2:2 zwischen Hohenwestedt und Satrup – Mats Hinrichs rettet dem MTSV einen Punkt

von Olaf Wegerich

Torben Hendrischke (MTSV) mitten im Getümmel. © 2025 Olaf Wegerich


Das Gute vorweg: Die Serie bei den Gastgebern hat gehalten. Auch das siebte Spiel in Serie bleibt der MTSV Hohenwestedt nach dem allerdings etwas schmeichelhaften 2:2 (1:1) gegen den TSV Nordmark Satrup ungeschlagen und verteidigt den 11. Platz in der Flens-Oberliga. Allerdings hat der MTSV nach Punkten mit Aufsteiger TUS Rotenhof und dem Eckernförder SV bereits gleichgezogen und noch drei Nachholspiele in der Hinterhand. Doch für die Gastgeber wäre so viel mehr möglich gewesen, denn Nordmark spielte nach der gelb-roten Karte für Christian Reimer nach einem harten Einsteigen gegen Kjell Knaack über 55 Minuten in Unterzahl.

Obwohl der MTSV in Überzahl keinesfalls enttäuschte, muss der Leistung der Gäste aus Mittelangeln größter Respekt gezollt werden. Sie hätten – ja, müssen – das Spiel aufgrund einer Vielzahl an glasklaren Torchancen in der zweiten Hälfte klar zu ihren Gunsten entscheiden können. Allein der nach seiner Verletzung erst spät eingewechselte Jens Wollesen „hätte zum Held werden können“, wie Satrups Trainer Bernd Hansen treffend hervorhob. Doch der Magier im Tor des MTSV, Mats Hinrichs, wurde zum Turm in der Schlacht und rettete den Gastgebern zumindest einen vielleicht noch ganz wichtigen Zähler.

Nach seiner Einwechslung tauchte Wollesen, dem nach seiner Verletzungspause der Rhythmus und vielleicht auch ein Stück weit die Kaltschnäuzigkeit fehlten, dreimal frei vor Hinrichs auf. Dreimal behielt Hinrichs die Nerven und rettete das Remis.

Kjell Knaack (16.) und Tim Sienknecht (52.) hatten die Gastgeber in einem rassigen Fußballspiel, geprägt durch viele intensive Zweikämpfe, jeweils in Führung gebracht. Christoph Ottsen (22.) und Björn Lass (53.) hatten die passende Antwort parat und trafen zum Ausgleich für ihre Farben. Satrup hält mit 34 Punkten den starken 5. Platz, benötigt aber auch noch einige Zähler, um sicher in der Oberliga zu bleiben.

Intensive Partie mit vielen Zweikämpfen

Ohne langes Taktieren nahm die Partie bei teilweise stürmischen Böen und anspruchsvollen Platzbedingungen sofort Fahrt auf. Beiden Mannschaften war dabei anzumerken, dass sie derzeit sportlich eine gute Phase durchlaufen und nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Viel spielte sich zunächst im Mittelfeld ab, wo verbissen um jeden Ball gekämpft wurde. So wurde bei eigenem Ballbesitz sofort der Weg nach vorne gesucht, was auf dem holprigen Rasen dazu führte, dass nicht jeder Ball den gewünschten Abnehmer fand. Dennoch entwickelte sich ein ansehnliches und kurzweiliges Fußballspiel mit einigen Höhepunkten.

Tjark Sievers (MTSV) gegen Joris Naeve (Nordmark). © 2025 Olaf Wegerich
Tjark Sievers (MTSV) gegen Joris Naeve (Nordmark). © 2025 Olaf Wegerich

Eckballvariante bringt den Führungstreffer – Knaack trifft

Dass die Gastgeber unter Co-Trainer Florian Kramme auch einige Eckballvarianten einstudiert hatten, sollte sich früh auszahlen. Mit der entsprechenden Windunterstützung bekam der von Capitano Tjark Sievers scharf getretene Ball genau die richtige Flugkurve, sodass Kjell Knaack (16.) im richtigen Moment nur noch hochsteigen musste, um per Kopfball zum 1:0 zu treffen.

MTSV Hohenwestedt – Nordmark Satrup 1:0 Tjark Sievers. © 2025 Michael Schwark

Die hochgewachsenen Abwehrspieler von Satrup wurden hier regelrecht düpiert. Für Knaack war es nach langer Verletzungspause im neunten Spiel bereits der sechste Treffer. Der Ex-PSV-Spieler wird mit seinem Torinstinkt immer wertvoller für den MTSV.

Ottsen trifft zum Ausgleich

Dennoch zeigten sich die Gäste kaum beeindruckt und kamen nach einem langen Ball auf Christoph Ottsen (22.), der aus halbrechter Position abschloss, zum schnellen 1:1-Ausgleich. Für den schnellen Ottsen war es der 10. Saisontreffer.

