auszeichnete.

Moritz Gersteuer, ansonsten konstant mit für die eben genannten drei Substantive verantwortlich, bleibt unter seinen Möglichkeiten. Was aber auch für eine starke Leistung Defensiv-Leistung der SpVg Eidertal Molfsee spricht.

Die Partie lebt in der Phase nach dem 3:2 von den Duellen zwischen den Spielern im Mittelfeld und vor der Abwehr. Schiedsrichter Hauke Moje, der kurzfristig für den erkrankten Tim-Marvin Meyer eingesprungen ist, muss insgesamt 10 gelbe Karten verteilen. Mitte der zweiten 45 Minuten wird es wieder spannender in den Strafräumen. So scheitert Aouci mit einer tollen Volleyabnahme ganz knapp (67.). Und auch beim Kopfball von Braesch (80.) nach einem Kopfball fehlt nicht viel zum 4:2. Nur Christian Schrum und der Pfosten stehen im Weg (80.). Zwischendurch haben und hatten die Eidertaler auch einige gute Konteransätze , bei denen der letzte Schritt fehlt. So gibt es dann ein aus Eidertaler Sicht unglücklichen Schlusspunkt.

Beste Spieler sind bei Eidertal wie schon erwähnt Tom Wüllner, Luca Aouci, Christian Alberts und Leon Lembke. Beim TuS Rotenhof bekommen Keeper Justin Sörensen, Felix Knuth und Florian Kuklinski eine gute Note.

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)
Patrick Herrmann (Trainer SpVg Eidertal Molfsee)

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