Malek El Shaikh (li., 1. FC Phönix Lübeck II) hat Pech bei einem Freistoß. Rechts Paul Krämer (TSV Kropp). © 2025 Ismail Yesilyurt
Der 16. und letzte Startplatz für die Flens-Oberliga 2025/2026 ist vergeben. Zwar verlor die U23 des 1. FC Phönix Lübeck mit 1:2 gegen den TSV Kropp, doch dank des 3:0-Hinspielerfolges steigt die zweite Mannschaft des 1. FC Phönix Lübeck zum ersten Mal in der Vereinshistorie in die höchste Landesklasse auf – und darf sich auf interessante Begegnungen im Oberhaus von Schleswig-Holstein freuen.
Kropp verabschiedet sich mit Achtungserfolg
Der TSV Kropp kann die hohe Hypothek aus dem Heimspiel vor einer Woche nicht tilgen, verabschiedet sich aber mit einem Achtungserfolg, viel Respekt, großem Einsatzwillen und viel Kampf aus Travemünde – wohin die Partie aufgrund der Renovierung des Phönix-Kunstrasenplatzes auf einen sehr gepflegten Rasenteppich verlegt worden war.
Usadel lobt Mentalität: „Ein wichtiger Sieg für den Kopf“
„Ein 0:3 ist schon ein Brett. Aber gut, wir haben hier gewonnen – das war noch einmal wichtig für den Kopf“, bilanzierte Kropps Coach Dennis Usadel, dessen Team das Duell der beiden Landesliga-Zweiten letztlich knapp verlor. Die Entscheidung im Rückspiel fiel über drei Strafstöße, zwei davon für Kropp.
Drei Elfmeter entscheiden die Partie
Nach einem Foul von Tomislav Blazheski an Enrico Januschewski verwandelt Kropps Thies Bütow seinen Strafstoß im Nachschuss.
Auf der anderen Seite kommt Ebrahima Njie im TSV-Strafraum zu Fall. Maximilian Ofosu gelingt vom Punkt mit etwas Glück das 1:1.
Thies Bütow, der nach seinem ersten Fehlversuch in der 65. Minute nervenstark bleibt – nachdem er auch selbst gefoult worden war –, trifft sicher zur erneuten Kropper Führung.
Hitzeschlacht fehlen Tempo und Chancen
Das Rückspiel war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe – allerdings bei weit geringerer Intensität als noch im Hinspiel, in dem beide Teams mit viel Tempo in den Aktionen auf Oberliganiveau duellierten. Die sommerlichen Temperaturen forderten ihren Tribut, beide Teams agierten mit angezogener Handbremse. Das Spiel war geprägt von viel Taktik, wenig Tempo und noch weniger Torgefahr.
Wenig Torchancen in Halbzeit eins
Auch das klare Zwischenergebnis vor dem Anpfiff ist nicht förderlich für ein kurzweiliges Spiel aus Zuschauersicht. Kropp muss sich zunächst zurückhalten, um erst mit einem 1:0 Gas zu geben. Die „Heimelf“ ist mit dem klaren Vorsprung darauf bedacht, diesen zu halten – statt zu erhöhen.
Beide Abwehrreihen zeigten sich hervorragend organisiert. Bei den Lübeckern überzeugte das Innenverteidiger-Duo Tomislav Blazheski und Enock Hartwig, während bei Kropp Jark Decker und Linus Kunze das Zentrum souverän verteidigten. In der Arbeit gegen den Ball präsentierten sich beide Teams diszipliniert, im Spiel nach vorne blieben kreative Impulse jedoch Mangelware.

Insgesamt zwei Chancen für beide Seiten
So gab es nur zwei klare Möglichkeiten, verteilt auf beide Mannschaften. In der 20. Minute wird der Ball auf der linken Seite auf Vladyslav Kraiev zurückgelegt, doch dessen Abschluss aus etwa zehn Metern verfehlt das Kropper Gehäuse.
Der TSV Kropp hat vor dem 1:0 mit dem Pausenpfiff einen Hochkaräter in der 40. Minute: Ein Zusammenspiel zwischen Mustafa Korkmaz und Bjarne Kuhn beendet der 38-jährige Korkmaz aus kurzer Distanz – allerdings mit einem Abschluss genau auf Keeper Vladyslav Galytsky.
Dennis Usadel risikofreudiger im letzten Viertel der Begegnung
Im zweiten Abschnitt verändert sich zunächst nichts Gravierendes an den Kräfteverhältnissen und der Spielweise. Nach dem 2:1 wird das Match dann jedoch lebendiger. Der TSV Kropp versucht, Druck aufzubauen, und will mit einem 3:1 den Druck auf Phönix erhöhen. Gefährlich wird es – wie schon im Hinspiel – vor allem bei Eckbällen und weiten Einwürfen der Kropper.
Kraiev und El Shaikh verpassen 2:2
Nach dem 2:1 wurde die Partie offener. Kropp warf nun alles nach vorn, suchte das dritte Tor und erhöhte den Druck insbesondere bei Standardsituationen. Innenverteidiger Linus Kunze rückte in den Angriff, doch trotz mutiger Ausrichtung blieb das erhoffte Tor aus.

Phönix agierte in der Schlussphase abgeklärt und setzte auf Konter. In der 73. Minute vergab Kraiev eine gute Gelegenheit, als er sich im Strafraum festdribbelte. Kurz darauf hatte Malek El Shaikh Pech, als sein Freistoß aus rund 22 Metern nur den Innenpfosten traf. Sportdirektor Frank Salomon und Christiano Adigo, Cheftrainer des Regionalliga-Teams, diskutierten an der Zuschauerbande sicherlich auch über diese Szenen.
Verdienter Aufstieg für die Lübecker Reserve
Fazit: Der 1. FC Phönix Lübeck II steigt verdient in die Flens-Oberliga auf. Über beide Spiele hinweg war das Team einen Tick stabiler, effektiver und reifer – und darf sich nun verdient Oberligist nennen.
Stimmen zum Spiel
1. FC Phönix Lübeck II: Galytsky – Akomedi, Blazheski, Hartwig, Knott – Enseleit (88. Gyamfi), Seibt, Kraiev (90./+7 Ordonez), El Shaikh (90./+7 Molina) – Njie (90./+7 Mensah), Ofusu (68. Simsek).
Trainer: Mekan Barlak/Devran Barlak.
TSV Kropp: Simson – Krämer, Jark Decker, Kunze, Thomsen (72. Weinert) – Lamp (70. Krause) – Berg, Bütow, Legrum, Kuhn (62. Hentzsch) – Korkmaz (41. Januschewski).
Trainer: Dennis Usadel.
SR: Florian Lisiak (SV Friedrichsort).
Ass.: Sven Asmussen, Tom Pasewald.
Z.: 182.
Bes. Vorkommn.: Vladyslav Galytsky (Phönix II) hält Foulelfmeter von Thies Bütwow (45./+4, Kropp).
Tore: 0:1 Thies Bütow (45./+4), 1:1 Maximilian Ofosu (59., FE), 1:2 Thies Bütow (65., FE).