Reimer sieht die gelb-rote Karte

Als dann nach einem Foul an Kjell Knaack auf Höhe der linken Außenbahn Christian Reimer (26.) die gelb-rote Karte gezeigt bekam und Satrup fortan über eine Halbzeit in Unterzahl spielen musste, sprach vieles für die Gastgeber, um als Sieger vom Platz zu gehen.

Killian Pingel (MTSV) im Zweikampf mit Christian Reimer (Satrup). © 2025 Olaf Wegerich
Killian Pingel (MTSV) im Zweikampf mit Christian Reimer (Satrup). © 2025 Olaf Wegerich

Noch vor der Pause haben aber die spielstarken Gäste durch Ottsen, der über das Tor zielt, und Naeve, der an Hinrichs scheitert, zwei gute Abschlüsse.

Auch nach der Pause ist Nordmark mit seinen schnellen Leuten in seinem Offensivdrang kaum zu stoppen, und erneut ist es Ottsen, der nach einem Eckball nur knapp verzieht.

Tim Sienknecht trifft per Traumtor zum 2:1 für den MTSV

Doch auch die Gastgeber wollen unbedingt die drei Punkte einfahren und bekommen sieben Minuten nach dem Seitenwechsel auf Höhe der Strafraumgrenze einen Freistoß zugesprochen. Tim Sienknecht (52.), der in seiner neuen Rolle als Innenverteidiger zu überzeugen wusste, schnappte sich den Ball und erzielte mit einem Schuss wie ein Strahl, der für Wolz unhaltbar halbhoch einschlug, den so wichtigen, viel umjubelten 2:1-Führungstreffer für die Gastgeber.

Satrup schlägt eiskalt zurück – Lass trifft zum Ausgleich

Doch die Antwort der Gäste lässt nicht lange auf sich warten. Mitten in die Glücksgefühle nach dem Führungstreffer ist der MTSV noch unsortiert, und Björn Lass (53.) trifft nur sechzig Sekunden später nach Vorarbeit von Lorenzen gegen schläfrige Gastgeber zum 2:2-Ausgleich und wird erst einmal zum Stimmungskiller.

MTSV mächtig unter Druck – Hinrichs wird zum Turm in der Schlacht

In den letzten dreißig Minuten kommt der MTSV immer wieder sporadisch gefährlich nach vorne, doch klare Torchancen können dabei nicht herausgespielt werden. Wesentlich zielstrebiger agieren die Gäste, die auch in Unterzahl immer wieder mit viel Tempo zu ihren gefürchteten Umschaltmomenten durchstarten und mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß haben.

Mika Hirsch (MTSV) gegen Mats Petersen (BNordmark). © 2025 Olaf Wegerich
Mika Hirsch (MTSV) gegen Mats Petersen (Nordmark). © 2025 Olaf Wegerich

Hinrichs nicht zu bezwingen

Doch mit der Winter-Verpflichtung von Torhüter Mats Hinrichs ist MTSV-Sportchef Dennis Jera ein ganz entscheidender Transfer gelungen, der der Mannschaft noch einmal zusätzliche Stabilität gegeben hat. Hinrichs rettete dem MTSV nicht nur in der Schlussphase den wichtigen Zähler, sondern bestätigt mit seinen konstanten Leistungen und seiner immensen Erfahrung seinen Ruf als einer der besten Oberligatorhüter.

Satrup mit Bombenkondition

Es ist wirklich beachtlich, mit welcher Bombenkondition und mit welchem Selbstverständnis Nordmark bis zum Schluss voll auf Sieg spielte. Doch diese Power und Energie, mit der die Gäste auftreten, kommt nicht von ungefähr. „Wir trainieren drei bis vier Mal täglich – irgendwann zahlt sich das aus“, schmunzelte Trainer Bernd Hansen.

Doch es spricht auch für die Entwicklung der Gastgeber, aus dem Duell gegen Nordmark zumindest noch einen Zähler auf der Habenseite verbucht zu haben. In der letzten Saison kassierte der MTSV im Duell der damaligen Aufsteiger gegen Satrup noch eine krachende 1:4-Heimniederlage.

Bitter für die Gastgeber: In der Nachspielzeit musste Mika Hirsch mit starken Schmerzen im Oberschenkel ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus.

Stimmen zum Spiel

Bernd Hansen (Trainer TSV Nordmark Satrup)
Sebastian Barth ( Trainer MTSV Hohenwestedt)
Tjark Sievers (Kapitän MTSV Hohenwestedt)
Fabian Engbrecht (MTSV Hohenwestedt

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