0:1 gegen Havelse: Todesfelde kassiert erneut späte Niederlage

von Olaf Wegerich

Dominic Minz (TSV Havelse) bedrängt Marco Drawz (SV Todesfelde). © 2024 Olaf Wegerich


Bittere Pille für den SV Todesfelde: Im ersten Regionalliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte unterlag die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen nach einer über weite Strecken sehr disziplinierten und couragiert geführten Partie dem favorisierten TSV Havelse durch das späte Gegentor von Besfort Kolgeci (86.) vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit äußerst unglücklich mit 0:1 (0:0). Kurz vor Spielende sah Gästekapitän Julius Düker noch eine fragwürdige Rote Karte wegen Reklamierens, was die Havelser Bank so richtig auf Betriebstemperatur brachte.

In der Nachspielzeit hatten der spät eingewechselte Morten Liebert und der aufgerückte Innenverteidiger Moritz Achtenberg noch einmal die Riesenchance, für Tofe zumindest einen Punkt zu retten, doch die Havelser hatten das bessere Ende für sich und klärten mit vereinten Kräften. Wie schon zum Saisonauftakt beim Drittliga-Absteiger VfB Lübeck steht der tapfere Aufsteiger, der lange Zeit gegen die technisch versierten Gäste sehr kompakt stand und nur wenige gegnerische Torabschlüsse zuließ, durch das späte Gegentor mit leeren Händen da.

Der Ex-Zweitligist aus Garbsen übernahm sofort die Initiative und hatte nach einem Ballverlust der Gastgeber durch Lorenzo Palodino (4.) die erste Torannäherung, doch dessen Schuss verfehlte das Tofe-Tor nur knapp. Nur eine Minute später zwingt Rafael Krause mit einem platzierten Flachschuss Gäste-Torhüter Opitz zu einer starken Parade. Danach ist Havelse am Drücker und drängt mit Macht auf den Führungstreffer. Oliver Schindler (15.) scheitert mit einem Standard aus halblinker Position am aufmerksamen Landvoigt, der klären kann.

Nach einem langen Einwurf der Gäste landet der Ball aus dem Gewühl heraus bei Julius Düker (14.), der sofort abschließt, aber mit seinem sehenswerten Volleyschuss nur die Latte trifft. Die Gäste halten den Druck hoch und haben durch Julius Düker, nachdem zuvor Landvoigt in höchster Not mit dem Fuß klären konnte, die nächste Großchance, doch der Havelser Kapitän verfehlt mit seinem Schussversuch das leere Tor.

Vier Minuten später prüft der Ex-VfB Lübeck-Spieler Florian Riedel Landvoigt mit einem Flachschuss, doch der hat einen guten Tag erwischt und klärt. Die offensiven Bemühungen der Gastgeber bleiben überschaubar.

Mirko Boland (SV Todesfelde) versucht, gegen Vladislav Cherny (TSV Havelse) vorbei zu dribbeln. © 2024 Olaf Wegerich
Mirko Boland (SV Todesfelde) versucht, gegen Vladislav Cherny (TSV Havelse) vorbei zu dribbeln. © 2024 Olaf Wegerich

Mirko Boland (30.) und Til Weidemann (33.) kommen zu zwei Halbchancen, die zumindest für Entlastung sorgen. Die letzte Gelegenheit vor der Pause gehört der Mannschaft von Trainer Samir Ferchichi durch Emre Aytun, doch dessen abgefälschter Ball geht über das Tor. Die fulminant in die Saison gestarteten Gäste müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, Chancenwucher betrieben zu haben.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen deutlich kompakter, ohne dabei selbst für große Torgefahr sorgen zu können. Bis auf eine Gelegenheit von Florian Riedel (53.), die der gut aufgelegte Fabian Landvoigt mit einer Fußabwehr klären konnte, gelang den immer wieder anrennenden Gästen kaum noch ein entscheidender Durchbruch. Als dann alles schon auf ein torloses Remis hindeutete, schlugen die Gäste kurz vor Ende eiskalt zu. Ein Angriff über die rechte Seite bekommt Tofe nicht geklärt. Die weite Hereingabe landet bei besfort Kolgeci (86.), der aus halblinker Position mit einem satten Schuss zum letztlich nicht unverdienten Sieg der Gäste einnetzt.

Trainer Samir Ferchichi (TSV Havelse): „Wir haben gegen eine leidenschaftlich spielende Mannschaft vom SV Todesfelde hochverdient gewonnen. Todesfelde stand sehr kompakt und war gut organisiert. Das haben sie gut gemacht. Wir müssen zwingender sein, sind aber zurzeit physisch gut drauf. Julius Düker geht zum Schiedsrichter und sagt „Was soll das?“, und bekommt dafür die Rote Karte.“

Trainer Björn Sörensen (SV Todesfelde): „Wir haben aus meiner Sicht das Spiel komplett offen gestaltet. Natürlich mussten wir auch eine harte Phase überstehen. Zwischen der 65. und 70. Minute waren wir kurz davor, den Bock umzustoßen. Wir sind in der guten zweiten Halbzeit einmal unaufmerksam und kassieren wie schon in Lübeck ein spätes Gegentor. Das ist natürlich sehr bitter für uns. Nun wartet in Norderstedt die nächste Herausforderung auf uns.“

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